Bauunternehmen: So finden Sie den richtigen Hausbauer

Bauunternehmen: So finden
Sie den richtigen Hausbauer

© piovesempre / iStock

Der erste Schritt ins Eigenheim führt über die Auswahl eines geeigneten Bauunternehmens. Was sollten Sie beim Vergleich der Hausbauer beachten? Was steht im Bauvertrag? Wie viel kostet der Hausbau mit einer Baufirma und was passiert bei einer Insolvenz des Bauunternehmens? Lesen Sie hier, was Sie vor der Wahl Ihres Hausbauers beachten sollten.

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Welche Bauweise bevorzugen Sie?

Vom Gießen der Bodenplatten über das Mauern der Wände bis hin zum Verlegen der Dachziegel kommen beim Hausbau jede Menge Arbeitsschritten zusammen. Als Bauherr vergeben Sie Bauleistungen an eine Baufirma oder führen sie in Eigenregie durch. Die Bauüberwachung sowie die Hausplanung durch Architekten, Statiker und Ingenieure gehören nicht zu den Bauleistungen.

Wenn das passende Grundstück gefunden ist und die Baufinanzierung steht, haben Sie als Bauherr wichtige Entscheidungen zu treffen. Wen beauftragen Sie mit Ihrem Hausbau? Wollen Sie selbst mit anpacken und so Kosten sparen? Welche Ausbaustufen gibt es?

Generalunternehmer

Ein Generalunternehmer (GU) verpflichtet sich im Bauvertrag bzw. im Werkvertrag dazu, sämtliche Arbeiten zur Errichtung Ihres Eigenheims zu übernehmen. Für bestimmte Gewerke wie Elektroinstallation, Heizung, Sanitäranlagen oder das Dach beauftragt der GU oft Subunternehmer. Der Vorteil für Bauherren: Sie haben nur einen einzigen Vertragspartner, der sich um alles kümmert. Zudem haben Sie bei der Planung mehr Gestaltungsspielraum, um Ihre Wünsche in den Hausbau einzubringen.

Fachunternehmer

Ein Fachunternehmer ist ein Bauunternehmen, das sich auf bestimmte Baubereiche spezialisiert hat, zum Beispiel auf den Innenausbau, Sanitär oder Elektrik. Indem Sie einzelne Fachunternehmen beauftragen, sparen Sie Kosten, müssen allerdings die einzelnen Gewerke eigenständig koordinieren.

Totalunternehmer

Der Totalunternehmer bietet dieselben Leistungen wie ein Generalunternehmer und kümmert sich darüber hinaus auch um die Planung. In der Baubranche bezeichnet man diese Anbieter als Generalübernehmer (GÜ). Viele Anbieter von Massivhäusern und Passivhäusern bieten einen solchen Alles-aus-einer-Hand-Service.

Subunternehmer

Der Subunternehmer oder Nachunternehmer erbringt seine Leistungen auf Grundlage eines Werkvertrages mit dem Hauptunternehmen. Hier sind nicht Sie als Bauherr der Auftraggeber, sondern ein anderes am Bau beteiligtes Unternehmen.

Schlüsselfertig vs. bezugsfertig

Spätestens beim Abschluss des Bauvertrages fragt jeder Bauherr nach dem Einzugstermin. Hier ist es wichtig, ob für die Übergabe ein schlüsselfertiges oder ein bezugsfertiges Eigenheim vereinbart ist. Eine schlüsselfertige Immobilie ist nicht grundsätzlich bereit für den Einzug. Abhängig vom Bauvertrag fehlen oft die Malerarbeiten oder die Bodenbeläge. Wenn das Haus bezugsfertig ist, steht dem Umzug nichts mehr im Wege. Die festgelegte Ausbaustufe finden Sie in der Baubeschreibung.

Schritt für Schritt: So finden Sie das richtige Bauunternehmen

In Deutschland kostet der Bau eines Einfamilienhauses im Schnitt 320.000 Euro – wobei ein Grundstück mit durchschnittlich 850 Quadratmetern inklusive ist und die Wohnfläche 150 Quadratmeter beträgt.

