Tipps zum Energiesparen

Tipps zum Energiesparen

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Wir haben elf Energiespartipps für Sie gesammelt, die leicht umzusetzen und sehr effektiv sind, denn mit dem Beachten einiger kleiner Verhaltensregeln im Haushalt lassen sich mehrere Hundert Euro im Jahr sparen. Außerdem erfahren Sie hier, wie Sie optimal heizen und durch kleine Maßnahmen die Energieeffizienz Ihres Zuhauses verbessern können. Lesen Sie zudem, wie eine effektive Wärmedämmung funktioniert und was es mit einem optimalen Raumklima auf sich hat.

Wer es schafft, den Energieverbrauch im eigenen Haushalt zu senken, kann viel Geld sparen. Schon das Befolgen eines kleinen Maßnahmenkatalogs kann für eine Ersparnis von mehreren hundert Euro im Jahr sorgen. Wir haben elf clevere Tipps für Sie zum Energiesparen gesammelt, die leicht umzusetzen sind.

Energiesparen leicht gemacht: Clevere Tipps für Sie
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1. Licht: LED verbrauchen mehr als 80 Prozent weniger Strom

„Energiesparlampen sind out. Sie wurden von modernen LEDs abgelöst. Diese bieten vielfältige Möglichkeiten des Einsatzes und der Gestaltung“, sagt Christian Wadsack vom Büro für Innenarchitektur Hofmann und Wadsack. Glüh- und Halogenbirnen mit LEDs zu ersetzen ist sowohl gut für die Umwelt als auch den Geldbeutel: Moderne LEDs verbrauchen Expert:innen zufolge mehr als 80 Prozent weniger Strom als traditionelle Glühbirnen und sind zudem auch effizienter als Energiesparlampen. Zum Vergleich: Eine einfache Glühbirne hat eine Lebensdauer von etwa 2.000 Stunden, eine LED (steht für Leuchtdiode, auf Englisch light-emitting diode) schafft bis zu 100.000 Stunden. „LEDs haben die längste Lebensdauer aller Lampentechnologien“, sagt Lichtexpertin Iris Vollmann von der licht.de-Pressestelle.

Um so wenig Lichtenergie wie möglich zu verschwenden, kann der Einsatz von Bewegungsmeldern in Kombination mit LEDs sinnvoll sein. Der Bewegungsmelder kann problemlos an eine Leuchtdiode angeschlossen werden. Beim Betreten des Raumes wird das Licht automatisch aktiviert und beim Verlassen erlischt es wieder. Der klassische Einsatzort für Bewegungsmelder liegt zwar im Außenbereich, beispielsweise an der Haustür oder im Garten. Dennoch werden Bewegungsmelder für Innenräume immer häufiger nachgefragt, da sie durchaus praktisch sein können: Die selbstaktivierende Beleuchtung minimiert beispielsweise die Gefahr, sich bei einem nächtlichen Toilettengang an Möbeln zu stoßen oder zu stolpern.

2. Standby-Modus: Vermeiden Sie den Dauerbetrieb

Der sogenannte Standy-Modus beschreibt den scheinbar abeschalteten Zustand eines elektrischen Gerätes. Aus diesem Modus heraus kann das Gerät in sehr kurzer Zeit aktiviert werden – dafür wird aber konstant Strom verbraucht. Expert:innen gehen davon aus, dass in einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt etwa fünf bis acht Prozent der Stromkosten durch den Standby-Betrieb von elektrischen Geräten entstehen. Durch einen vollständigen Verzicht auf den Standby-Modus lassen sich in einem Einfamilienhaus im Jahr rund 100 Euro sparen, bei einem durchschnittlichen 2-Personen-Haushalt in einer Wohnung sind es rund 65 Euro.

Schalten Sie daher Elektrogeräte wie den Fernseher oder die HiFi-Anlage nach der Benutzung ganz aus. Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, dass das Gerät keinen Strom mehr zieht, kaufen Sie Steckerleisten mit einem Schalter. Ein Klick und alle Geräte, die an der Leiste hängen, werden komplett ausgeschaltet. Eine Alternative stellen ferngesteuerte Steckdosen dar, die sich sogar bequem von der Couch aus bedienen lassen. Das funktioniert mittels eines Zwischensteckers mit Sensor, der beispielsweise zwischen Fernseher, Lampen und Steckdose gesteckt wird.

Diesen Ratschlag sollten Sie besonders dann beherzigen, wenn Sie häufig im Homeoffice arbeiten. Moderne Laptops, die zudem mit einem Monitor verbunden sind, verbrauchen je nach Beanspruchung des Arbeitsspeichers durch die verwendete Software überdurchschnittlich viel Energie. Sie sollten daher auch daran denken, den Laptop nach Arbeitsschluss herunterzufahren, statt nur den Bildschirm zu sperren oder den Bildschirmschoner laufen zu lassen.

3. Heizung: Ein Grad weniger spart sechs Prozent Heizkosten

Sie sollten die Heizkörper in Ihrer Wohnung nicht zustellen oder abdecken, sonst kann sich die warme Luft im Raum nicht optimal verteilen. Allgemein gilt die Faustregel: Wer die Heizung um durchschnittlich ein Grad herunterdreht, spart sechs Prozent der Heizkosten. Sparen können Sie zusätzlich, indem Sie die Temperatur im Schlafzimmer und in der Küche niedriger einstellen als in den Wohnräumen. Zum Schlafen brauchen wir es generell nicht so warm und in der Küche halten wir uns für gewöhlich nur für aktive Tätigkeiten wie Kochen oder Saubermachen länger auf – dabei erhöht sich die Körpertemperatur von selbst.

Wenn Sie nicht möchten, dass die Wohnung tagsüber auskühlt, können Sie programmierbare Thermostatventile einbauen. Sie ermöglichen die individuelle Steuerung der Heizzeiten – unabhängig von der Zentralheizung und unterschiedlich einstellbar für jeden einzelnen Raum. Mit sogenannten smarten Thermostaten kann man die Heizungswärme sogar per App von unterwegs aus steuern, Stichwort Smart Home. Die alten Thermostate sollte man aber aufbewahren, da sie bei einem Auszug wieder eingebaut werden müssen.

