Heizsysteme im Überblick: Die richtige Heizung finden

Heizsysteme im Überblick: Die richtige Heizung finden

© in4mal / iStock

Heizungen unterscheiden sich nicht nur anhand ihrer Energiequelle, sondern auch durch ihre Kosten. Die Forderung, Energie zu sparen, ist gesetzlich verankert und angesichts des Klimawandels so präsent wie nie. Wir haben für Sie zusammengestellt, welche Vor- und Nachteile verschiedene Heizungsarten und Brennstoffe mit sich bringen und welche Fördermöglichkeiten Sie bei der Neuplanung oder Heizungsmodernisierung in Anspruch nehmen können.

Rund 5,5 Millionen Heizgeräte werden laut Zentralverband Sanitär Heizung Klima hierzulande nicht regelmäßig gewartet. Auch auf diese Weise wird Energie verschwendet, bei erhöhten Heizkosten.

Heizung - regelmäßige Wartung lohnt sich
© sbayram / iStock

Empfehlung: Heizung jährlich warten

Hersteller und Gesetzgeber empfehlen die regelmäßige Wartung von Heizungsanlagen. Ein Heizkessel mit Brenner, Regelung und Anbauteilen ist mit dem Motor eines Autos zu vergleichen – bei gleichen Betriebszeiten würde der Wagen jährlich rund 100.000 Kilometer zurücklegen. Dabei bezweifelt niemand, dass Checks obligatorisch sind, um die Zuverlässigkeit zu gewährleisten, die eingesetzte Energie optimal zu nutzen und damit auch Umwelt und Geldbeutel zu schonen.

Aus Sicherheitsgründen sollten Heizungsanlagen vom Fachmann gewartet werden. Allein durch die Reinigung der Heizflächen im Brennraum rentiert sich die professionelle Wartung: Im Heizgerät verursacht jeder Millimeter Rußbelag auf den Wärmetauscherflächen einen um fünf Prozent höheren Brennstoffverbrauch.

Natürlich ist auch die Betriebssicherheit eines regelmäßig gewarteten Heizgerätes höher: Wer will schon in der kalten Jahreszeit auf Zimmerwärme und warmes Wasser verzichten?

Wichtig zu wissen: Einbau von Ölheizungen ab 2026 weitgehend verboten

Ölheizungen dürfen ab dem Jahr 2026 nur noch in Ausnahmefällen eingebaut werden. Das sieht das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, das am 1. November 2020 in Kraft getreten ist. Ausnahmen sind nach § 72 GEG dann möglich, wenn ein Teil des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt wird – Hybridheizungen sind daher weiterhin möglich – oder wenn es aus technischer Sicht keine Alternative zur Ölheizung gibt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Erdgas und Erdwärme nicht verfügbar sind.

Neu installierte Heizungen müssen in vermieteten Häusern fernablesbar sein

Vermieter:innen müssen dafür sorgen, dass die Heizkostenzähler aus der Ferne ablesbar sind. Sie haben bis Ende 2026 Zeit, bestehende Geräte nachzurüsten oder zu ersetzen. Neu installierte Heizkostenzähler müssen von Beginn an aus der Ferne ablesbar sein. Außerdem müssen Vermieter:innen ihren Mieter:innen seit 2022 monatlich Abrechnungs- und Verbrauchsinformationen mitteilen. Deutschland setzte mit dem Gesetz die EU-Energieeffizienzrichtlinie vom 11. Dezember 2018 um, die Gesetzesänderung trat am 1. Dezember 2021 in Kraft.

Achtung: Bei einem Verstoß gegen die Fernablesbarkeit oder dem Ausbleiben von monatlichen Informationen können Mieter:innen den auf sie entfallenden Kostenanteil um drei Prozent kürzen.

Heizung selber warten

Die erwünschte Folge der Wartungsarbeiten sind nicht nur die geringeren Ausgaben der Besitzer für Heizung und Warmwasser, zusätzlich wird auch die Umwelt nachhaltig entlastet. So könnten in Deutschland rund 4,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, allein durch die regelmäßige Wartung von Heizgeräten.

Entlastung der Umwelt

Die erwünschte Folge der Wartungsarbeiten sind nicht nur die geringeren Ausgaben der Besitzer für Heizung und Warmwasser, zusätzlich wird auch die Umwelt nachhaltig entlastet. So könnten in Deutschland rund 4,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, allein durch die regelmäßige Wartung von Heizgeräten.

Eine Heizung hat in Deutschland das durchschnittliche Alter von 17 Jahren – und ist dann im Hinblick auf Effizienz und Sicherheit veraltet. Auch steigende Kosten, Umweltbelastungen oder gesetzliche Vorschriften sind gute Gründe für eine Heizungsmodernisierung. In 9 kurzen Schritten zeigen wir Ihnen, wie Sie am besten vorgehen, wenn Sie Ihre Heizung optimieren oder erneuern möchten.