Weitere Richtwerte:

  • Die Preise für Ausbauhäuser bzw. für den Innenausbau in Eigenregie beginnen bei 50.000 Euro.
  • Für ein schlüsselfertiges Fertighaus liegen die Baukosten zwischen 100.000 Euro und 300.000 Euro. Fertighäuser für mehr als 300.000 Euro gehören meist bereits zur Luxus-Kategorie.
  • Für ein massiv gebautes, einfaches Einfamilienhaus ist mit Kosten von 1.000 Euro pro Quadratmeter zu rechnen. Für eine normale Ausstattung zahlen Sie 1.200 bis 1.500 Euro pro Quadratmeter und für Häuser mit einer gehobenen Ausstattung 1.600 bis 2.000 Euro. Die Ausstattungsvariante legen Sie bei der Bemusterung fest.

Falls Sie wenig Zeit haben oder sich nicht tief in das Thema Hausbau einarbeiten wollen, können Sie sich für einen Bauträger entscheiden. In diesem Fall lassen Sie nicht bauen, sondern kaufen eine Neubauimmobilie. Ihre Vorteile: Sie erhalten das Grundstück gleich mit und haben in der Regel mehr Kostensicherheit. Bis zur Abnahme gilt der Bauträger als der Eigentümer und trägt sämtliche Risiken. Sie selbst sind nicht Bauherr sondern Käufer. Auf der Baustelle tritt der Bauträger als Bauherr auf. Der Nachteil: Sie haben wenige bis gar keine Mitspracherechte bei der Hausbauplanung.

Wenn die Baufirma mit ernsthaften Liquiditätsproblemen zu kämpfen hat und es auf der Baustelle nicht mehr weitergeht, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

  1. Wenden Sie sich an einen Bausachverständigen, der den Zustand des Baus dokumentiert.
  2. Nehmen Sie Kontakt mit dem Insolvenzverwalter auf und klären Sie, ob die Baufirma noch in der Lage ist, das Haus fertigzustellen. Bauen Sie aber in keinem Fall in Eigenregie weiter, da Sie ansonsten Ansprüche und viel Geld verlieren.
  3. Schalten Sie einen Anwalt für Baurecht ein, der Ihre Ansprüche geltend macht.

Sichern Sie sich besser im Vorfeld ab, indem Sie die Baufirma um eine Baufertigstellungsversicherung oder um eine Fertigstellungsbürgschaft der Bank bitten. Setzen Sie durch, dass die gesetzlich vorgeschriebene Erfüllungssicherheit, die im Mindestfall bei fünf Prozent liegt, im Bauvertrag vermerkt ist.

Bauunternehmen erbringen Bauleistungen wie zum Beispiel das Errichten eines Hauses oder auch nur einzelne Bauabschnitte. Die Planung und der Grundstückskauf gehören nicht zu den Aufgaben.

Einzelne Arbeitsschritte beim Hausbau wie das Gießen der Bodenplatte werden als Bauleistung bezeichnet.

Sie sollten im Vorfeld klären, welche Wünsche und Vorstellungen Sie in Bezug auf Ihren Hausbau haben und diese mit den Angeboten der Bauunternehmen abgleichen. Dazu eignen sich auch unsere Checklisten oder auch diverse Finanzierungsrechner auf unserer Seite.

Ein Bauträger bietet den Hausbau zusammen mit einem Grundstück an. Bis zu Abnahme bleibt der Bauträger Eigentümer und trägt sämtliche Risiken. Als Käufer müssen Sie sich um nichts kümmern, haben aber auch kaum bzw. gar kein Mitspracherecht bei der Hausplanung.

Mit einer Baufertigstellungsversicherung oder einer Fertigstellungsbürgschaft der Bank kann die Baufirma die eigene Zahlungsfähigkeit belegen und Sie sich so im Falle einer Insolvenz absichern.

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