Hier erfahren Sie mehr darüber, wie Sie optimal heizen und Energie sparen können.

4. Clever lüften und Schimmel vermeiden

Stoßlüften ist vor allem während der Heizperiode immens wichtig, um Energie zu sparen. Das bedeutet konkret: Drehen Sie die Heizung für wenige Minuten runter und öffnen Sie die Fenster während dieser Zeit. Wer Fenster häufig gekippt lässt, verschenkt viel Heizenergie. Das richtige Lüften ist entscheidend für ein angenehmes Klima in Ihrem Zuhause. Wer clever lüftet, vermeidet Schimmelbildung und kann zudem Geld sparen. Heizeus, der Held des Lüftens von immonet, hat acht Tipps für Sie zum richtigen Lüften.

5. Eine Wärmedämmung kann sich lohnen

Im Winter geht Wärme durch undichte Stellen im Mauerwerk oder am Fenster sowie an Außentüren, Dachflächen oder Kellerdecken verloren. Der größte Wärmeanteil entweicht dabei über die Außenwände, das Dach und die Fenster. Deswegen lohnt es sich meist, der Dämmung dieser Bestandteile des Hauses Priorität einzuräumen.

Bevor Sie sich für eine bestimmte Baumaßnahme oder ein Bündel an Eingriffen zur Wärmedämmung entscheiden, sollten Sie prüfen, welche Art der Wärmedämmung Ihren Zielen am ehesten entspricht. Wer in einer Mietwohnung unnötige Heizkosten sparen möchte, ist wahrscheinlich mit kleineren Maßnahmen wie dem Erneuern von Fensterdichtungen und dem Einsatz von Zugluftbürsten gut bedient. Handelt es sich um Wohneigentum, können sich auch größere Baumaßnahmen lohnen, damit Sie Ihr Geld sprichwörtlich nicht verheizen. 

Wie Sie mittels einer Wärmedämmung Ihren Energieverbrauch senken können, erfahren Sie hier.

6. Energiesparen beim Kochen

Beim Kochen können Sie viel Energie sparen, indem Sie einige simple Tipps beherzigen:

  • Verwenden Sie beim Kochen stets einen Topfdeckel: So verbrauchen Sie bis zu 65 Prozent weniger Strom oder Gas.
  • Wollen Sie Wasser erhitzen, sollten Sie auf den Wasserkocher zurückgreifen – er verbraucht deutlich weniger Strom als der Herd.
  • Das Vorheizen des Backofens ist in den meisten Fällen unnötig. Verzichten Sie darauf und sparen Sie Strom.
  • Bem Öffnen der Backofentür entweicht etwa ein Drittel der Energie: Lassen Sie die Tür daher am besten zu, bis das Gericht fertig gebacken ist.
  • Für das Aufbacken von Brötchen vom Vortag können Sie den Toaster statt den Backofen benutzen.
  • Verzichten Sie für das Waschen von Obst und Gemüse auf laufendes Wasser, benutzen Sie stattdesen die Spüle oder eine Schüssel.
  • Wenn ein Gericht sowohl mit Ober- und Unterhitze als auch mit Umluft gebacken werden kann, sollten Sie stets Umluft einstellen. Dabei benötigen Sie eine um 20 bis 30 °C Grad niedrigere Temperatur und sparen dadurch 25 bis 40 Prozent der Stromkosten. Zusätzlich können Sie bei Umluft den Ofen mit mehreren Blechen befüllen.

7. Wasser sparen im Haushalt

Im Durchschnitt verbraucht jeder Mensch in Deutschland rund 130 Liter Wasser am Tag, beispielsweise fürs Duschen, Waschen und Zähneputzen. Diese enorme Menge an Wasser können Sie deutlich reduzieren, ohne sich stark einschränken zu müssen:

  • Stellen Sie das Wasser ab, während Sie sich die Zähne putzen oder die Hände einseifen.
  • Nehmen Sie ein Vollbad so selten wie möglich und achten Sie beim Duschen darauf, bei Vorgängen wie dem Einschäumen nicht das Wasser laufen zu lassen.
  • Seien Sie sparsam mit der Toilettenspülung: Benutzen Sie die Stoppptaste und spülen Sie nur so lange wie nötig.
  • Falls Sie einen Geschirrspüler verwenden, können Sie das Gerät so voll wie möglich beladen und das Sparprogramm laufen lassen. Auf das Vorspülen können Sie im Regelfall ebenfalls verzichten. Eine sparsame und voll beladene Maschine verbraucht im Durchschnitt weniger als eine manuelle Spülung.
  • Ebenfalls gut befüllen sollten Sie Ihre Waschmaschine, die für gewöhnlich auch ohne eine Vorwäsche das gewünschte Ergebnis bringt. Stellen Sie außerdem die Temperatur so niedrig wie möglich ein, dadurch können Sie aufs Jahr gesehen bis zu 100 Euro sparen. Der Stromverbrauch sinkt so beispielsweise um satte 40 Prozent, wenn anstatt mit 40 nur mit 30 Grad gewaschen wird. Die Wäsche wird trotzdem sauber, denn neue Waschmittel auf dem Markt entfalten auch bei niedrigeren Temperaturen ihre Reinigungskraft.
  • An Ihren Wasserhähnen können Sie einen sogenannten Perlator anbringen oder anbringen lassen, auch bekannt als Durchflussbegrenzer. Mit diesem kleinen Hilfsmittel, das weniger als drei Euro kostet, sparen Sie bei jeder Benutzung Wasser. Die Ersparnis liegt bei bis zu zwei Dritteln des ursprünglichen Wasserverbrauchs.

