Mit Holz ganz natürlich Energie sparen
Als natürlicher Werkstoff gehört Holz zur modernen Fassadengestaltung. Dabei lässt sich das Material vielfältig verarbeiten – sei es als Verkleidung aus Brettern und Schindeln oder als Fassadenelement aus plattenförmigen Holzwerkstoffen. Ob waagrecht, senkrecht oder quer, bezüglich der Verarbeitung gibt es vielfältige Möglichkeiten. Zeitgemäß sind Holzfassaden aber auch beim Thema Energiesparen, denn die Wärmedämmung zwischen Holzschalung und tragender Wand ist die Idealform des Wärmeschutzes und erzielt gute Dämmwerte.
Entscheidend ist, welches Material zwischen Wand und Fassade eingebracht wird. So sorgen etwa mineralische Dämmstoffe für einen guten U-Wert. Das bedeutet, dass sie nur wenig von der Wärme nach außen dringen lassen. Holzfaserdämmplatten hingegen eignen sich besser als fester Untergrund, auf dem die Unterkonstruktion der Holzfassade stabil montiert werden kann.
Grundsätzlich sollte eine Dämmschicht mindestens zehn Zentimeter dick sein. Wird eine Holzfassade über einer bestehenden alten Fassade angebracht, sollte für eine ausreichende Hinterlüftung gesorgt werden. Mindestens zwei Zentimeter Hohlraum tragen dazu bei, dass das Holz nach einem Regenschauer ausreichend trocknen und arbeiten kann.
Als natürlicher Baustoff ist Holz atmungsaktiv und trägt zu einem angenehmen Raumklima im Haus bei. Selbst bei der Herstellung erweist sich eine Holzfassade als rundum ökologischer Baustoff, denn zur Herstellung ist nur ein geringer Energieaufwand erforderlich. Die verwendeten Holzarten sind in der Regel langlebig und im Falle einer späteren Sanierung umweltgerecht zu entsorgen.
Lebendiger Werkstoff mit besonderen Bedürfnissen
In Hinblick auf die Stabilität steht Holz herkömmlichen Baustoffen in nichts nach. Bezogen auf sein Eigengewicht trägt Holz 14 Mal so viel wie Stahl, seine Druckfestigkeit entspricht der von Stahlbeton. Aber als lebendiger Werkstoff stellt Holz einige Anforderungen an Bauherren. Das gilt sowohl für die Verarbeitung als auch für die spätere Pflege. Konstruktiver Holzschutz lautet das Stichwort. Holzhäuser zum Beispiel sollten mit Dachüberständen versehen werden. Das schont die Fassade und verhindert ein Eindringen von zu viel Feuchtigkeit. Geeignet sind auch sogenannte Tropfnasen an den Fensterbänken, damit sich nirgends über einen längeren Zeitraum Feuchtigkeit sammeln kann. Da Holz bei Feuchtigkeitsschwankungen arbeitet, sollten Bretter von mindestens 18 Millimeter Dicke bis höchstens 200 Millimeter verwendet werden.
Grundsätzlich gilt die Faustregel: Etwa alle zehn Jahre muss eine Holzfassade nachbehandelt werden. Vorausgesetzt, Eigenheimbesitzer halten nichts von der silberfarbenen Patina, die sich im Laufe der Jahre auf allen Holzflächen bildet und gleichsam ein natürlicher Schutz vor Sonne und Regen ist. Vor allem Lärche, Zeder, Zypresse, Edelkastanie, Eiche und Robinie werden zur Fassadengestaltung verwendet. Beliebt sind Lärche und Douglasie, weil sie über einen natürlichen Schutz verfügen und nicht mehr behandelt werden müssen. In Fachkreisen gelten sie als wartungsfrei. Ihr Nachteil: Das Holz erhält über die Jahre seine ganz eigene Patina.
Wer Farbe an der Fassade wünscht, sollte sich für Fichte oder Tanne entscheiden, da sie sich am besten für einen farbigen Anstrich eignen. Holzarten, die einen Schutz brauchen, sollten mit einer pigmentierten Beschichtung versehen werden. Sie schützt vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung. Wer sich einmal für die Nachbehandlung entschieden hat, muss dabei bleiben.
Kosten einer Holzfassade
Im Vergleich zu anderen Fassaden-Varianten ist eine Holzfassade relativ teuer. Das liegt nicht zuletzt an der momentan noch geringeren Nachfrage, weshalb die Anschaffungskosten vergleichsweise hoch sind. So kostet eine Holzfassade etwa 50 Euro pro Quadratmeter, die Kosten für die Dämmschicht kommen noch obendrauf. Je nach Hausgröße, Holzart und Oberflächenbehandlung kostet eine Holzfassade für ein Einfamilienhaus zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Wartungsaufwand und -kosten richten sich nach der jeweiligen Oberflächenbeschichtung. Zum Vergleich: Eine Klinkerfassade ist zum Teil schon für unter 30 Euro pro Quadratmeter zu haben. Aber auch hier müssen noch die Kosten für die Dämmschicht und die Arbeitsstunden hinzugerechnet werden.