Heizung modernisieren in 9 Schritten
© Bombaert / iStock

Schritt 1: Check Ihrer Heizung

Bevor Sie sich für eine Heizungsmodernisierung entscheiden, sollten Sie einen Fachmann aufsuchen, der Ihre aktuelle Heizung prüft. Eventuell führt die Optimierung der bestehenden Anlage mit Ausbau der alten Pumpe und einem hydraulischen Abgleich (siehe Schritt 2) bereits zum gewünschten Ergebnis.

Ein entsprechender Check kostet um die hundert Euro, bei der Handwerkersuche hilft der Zentralverband Sanitär Heizung Klima.

Schritt 2: Optimierung der alten Heizung

Die ungleiche Verteilung von Heizwasser kann Grund dafür sein, dass Heizungen im Haus unterschiedliche Wärme abgeben. Abhilfe schafft ein hydraulischer Abgleich, der dazu führt, dass alle Heizkörper die richtige Menge an Heizwasser haben – und Sie rund zehn Prozent der Heizkosten einsparen.

Eine weitere Option ist der Austausch Ihrer alten Heizpumpe. Neu auf dem Markt sind hocheffiziente Modelle, die auf einem Display den Stromverbrauch anzeigen – so können Sie schnell vergleichen, wie viel Energie Sie  einsparen.

Beide Optimierungen werden von der KfW-Förderbank gefördert, Weiteres dazu in Schritt 6.

Schritt 3: Energieberatung

Besitzen Sie einen Heizkessel, der über 15 Jahre alt ist, sollten Sie über einen Austausch nachdenken. Für die Erneuerung können Sie staatliche Förderung beantragen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Sie zunächst einen Energieberater aufsuchen – den finden Sie zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale oder der DENA.

Ein Energieberater begleitet Sie von der Bestandsaufnahme bis zum Ende der Baumaßnahmen. Die Erstberatung am Telefon oder per Mail ist kostenfrei und selbst der Hausbesuch kann staatlich bezuschusst werden. (Hierum kümmert sich der Energieberater, indem er das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) kontaktiert. Sprechen Sie ihn vor dem Hausbesuch einfach auf die Fördermöglichkeiten an.)

Schritt 4: Entscheidung für ein Heizsystem

Nehmen Sie sich Zeit um herauszufinden, welches System für Sie am besten geeignet ist. Heizen mit erneuerbaren Energien ist auf lange Sicht eine günstige und umweltfreundliche Alternative, auch wenn dem vergleichsweise hohe Anschaffungskosten und eine Amortisierung nach mehr als zehn Jahren gegenüber stehen.

Schritt 5: Preisvergleich

Stellen Sie einen ausführlichen Preisvergleich an, bei dem Sie sämtliche Kosten für Anschaffung, Montage, Wartungsaufwand und Brennstoffverbrauch mit bedenken. Bei der Recherche hilft Ihnen ein Energieberater.

Schritt 6: Beantragung einer staatlichen Förderung

Je nach Heizungssystem gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle oder der staatlichen KfW-Förderbank.

Die KfW-Bank unterstützt Sie mit einem Zuschuss beim Umbau, aber auch beim hydraulischen Abgleich und dem Einbau einer neuen Pumpe bei Heizungen mit fossilen Brennstoffen (Gas- und Ölbrennkessel, Blockheizkraftwerke oder Fernwärme).

Sollten Sie das Geld für die Modernisierung nicht aufbringen können, gibt es die Möglichkeit, bei der KfW einen Kredit zu beantragen. Informieren Sie sich bei der Bank zum Thema „Energieeffizient Sanieren“ und wählen die passende Förderung aus.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) fördert regenerative Heizungen wie Holzheizungen, Solarthermie und Wärmepumpen.

Schritt 7: Baumaßnahmen

Beginnen Sie mit den Baumaßnahmen erst nach der Fördermittelzusage und – um Baumängel zu vermeiden – gemeinsam mit Ihrem Energieberater. Er wird Ihnen nach Abschluss der Modernisierung eine „Bestätigung der Durchführung“ ausstellen.

Schritt 8: Einreichung der Abschlussunterlagen

Reichen Sie nach Ende der Sanierungsmaßnahmen die „Bestätigung der Durchführung“ bei Ihrer Bank ein. Sollten Sie einen Investitionszuschuss beantragt haben, wird er Ihnen nach Prüfung der Unterlagen überwiesen.

Schritt 9: Wärmedämmung

Wer seine Heizung modernisiert, sollte auch in Betracht ziehen, die Wärmedämmung seines Hauses zu verbessern – ob durch Austausch der Fenster, Dämmung der Wände, des Dachs oder der Kellerdecke.

