Je natürlicher und unverarbeiteter der Baustoff ist, desto angenehmer und gesünder lässt es sich später wohnen. Schadstoffe können in Holzschutzmitteln, Bodenbelägen, Ölen, Lacken Wandfarben oder Verkleidungen schlummern. Auch wenn sie nicht immer giftig sind, können sie zumindest Allergikern zu schaffen machen. Natürliches Baumaterial wie Holz oder Lehm dagegen bindet mögliche Schadstoffe und verbessert somit die Wohngesundheit.
Worauf also sollten Bauherren bei der Auswahl der Materialien achten? Wie bei Lebensmitteln auch gilt: Schauen Sie, was drin ist. Je mehr Komponenten ein Baustoff ausweist, desto wahrscheinlicher ist es, dass auch Schadstoffe darunter sind. Ein strenger Geruch kann ebenfalls ein Warnzeichen sein. Unter anderem geben folgende Siegel Aufschluss über unbedenkliche Baumaterialien:
- Blauer Engel: Das Prüfsiegel des Bundesumweltamtes enthält auch Grenzwerte für Schadstoffe.
- Eco Institut: Das Privatinstitut aus Köln prüft Baustoffe und Produkte auf Qualität, Emissionen und Schadstoffe.
- Nautreplus: Der Verein prüft Baustoffe und andere Produkte umfassend – auch im Hinblick auf Rohstoffgewinnung, Arbeitsverhältnisse bei der Herstellung und Recycling.
- Eurofins: Hierbei handelt es sich um eine börsennotierte Gruppe mit Sitz in Luxemburg. Eurofins führt Bioanalysen durch und kennzeichnet neben Baustoffen auch Lebensmittel, Kosmetika oder Reinigungsmittel.
- GEV-Emicode: Der Verein Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe (GEV) prüft Bodenbeläge und Klebstoffe. Sehr emissionsarme Produkte tragen das Kennzeichen EC1 plus.
Oft gehen Bauherren nicht selbst in den Baumarkt oder Baustoffhandel, um Materialien und Bauteile auszusuchen, sondern überlassen dies der Baufirma bzw. den einzelnen Handwerkern. Erkundigen Sie sich bei diesen und sprechen Sie das Thema vor allem dann an, wenn Sie Allergien haben oder sehr empfindlich sind.