8. Energieeffiziente Haushaltsgeräte

In vielen Fällen lohnt es sich, die alten Geräte gegen energieeffiziente Modelle auszutauschen. Mit einer neuen Kühl-Gefrier-Kombination ließen sich jährlich 80 Euro einsparen, sagt Hans Georg Buttermann, Wissenschaftler beim unabhängigen Forschungsinstitut EEFA (Energy Environment Forecast Analysis). Die Anschaffung würde sich in relativ kurzer Zeit amortisieren. Birgit Holfert, Expertin der Verbraucherzentrale Energieberatung, gibt ein weiteres Beispiel: „Neue Waschmaschinen sparen Strom – fast 200 Kilowattstunden im Jahr im Vergleich zum alten Gerät. Die Ersparnis liegt bei rund 50 Euro im Jahr.“

Die Frage, ob sich eine Neuanschaffung lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab: Alter, Effizienz und Leistung eines Gerätes. Aber auch die effektive Nutzungszeit spielt eine große Rolle. Wer nur einen Teil der Geräte austauschen und wissen möchte, bei welchen Stromfressern es sich finanziell am meisten rechnet, kann sich grob an zwei Kriterien orientieren: Welche Geräte werden am intensivsten genutzt und weisen gleichzeitig eine schlechte Energieeffizienz auf? Wäschetrockner etwa sind häufig wahre Stromfresser und verbrauchen bis zu viermal so viel Energie wie Waschmaschinen.

Daneben gibt es kleinere Maßnahmen, mit denen Sie Energie sparen können. Kühlschränke beispielsweise werden häufig zu kalt eingestellt und verbrauchen dabei unnötig viel Strom. Die optimale Temperatur liegt bei sieben Grad. Und falls Sie eine Gefriertruhe oder einen Gefrierschrank besitzen, sollten Sie in Ihrem Kalender Termine für ein regelmäßiges Abtauen vermerken, denn stark vereiste Gefrierfächer verbrauchen sehr viel Energie. Als Faustregel gilt: Tauen Sie mindestens zweimal pro Jahr ab, spätestens jedoch dann, wenn die Eisschicht mehr als einen Zentimeter dick ist. Regelmäßiges Abtauen kann dem Energiekonzern Vattenfall zufolge zwischen 15 und 45 Prozent der Energiekosten für das Gefrierfach einsparen.

Hier erfahren Sie, welche Haushaltsgeräte am meisten Strom verbrauchen und ob sich der Austausch für Sie lohnt.

9. Wechsel des Stromanbieters

Recherchieren Sie im Internet, welches Unternehmen den günstigsten Stromtarif anbietet. Dazu benötigen Sie lediglich ihren Verbrauch aus der letzten Rechnung und ihre Postleitzahl – schon kann die Suche beginnen. Ein Wechsel des Stromanbieters ist sehr einfach und in wenigen Klicks erledigt, zumal der neue Anbieter beim Wechsel hilft. Das Sparpotenzial ist je nach Region unterschiedlich groß, aber prinzipiell lohnt sich ein Wechsel häufig.

10. Vorhänge und Rollläden zum Energiesparen nutzen

Wer seine Rollläden in der Heizperiode bei Einbruch der Dämmerung frühzeitig herunter fährt, kann viel Energie sparen. Schwieriger gestaltet sich das in Wohnungen ohne solche Vorrichtungen. Der nachträgliche Einbau von Klapp- oder Rollläden durch den Mieter kann strittig und aufwendig sein. Schwere Vorhänge erfüllen jedoch eine ähnliche Funktion und sehen zudem optisch ansprechend aus. Mieter sollten aber immer darauf achten, dass die Stoffe lediglich die Fenster, nicht aber die laufende Heizung abdecken. Doch gerade nachts, wenn die Heizung ohnehin auf null steht, sind Vorhänge eine gute Möglichkeit der zusätzlichen Isolierung.

11. Verluste beim Warmwasser vermeiden

Nach dem Heizen ist die Warmwassererwärmung der zweitgrößte Energieverbraucher im Haushalt. Besonders stark macht sich das bemerkbar, wenn Strom zur Wassererwärmung genutzt wird. Deshalb sollten Mieter:innen darauf achten, dass der Boiler auf dem aktuellen Stand ist und gegebenenfalls ihre Vermieter:innen auf Missstände hinweisen.

Wer Energie sparen möchte, muss folglich Wasser sparen. Mit Einhebel-Mischarmaturen lässt sich die Wassertemperatur einfacher regeln als mit zwei getrennten Armaturen, dadurch läuft weniger Wasser durch. Verbraucher sollten jedoch darauf achten, dass sie die Mischbatterie nach dem Gebrauch „auf kalt“ stellen.

Ebenfalls lohnend ist der Einbau von Sparbrausen. Durch sie fließen nur etwa sechs Liter Wasser in der Minute, bei alten Duschköpfen sind es doppelt so viel. Für ein Wannenbad verbrauchen Sie übrigens etwa 100 Liter Wasser mehr als beim Duschen. Für die Warmwasseraufbereitung für ein Bad benötigt man durchschnittlich viermal so viel Energie wie fürs Duschen.

Angesichts stetig steigender Energiepreise wird es immer wichtiger, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen und das eigene Verhalten zu optimieren. Dadurch lassen sich etwa die Heizkosten merklich senken. Wir verraten Ihnen, wie das gelingt.

So heizen Sie richtig und sparen dabei Geld
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So optimieren Sie Ihr Heizverhalten

Richtig zu heizen, um den Energieverbrauch zu senken, ist gar nicht so schwierig. Sie müssen lediglich Ihre bisherige Vorgehensweise an der ein oder anderen Stelle anpassen. Wir haben für Sie die gängigsten Tipps gesammelt, mit denen Sie relativ leicht Energie sparen können.