Auch diese Sanierungsmaßnahmen werden von der KfW-Förderbank staatlich gefördert – durch Zuschüsse oder zinsverbilligte Kredite. Informieren Sie sich hier über das Programm „Energieeffizient Sanieren“.

Suchen Sie Rat bei einem Fachmann, ob eine Dämmung für Ihre Immobilie sinnvoll ist, da Algen und Schimmel entstehen können, wenn das Dämmmaterial nicht zum Haus passt. Hinzu kommt, dass Dämmstoffe aus Styropor als brandgefährlich eingestuft wurden. Hier sind also echte Profis gefragt.

Ob Wärmepumpen, Brennwerttechnik, Solarthermie oder Holzheizungen – regenerative Heizsysteme arbeiten bei geringem Verbrauch sehr effizient. Wir geben einen Überblick über die Vor- und Nachteile verschiedener Heizungssysteme.

Heizungssysteme im Vergleich
© querbeet / iStock

Gas- und Ölbrennwertgeräte

Zwar sind Gas und Öl dem schwankenden Markt und steigenden Energiepreisen ausgesetzt, moderne Geräte erzielen jedoch dank optimierter Technik auch bei geringem Verbrauch eine hohe Effizienz. Die Anschaffungskosten für eine Gas- bzw. Ölheizung sind vergleichsweise gering, die Kosten-Nutzen-Rechnung ist auf lange Sicht aber nicht so ertragreich wie bei anderen Heizungssystemen.

Zu bedenken: Im Heizungskeller muss genügend Platz für einen Ölbrennwertkessel zur Verfügung stehen. 
Die umweltfreundlicheren Gassysteme benötigen durch direkte Gasanlieferung kein Vorratslager und sind am günstigsten in der Anschaffung.

Holzheizung

Holzheizungen gehören zu den Biomasse-Heizsystemen und erfreuen sich großer Beliebtheit: Heimisches Holz verbrennt im Gegensatz zu Gas und Öl nahezu klimaneutral und ist daher umweltfreundlich.

Innovative Holzfeuerungsanlagen gibt es in verschiedenen Ausführungen, die mit Pelletpresslingen oder sogenannten Hackschnitzeln betrieben werden. Damit sind sie ähnlich komfortabel wie Öl- oder Gasheizungen, der Anschaffungspreis ist jedoch nahezu doppelt so hoch. Zudem wird ein ausreichend großes Lager für Kessel und Förderschnecke (das Rohr, das die Pellets befördert) benötigt.

Der Energieträger Holz war in den letzten Jahren deutlich günstiger als Gas und Öl, der Preis ist jedoch abhängig von Angebot und Nachfrage. Eine Holzheizung spart nach zwanzigjähriger Betriebszeit etwa doppelt so viel wie Gas- und Ölbrennwertsysteme.

Wärmepumpe

Wärmepumpen entziehen je nach Modell dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Außenluft die vorhandene Wärme und wandeln sie in Energie um. Die Erschließungs- und Anschaffungskosten sind höher als bei anderen Heizungssystemen.

Wärmepumpenheizungen eignen sich vor allem in Verbindung mit Fußboden- oder Wandheizungen und werden häufig in gut gedämmten Niedrigenergiehäusern eingesetzt. Die Effizienz hängt maßgeblich von der Nutzungsart ab, also ob man Erdwärme, Grundwasserwärme oder Luftwärme nutzen möchte – wir empfehlen Ihnen daher eine individuelle Beratung durch einen Fachmann.

TIPP:

Die KfW und das BAFA fördern Maßnahmen zur Heizungsoptimierung. Nutzen Sie die Vorteile und prüfen Sie die Möglichkeiten für einen Zuschuss oder günstigen Kredit.

Solarthermie

Unter Solarthermie versteht man die Umwandlung von Sonnenenergie in nutzbare thermische Energie. Dabei läuft die über Kollektoren absorbierte Sonnenstrahlung über einen Wärmetauscher zum Solarspeicher.

Röhrenkollektoren erzielen im Gegensatz zu günstigeren Flächenkollektoren einen um 30 Prozent höheren Wirkungsgrad und sind besonders bei Bewölkung leistungsstärker.

Empfehlung

Welches das beste Heizungssystem ist, richtet sich vor allem nach den Kosten und dem Platzbedarf. Auch ein hoher Anschaffungspreis kann sich über die Jahre lohnen, wenn das System den Energieverbrauch entsprechend gering hält.

In jedem Fall sollten Sie Ihre Wünsche und Vorstellungen mit einem Fachmann besprechen und sich bei der KfW-Bank, der BAFA sowie regionalen Stromanbietern nach Fördermöglichkeiten erkundigen.