  • Temperatur optimieren: Viele Wohnungen sind zu warm. Wer seine Räumlichkeiten auf etwa 18 Grad aufheizt, lebt gesünder. Jedes Grad Zimmertemperatur weniger macht eine Heizkostenersparnis von sechs Prozent aus. Empfohlen werden folgende Temperaturen in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus: 22 Grad Celsius im Badezimmer, 20 Grad im Wohnzimmer, 18 Grad in Küche und Schlafzimmern, 15 Grad im Flur. Wer schnell friert, sollte sich entsprechend kleiden.
  • Auskühlen vermeiden: Sorgen Sie in Ihren Räumen in den kalten Monaten stets für eine gewisse Grundwärme. Die Heizung sollten Sie – außer beim Stoßlüften – nie ganz ausstellen, denn das Wiederaufheizen kostet mehr Energie als permanentes Heizen. Wenn Sie außer Haus sind, sollten Sie die Raumtemperatur auf 16 Grad einstellen, bei längeren Reisen auf 12 Grad. Programmierbare Heizkörperthermostate senken die Raumtemperatur automatisch ab, wenn niemand zu Hause ist.
  • Richtig lüften: Lüften Sie mehrmals täglich mit weit geöffneten Fenstern quer durch durchs Haus oder die Wohnung. Im Winter reichen fünf, an wärmeren Tagen 15 Minuten Durchlüften. Das verhindert auch das Auftreten von Schimmelpilzallergien. Beim Lüften gehört die Heizung stets ausgestellt.
  • Ritzen abdichten: Durch kleinste Risse an Fenstern, Türen oder im Mauerwerk entweicht wertvolle Wärme. Wo Ihre Immobilie möglicherweise undicht ist, verrät eine brennende Kerze. Wenn sie flackert, sollten Sie zu Abdichtbändern, Wolldecken, Dichtungsschienen oder Dichtungsbürsten greifen. Hier erfahren Sie, wie Sie Fenster und Türen selbst abdichten können.
  • Wände und Heizkörper freihalten: Stehen Möbel von den Wänden abgerückt, kann die aufgewärmte Raumluft besser zirkulieren. Deshalb sollten alle Möbelstücke mindestens fünf Zentimeter Abstand zu den Wänden halten. Daraus resultiert eine Heizersparnis von bis zu zehn Prozent. Verkleidungen oder massive Möbelstücke sollten Sie generell nicht vor Heizkörper stellen. Denn nur wenn diese frei stehen, kann sich die Wärme optimal ausbreiten.
  • Heizung regelmäßig entlüften: Sammelt sich Luft in den Heizkörpern, arbeitet das Heizungssystem nicht optimal. Deshalb sollten Sie die Heizkörper regelmäßig entlüften.
  • Rollläden herablassen: Ziehen Sie in der kalten Jahreszeit die Rollläden herunter, damit durchs Fenster keine Wärme entweichen kann. Rollläden erfüllen dabei eine isolierende Funktion. Ebenso können auch Gardinen dabei helfen, Heizkosten zu sparen.
  • Warmwassertemperatur kontrollieren: Die Warmwassertemperatur sollte 60 Grad nicht überschreiten. Ist sie zu hoch eingestellt, läuft der Brenner unnötig häufig.
  • Wärme reflektieren: Wer hinter den Heizkörpern reflektierende Folien anbringt, kann seine Heizkosten um bis zu vier Prozent senken. Hier erfahren Sie mehr über Isolierfolien.
  • Modernisierung: Eine moderne Heizungsanlage ist mit hohen Anschaffungskosten verbunden, lohnt sich in vielen Fällen aber, weil Sie auf lange Sicht Ihren Energieverbrauch enorm verringern können. Zeitgemäße Brenner verbrennen Rohstoffe wie Gas, Öl oder Holzpellets optimal und senken die Heizkosten deutlich. Bei Altbauten hilft oftmals nur eine umfangreiche Sanierung: Dach und Wände dämmen, Fenster erneuern, Keller dämmen – das spart im Laufe der Zeit ebenfalls viel Geld.

Nicht nur in Altbauwohnungen, auch in neueren Gebäuden wird es für die Bewohner im Herbst und Winter oft ungemütlich. Das Problem: Fenster und Türen schließen nicht richtig, Zugluft dringt in die Wohnung, Feuchtigkeit und Kälte schleichen sich ein. Das ist nicht nur unangenehm, es erhöht auch die Heizkosten. Hier erfahren Sie, wie Sie das Problem beheben können.

Wer Heizkosten sparen will, sollte Fenster und Türen abdichten
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Zugluft kaum zu vermeiden

Vermeiden lässt sich das Entstehen von Zugluft kaum: Im Laufe der Jahre sorgen Witterungseinflüsse dafür, dass sich das Material verändert, ausdehnt, quillt oder teilweise zusammenzieht. Geschätzte 340 Millionen Fenster sind bundesweit ein Fall für den Austausch. Die schnellste Möglichkeit, sich trotzdem vor kalter Luft und Feuchtigkeit zu schützen, besteht darin, die entstandenen Ritzen, Fugen und Spalten abzudichten.

Wahl zwischen Schaumstoff und Gummiprofilen

Wer Fenster und Türen abdichten möchte, hat die Wahl zwischen Dichtungsbändern aus Schaumstoff und Gummiprofilen. Die Dichtungsbänder gibt es in unterschiedlichen Farben, die Gummiprofile zusätzlich in unterschiedlichen Formen. Die Preisspanne der Produkte variiert je nach Hersteller. Zehn Meter Dichtungsmaterial sind schon ab etwa vier Euro erhältlich, können aber auch bis zu 25 Euro kosten. Bei sehr günstigen Angeboten sollte man die Materialqualität genauer untersuchen. Denn bei Mängeln erreicht man mit dem Abdichten nicht das optimale Ergebnis und die Dichtung muss bald erneut ausgetauscht werden.

Spalten selbst abdichten können alle Hobby-Handwerker:innen, die in einer Wohnung oder einem Haus mit Metall- oder Holzfenstern wohnen. Da sich die Dichtungen leicht entfernen lassen, ist auch eine Absprache mit der Vermieterin oder dem Vermieter nicht notwendig. Etwas komplizierter gestaltet sich das Vorhaben bei Kunststofffenstern: Diese haben meist schon Dichtungen, auf die man nichts kleben darf. Zieht es trotz der Dichtungen, müssen Mieter:innen mit den Hausbesitzer:innen über notwendige (größere) Maßnahmen sprechen. Welche Abdichtung für Sie die richtige ist, hängt in erster Linie von der Beschaffenheit der Fenster und der Spaltenbreite ab.

Dichtungsbänder aus Schaumstoff

Recht einfach anzubringen sind Dichtungsklebebänder mit Schaumstoff. Diese Bänder sind für kleine undichte Stellen eine gute Lösung. Um ganze Fenster abzudichten, eignen sie sich eher nicht, denn der Schaumstoff kann sich schnell vom Klebeband lösen. Für größere Spalten von mehr als 3,5 Millimeter passt das kaum. Der Schaumstoff verliert seine Form, wenn er beim Schließen des Fensters zusammengedrückt wird, und füllt in der Folge den Spalt nicht mehr aus. Die Bänder müssen mindestens einmal im Jahr ausgetauscht werden.

Gummidichtungen: Teurer, aber langlebiger

Gummidichtungen sind etwas teurer als Schaumstoffbänder. Je nach Qualität sind sie allerdings auch länger haltbar. Laut Herstellerangaben müssen Gummidichtungen erst nach vier bis acht Jahren ausgetauscht werden. Sie sind witterungsbeständig und halten sowohl Frost als auch hohe Temperaturen (bis zu 60 Grad) aus, ohne Schaden zu nehmen. Sie kleben zudem gut, lassen sich aber auch leicht ablösen.

Für kleinere Spalten bis 3,5 Millimeter sind Gummidichtungen mit dem feinen E-Profil gut geeignet. Farblich gibt es sie meist in Weiß oder Braun. Für Spalten von zwei bis fünf Millimeter Größe empfehlen sich Gummidichtungen mit dem P-Profil, die rund 35 Prozent der Heizkosten einsparen sollen.

Abdichtungen richtig anbringen

Im ersten Schritt sollten Sie ermitteln, wo genau Sie Spalten und Ritzen abdichten müssen. Woher die Zugluft ungefähr kommt, spürt man meist. Wo sich die Quelle exakt befindet, lässt sich mithilfe einer brennenden Kerze herausfinden: An dem Punkt am Fensterrahmen, an dem die Flamme am stärksten flackert, ist die undichte Stelle am größten.

Dichtungen gibt es meist in einer Packungsgröße von zehn Metern. Messen Sie vor dem Kauf die Flügellänge der Fenster und Türen aus, die Sie abdichten wollen, um zu ermitteln, welche Länge Sie benötigen. Die notwendige Stärke der Dichtung finden Sie heraus, indem Sie ein Stück Filz, Schaumstoff oder Knetgummi zwischen Rahmen und Fensterflügel klemmen.

Vor dem Anbringen der Dichtung muss die Klebefläche gründlich gereinigt werden. Das geht am besten mit Spiritus. Haushalts- oder Fensterreiniger eignen sich nicht. Die Dichtungen sind in der Regel selbstklebend. Sie werden auf die Innenkante des Fensterflügels in die Falz geklebt. Gründliches Arbeiten ist enorm wichtig – es sollten auch an den Ecken keine Ritzen bleiben.

Investition und Ersparnis: Was bringen Dichtungsbänder?

Die Preisspanne bei Dichtungsbändern ist sehr groß. Simple Schaumstoffbänder zum Aufkleben gibt es schon für weniger als zwei Euro für fünf Meter. Für ein Markenprodukt bezahlen Sie etwas mehr und müssen mit Preisen ab rund sieben Euro für zehn Meter rechnen. Gummidichtungen liegen je nach Hersteller bei zehn bis 25 Euro für zehn Meter. Etwas teurer sind transparente Dichtungen.

Im Gegenzug versprechen Dichtungsbänder, Heizkosten zu sparen. Bei richtiger Anbringung sollen das den Angaben der Hersteller und Studien zufolge zwischen 20 und 35 Prozent sein. Das entspricht in einem Haushalt im Zeitraum von vier Jahren einer Ersparnis von rund 150 Euro. Ein Betrag, bei dem sich die Anschaffung von Dichtungsbändern durchaus rentiert.

Rollladenkasten selbst dämmen

Rollläden vor den Fenstern helfen beim Energiesparen. Entscheidend dabei ist, dass auch die Rollladenkästen ausreichend gedämmt sind. Das ist bei alten Fenstern nicht immer der Fall. Bis in die 1980er-Jahre wurden ungedämmte Kästen verbaut. Durch solche dringt Zugluft in die Wohnung, was indirekt die Heizkosten erhöht. Wer als Mieter:in die Fenster nicht selbst austauschen kann, sollte den Rollladenkasten unbedingt mit einer Dämmung nachrüsten.

Ein einfacher Test reicht aus, um sicher zu sein, woher die Zugluft im Haus oder in der Wohnung stammt: Halten Sie eine brennende Kerze nahe an den Kasten und die Gurtführung. Wenn die Flamme flackert, ist der Kasten nicht dicht. Die gute Nachricht: Fast alle Rollladenkästen lassen sich nachträglich dämmen. Grundsätzlich können Sie diese Arbeit selbst ausführen, allerdings sollten Sie bei Ihren Vermieter:innen vorher um Erlaubnis bitten. Denn die Dämmung gilt als Eingriff in die Bausubstanz. Ohne Erlaubnis können Sie später für Feuchtigkeitsschäden oder Schimmelbefall haftbar gemacht machen. Vermieter:innen können daher darauf bestehen, dass professionelle Fachkräfte die Dämmung vornehmen.

Die Kosten für die Dämmung sind überschaubar. Professionelle Handwerker:innen berechnen dafür rund 45 Euro pro Quadratmeter. Falls Sie selbst Hand anlegen, sollten Sie mit etwa 15 Euro pro Meter rechnen. Wer Rollladenkästen in Eigenregie dämmen will, sollte wie folgt vorgehen.
 

Schritt für Schritt: Rollladenkästen selbst dämmen

  1. Stärke des Dämmmaterials bestimmen
    Zuerst öffen Sie den Rollladenkasten. Das geht meist über einen Zugang an der Unterseite oder zum Raum hin. Beim Ausmessen muss der Rollladenpanzer aufgerollt sein, damit er später problemlos zu bedienen ist. Nun lässt sich – am besten mit Hilfe eines Stücks Karton – die maximale Stärke der Dämmung bestimmen. Es gilt: Je dicker die Dämmung, desto höher der Energiespareffekt.
  2. Fugen und Ritzen abdichten
    Vor dem Anbringen des Dämmmaterials spritzen Sie Fugen und Ritzen, die sich im Lauf der Zeit gebildet haben können, mit Silikon aus. Entfernen Sie eventuell vorhandene Tapetenreste. An ihnen könnte sich sonst unbemerkt Schimmel bilden und verbreiten.
  3. Rollladenkasten auskleiden
    Für die Dämmung eignen sich Styrodurplatten. Sie bestehen aus Hartschaum und lassen sich exakt zuschneiden. Vergessen Sie die Seitenwände nicht. Es sollten möglichst keine Fugen entstehen. Die Platten werden mit Spezialkleber an die Innenwände des Kastens geklebt. Im Fachhandel sind auch biegsame Dämmplatten erhältlich. Sie sollen Heimwerker:innen das Dämmen erleichtern.
  4. Gurtschlitz abdichten
    Die Zugluft, die in den Rollladenkasten gelangt, sollte so weit wie möglich reduziert werden. Ein Zugang für Zugluft ist der Schlitz des Gurtes. Um auch diesen abzudichten gibt es spezielle kleine Bürsten.

Isolierfolie in der Wohnung dort anzubringen, wo Heizwärme schnell verloren geht, ist eine einfache und günstige Möglichkeit, um Wärmeverlust zu reduzieren. Das gilt vor allem für Fenster und die Wärmequellen selbst, also Heizkörper. Das Prinzip ist simpel: Die Folie sorgt durch ihre Beschaffenheit dafür, dass Wärme nicht so leicht entweicht beziehungsweise in den Raum zurückgeworfen wird.

Mit einer Isolierfolie an Fensten und Heizkörpern lässt sich clever Geld sparen
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Isolierfolie für Heizkörper

Isolierfolie wird an der Rückseite des Heizkörpers oder an der dahinter liegenden Wand angebracht und funktioniert meist nach dem Reflexionsprinzip: Die Folie blockiert die Wärme und reflektiert sie in den Wohnraum. Dadurch lässt sich im Ergebnis mit weniger Heizaufwand der Raum angenehm warmhalten, durch die geringere Heizleistung spart man Ressourcen und Kosten. Das gilt insbesondere für Außenwände.

Die Investitionskosten sind überschaubar: Je nach Größe kostet eine Isolierfolie für Heizkörper im Baumarkt zwischen 10 und 20 Euro. Anbringen kann man sie mit etwas Geschick leicht selbst, daher fallen keine weiteren Handwerkerkosten an.

Isolierfolie für Fenster

Ebenfalls leicht selbst anbringen können Sie Spezialfolie für Fensterscheiben. Je nach Größe sollte man dabei mit 10 bis 20 Euro rechnen. Auch bei Fenstern entweicht in der Regel ein gewisser Teil der Wärme – vor allem dann, wenn die Fenster technisch nicht auf dem neuesten Stand sind. Gerade in Altbauten finden sich häufig noch Fenster mit Einfachverglasung. Sie mit Isolierfolie zu bekleben, ist eine schnelle und günstige Alternative zum Austausch der Fenster.

Wird die Folie aufgeklebt, bildet sich automatisch eine dünne Luftschicht zwischen Glas und Folie. Die Isolierfolie wirkt dann ähnlich wie eine zusätzliche Fensterscheibe. Praktischer Tipp: Die transparenten Folien können mithilfe eines Föns glatt und straff auf die Scheibe aufgebracht werden. Bei einer Einfachverglasung ist die Wirkung der Folie am deutlichsten spürbar, bei einer Doppelverglasung ist der Effekt etwas schächer. Kaum spürbar ist die Wirkung einer Isolierfolie an Fenstern mit moderner Isolierverglasung.

Isolierfolie an Fenstern und Heizkörpern richtig anbringen

Das Anbringen der Isolierfolie ist auch von Laien zu bewerkstelligen. Um die Folie auf die passende Größe zuzuschneiden, muss die Fensterscheibe oder der Heizkörper ausgemessen werden. Die zu beklebende Fläche sollte sauber und fettfrei sein.

Der Folie liegt ein Klebemittel bei, entweder ein spezieller Klebstoff oder ein Doppelklebeband. Damit wird die Folie auf den Heizkörper, die Außenwand oder das Fenster angebracht. Bei einer Heizkörperfolie genügt es, die Folie glatt zu streichen. Dabei kann eine kleine Bürste helfen. Fensterfolie wird mit einem handelsüblichen Fön erwärmt und dann straff gespannt. Nach einer kurzen Wartezeit ist die „Montage“ abgeschlossen.

Vorteile von Isolierfolie auf einen Blick

  • Einfache Montage

  • Geringe Investitionskosten

  • Je nach Hersteller ist Isolierfolie wiederverwendbar

  • Isolierfolie bildet wärmedämmendes Luftpolster

  • Isolierfolie reflektiert Wärme in den Raum

  • Geringerer Heizaufwand durch geringeren Wärmeverlust

  • Isolierfolie spart Heizkosten

  • Isolierfolie ist besonders effektiv bei Einfachverglasung

  • Isolierfolie reduziert gefühlte Kälte in der Nähe von Fensterscheiben

  • Isolierfolie senkt den Taupunkt an der Scheibe, die Fensterscheiben laufen weniger schnell an

Nachteile und Risiken von Isolierfolie

  • Wirkung ist kaum spürbar bei moderner Isolierverglasung

  • Ist die Folie nicht ganz transparent, kann sie den Raum verdunkeln

  • Es kann vor allem bei nachlässiger Montage zur vermehrten Bildung von Kondenswasser kommen

  • Isolierfolie lässt sich häufig schlecht reinigen und muss deshalb von Zeit zu Zeit erneuert werden

Angesichts steigender Energiepreise sind diejenigen im Vorteil, die auf eine gute Wärmedämmung zurückgreifen können und dadurch einen erheblichen Anteil an Energie und Kosten sparen. Denn Energieeffizienz rentiert sich – besonders auf lange Sicht. Wir geben Ihnen einen Überblick, wo im Haus oder in der Wohnung sich eine gute Dämmung lohnt.

Wärmedämmung: Energiesparen im Haus
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Art der Wärmedämmung: Budget und Nutzwert entscheidend

Bevor Sie sich für eine bestimmte Baumaßnahme oder ein Bündel an Eingriffen zur Wärmedämmung entscheiden, sollten Sie prüfen, welche Art der Wärmedämmung Ihren Zielen am ehesten entspricht. Wer in einer Mietwohnung unnötige Heizkosten sparen möchte, ist wahrscheinlich mit kleineren Maßnahmen wie dem Erneuern von Fensterdichtungen und dem Einsatz von Zugluftbürsten gut bedient.

Handelt es sich um Wohneigentum, können sich auch größere Baumaßnahmen lohnen, damit Sie Ihr Geld sprichwörtlich nicht verheizen. Priorität sollte die Maßnahme haben, die das beste Verhältnis zwischen Kosten und Energiesparpotenzial aufweist. In jedem Fall sollten Sie sich Tipps von einem Energieberater holen. Der Experte weiß auch, für welche Investitionen Sie möglicherweise Fördermittel bekommen.

Wie funktioniert eine Wärmedämmung?

Im Winter geht Wärme durch undichte Stellen im Mauerwerk oder am Fenster sowie an Außentüren, Dachflächen oder Kellerdecken verloren. Der größte Wärmeanteil entweicht dabei über die Außenwände, das Dach und die Fenster. Deswegen lohnt es sich meist, der Dämmung dieser Bestandteile des Hauses Priorität einzuräumen.

Welche Möglichkeiten der Wärmedämmung gibt es?

Außenwände: Zur Dämmung von Außenwänden wird häufig ein Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) verwendet, das aus mehreren Komponenten besteht, die als vorgefertigtes System auf die Fassade aufgebracht werden. Bewährte WDV-Systeme sind als DIN EN 14499 (Polystyrol-Hartschaum-System) und DIN EN 13500 (Mineralwolle-System) erhältlich. Sie werden sowohl im Neu- als auch im Altbau eingesetzt.

Dach: Zur Innendämmung von Dächern, der sogenannten Zwischensparrendämmung, eignen sich zum Beispiel Mineralwollmatten. Sie lassen sich problemlos selbst bei Altbauten nachrüsten. Bei der Außendämmung des Daches, der sogenannten Aufsparrendämmung, wird über die gesamte Dachfläche eine geschlossene Haube aus Dämmelementen verlegt. Dadurch werden Wärmebrücken zwischen Sparren und Zwischenwänden vermieden und das Volumen des Dachgeschosses wird nicht eingeschränkt.

Fenster: Gerade im Zug einer energetischen Sanierung ist ein Austausch sinnvoll. Eine Zweischeibenverglasung führt bereits zu einem etwa 50 Prozent geringeren Wärmeverlust, bei einer Dreischeibenverglasung beträgt die Ersparnis bis zu 80 Prozent.

Zu beachten ist dabei, dass in vielen Fällen auch die Fensterrahmen ausgetauscht werden müssen. Zudem ist ein Austausch der Fenster ohne eine Fassadendämmung nicht zu empfehlen. Neue Fenster schließen dicht, die feuchte Raumluft kann nicht mehr entweichen. Wenn gleichzeitig die Wände schlecht isoliert sind, schlägt sich die Feuchtigkeit nieder und das Schimmelrisiko steigt – selbst bei häufigem Lüften.

Geschossdecken: Im Haus selbst bietet sich die Möglichkeit einer Deckendämmung. Um beheizte von unbeheizten Stockwerken thermisch zu trennen, werden zum Beispiel Holzfaserplatten, Styroporplatten, Steinwollplatten oder Hartschaumplatten von unten an die Kellerdecke oder an die an den Dachboden grenzende Decke angebracht. Bei Deckenkonstruktionen aus Holzbalken lassen sich auch die Hohlräume verfüllen (Zwischendeckendämmung).

Wärmedämmung in Altbauten

Bei Altbauten müssen Nachbarn bei einer nachträglichen Wärmedämmung einen leichten Überbau auf ihr Grundstück hinnehmen. Dies hat der Bundesgerichtshof (BGH) im November 2021 entschieden (Az. V ZR 115/20). Die energetische Gebäudesanierung liege angesichts des Klimaschutzes im allgemeinem Interesse, so die Ansicht der zuständigen Richter:innen. Die minimale Grenzüberschreitung wiegt in der Abwägung weniger schwer. Im Gegensatz zu Altbauten müssten Neubauten allerdings so geplant werden, dass die Wärmedämmung in den Grenzen des eigenen Grundstücks bleibt.

Im vorliegenden Fall kam es in einem Mehrfamilienhaus in Köln aufgrund der geplanten Außendämmung direkt an der Grundstücksgrenze zum Streit. Gemäß dem nordrhein-westfälischen Landesrecht müssen Nachbarn den Überbau dulden, wenn eine vergleichbare Wärmedämmung anders nicht mit vertretbarem Aufwand zu schaffen ist. Außerdem darf die Überbauung das Grundstück der Nachbarn nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigen. Laut Urteil gilt die folgende Grenze: Alles, was weniger als 25 Zentimeter überragt, ist in Ordnung.

Tipps zur Wärmedämmung: Kleine Mittel, große Wirkung

Zugluftbürste: Um zu verhindern, dass wertvolle Wärme unter den Türen entweicht, lassen sich mit ein paar Schrauben sogenannte Zugluftbürsten unter Haus- und Zimmertüren anbringen. Wie ein kleiner dichter Besen verhindern sie, dass mit der Zugluft kostbare Wärme aus dem Zimmer entweicht.

Fensterdichtung: Es muss nicht gleich ein neues Fenster sein. Manchmal reicht es aus, vorhandene Fensterdichtungen zu erneuern oder zusätzliche aufzubringen. Mit guten Systemen aus Kunststoff oder Silikon lässt sich der Wärmeverlust durch undichte Stellen um bis zu 30 Prozent verringern. Das gleiche System kann auch bei Dachbodenluken oder Kellertüren für eine Heizkostenersparnis sorgen.

Verkleidung von Heizungsrohren: Heizungsrohre ziehen sich durch das gesamte Haus. An manchen Stellen – zum Beispiel im Keller oder auf dem Dachboden – liegen die Rohre frei. Damit das warme Wasser im Inneren des Rohres auf seinem Weg zum Heizkörper keine unnötige Wärme abgibt, lohnt es sich, freiliegende Heizungsrohre fachgerecht zu verkleiden. Speziell vorgefertigte Dämmelemente gibt es in jedem Baumarkt.

Wer es in der Winterzeit angenehm warm haben möchte, sollte für ein gesundes Raumklima sorgen. Denn eine optimale Luftfeuchtigkeit, ausreichend Frischluft und wohlige Wärme sind ein starkes Trio: Sie halten in der dunklen Jahreszeit einerseits gesund und senken andererseits die Heizkosten. Worauf Sie in Sachen Luftfeuchtigkeit und Raumklima achten sollten, lesen Sie hier.

Optimales Raumklima hält gesund und spart Heizkosten
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Wichtigste Regel: Regelmäßig lüften

Frischluft ist der wichtigste Faktor für ein gesundes Raumklima. Denn frische Luft beugt nicht nur unangenehmen Gerüchen vor und versorgt die Räume mit Luftfeuchtigkeit, sondern verhindert auch die Bildung von Schimmelpilz. Um in der Heizsaison keine Energie zu verschenken, sollten Sie ein paar Regeln beachten. Öffnen Sie die Fenster regelmäßig fünf bis zehn Minuten und sorgen Sie am besten für Durchzug. Gekippte Fenster lassen die Wohnung auf Dauer auskühlen und sind kein wirksames Mittel gegen Schimmelpilze. Aber Vorsicht: Allergiker sollten beim Lüften stets den Pollenflugkalender im Blick behalten.

Auf die Luftfeuchtigkeit achten

Vor allem in der Heizsaison sorgt trockene Raumluft für gereizte Schleimhäute. Damit einhergehend steigt das Erkältungsrisiko. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 50 Prozent betragen. Wer ein Glas Wasser auf oder an die Heizkörper stellt, erhöht die Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Sie ist auch entscheidend, wenn es um die Heizkosten geht. Ist nämlich die Luft zu trocken, sinkt das Wärmeempfinden, denn Wärme breitet sich über Feuchtigkeit aus.

Baumaterialien für ein gesundes Raumklima

Schon bei der Wahl der Baumaterialien können Sie etwas für das Raumklima tun. Ein natürlicher mineralischer Innenputz etwa enthält – anders als handelsübliche Kunststoff- oder Gipsputze – Bindemittel ohne Zusatz von Chemikalien und Kunststoffen. Weit verbreitet sind mineralische Putze auf Kalkbasis. Sie wirken antiseptisch, wodurch Schimmel- und Algenbefall ausgeschlossen werden können. Dank des hohen pH-Wertes (potentia Hydrogenii = Konzentration des Wasserstoffs) können Schimmelsporen auf Kalk nicht siedeln.

Ein weiterer Pluspunkt: Mineralischer Kalk-Putz ist ein wahrer Wasserspeicher. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, nimmt das Material dank seines komplexen Kapillarsystems bis zu 20 Liter Wasser pro Quadratmeter auf. Sinkt die Luftfeuchtigkeit, gibt mineralischer Putz das Wasser wieder ab. Dieser Effekt tritt allerdings nur ein, wenn der Putz nicht tapeziert oder mit versiegelnd wirkenden Farben und Flüssigkeiten gestrichen wird.

Auch ökologischer Baumwollputz trägt zum gesunden Wohnen bei. Er wirkt schall- und wärmedämmend und ist zudem wasserdampfdurchlässig. Baumwollputz kann auf die Wand aufgespritzt oder gespachtelt werden.

Klimakonzepte und Anlagentechnik

Moderne Häuser und Wohnungen verfügen im Optimalfall über eine spezielle Anlagentechnik, die von Grund auf für ein gesundes Raumklima sorgt. Das Prinzip: Über Ventilatoren saugt die Anlage verbrauchte Luft ein und pustet sie durch ein Rohr nach draußen. Parallel strömt Frischluft über Ventile am Fenster oder in der Hauswand in die Räume. Dabei werden Pollen, Sporen und Milben von vornherein herausgefiltert.

Ausgefeilte Systeme arbeiten außerdem mit dem Prinzip der Wärmerückgewinnung. Sie entziehen der Abluft die Wärme und führen sie der Frischluft zu. Bis zu 80 Prozent der Energie, die sonst entweicht, lässt sich so wiederverwerten. Die Investition in solch eine Anlage ist allerdings nicht günstig: Mit Rückgewinnungstechnik kostet sie zwischen 5.000 und 8.000 Euro.

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