Vergleichsweise preiswert in der Anschaffung, günstig im Unterhalt und umweltschonend – die Gasheizung punktet in vielerlei Hinsicht. Hinzu kommt, dass der monatliche Verbrauch meist weniger zu Buche schlägt als bei einer Ölheizung.

Sicher, gut und günstig: Die Gasheizung
© Grassetto / iStock

Gas für Wärme

Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, wie eine Gasheizung funktioniert. Das brennfähige Gas – am häufigsten wird Erdgas verwendet – wird in einem speziellen Brennraum, der sich in der Gasheizung befindet, entzündet. Bei der anschließenden Verbrennung des Gases wird Wärme erzeugt, die mithilfe eines Wärmeträgers direkt in den entsprechenden Raum geleitet wird.

Als Träger können sowohl Wasser als auch Luft dienen – je nach Heizungsmodell. So kann eine Gasheizung nicht nur Räume, sondern auch Wasser erwärmen. Alternativ zum Erdgas werden auch sogenannte Flüssiggase verwendet. Im Gegensatz zum Gas bestehen diese aus einem Gemisch aus Butan oder Propan, der Prozess ist jedoch der gleiche.

Gut für Umwelt und Portemonnaie

Auch wenn die Gaspreise kontinuierlich steigen, die Kosten sind relativ preisstabil. Wer sich für eine Gasheizung entscheidet, hat darüber hinaus geringere Anschaffungskosten als bei einer Ölheizung – schließlich wird kein Tank benötigt. Zudem wird Gas nach Verbrauch abgerechnet – und nicht wie Öl auf Vorrat gekauft.

Auch beim Umweltschutz punktet die Gasheizung: Gas verbrennt mit rund 250 Gramm freigesetztem Kohlendioxid pro Kilowattstunde sauberer als Öl und erzeugt somit weniger Schadstoffe. Hinzu kommt, dass bei kleineren Anlagen ein Abluftrohr ausreicht. Auf einen Schornsteinfeger kann verzichtet werden.

Beschränkte Ressourcen

Doch die Gasheizung bringt nicht nur Vorteile, sondern auch ein paar Nachteile mit sich: Wer Gas verbraucht, macht sich abhängig – denn Gas ist ein fossiler und begrenzt vorhandener Brennstoff. Außerdem sind Gasheizungen von Strom abhängig, bei einem Ausfall funktionieren sie nicht.

Eine Frage des Preises

Die Preise für eine neue Gasheizung gehen weit auseinander. Grundsätzlich gilt: Je komplizierter der Einbau, desto höher die Rechnung. Was das konkret bedeutet, weiß Andreas Schmidt von der Firma Steindorff Nachfolger e.K. in Hamburg:

„Ein gutes Mittelklassemodell für ein Einfamilienhaus kostet rund 10.000 Euro. Luxusmodelle hingegen sind mit bis zu 15.000 Euro Anschaffungskosten verhältnismäßig teuer.“ Hinzu kommen noch ca. 500 bis 600 Euro für die Montage und das Zubehör.

Wer noch keinen Gasanschluss im Haus hat, muss außerdem mit zusätzlichen Kosten für die Verlegung rechnen – denn ohne Zugang kein Anschluss. Allerdings sind heutzutage bereits die meisten Haushalte an das zentrale Erdgasnetz angeschlossen.

Bei der Umstellung auf eine Gasheizung kann sogar staatliche Förderung in Anspruch genommen werden. Die Höhe der Zuschüsse hängt jedoch von unterschiedlichsten Faktoren wie beispielsweise dem Wohnort und der Art der Heizung zusammen.

Übrigens: Die Angst vor einer Explosion durch die Gasheizung ist nahezu unbegründet. Moderne Modelle sind mit einer Zündsicherung ausgestattet, die verhindert, dass unverbranntes Gas austritt. Erlischt die Flamme, sinkt die Temperatur – und das Ventil schließt sich. Die Gefahr, dass etwas passiert, ist dann ähnlich gering wie bei einer Ölheizung. Wichtig sei lediglich, dass die Prüfkriterien eingehalten werden, so Andreas Schmidt.

In den letzten Jahren hat sich – auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel – das Umweltbewusstsein deutlich verstärkt. Immer mehr Hausbesitzer denken über ökologische und umweltschonende Konzepte nach, wichtige Themen dabei sind fossile Ressourcen und regenerative Energiequellen. In den Fokus rückt dabei zunehmend Bioheizöl. Worum es sich bei diesem Brennstoff handelt und wie „bio“ Bioheizöl wirklich ist, haben wir für Sie zusammengefasst.

Bioheizöl – für umweltfreundliche Wärme
© alexei scutari / Unsplash

Pflanzliche Rohstoffe als Wärmeträger

Bioheizöl ist eine Mischung aus schwefelarmem Heizöl und flüssigem Brennstoff, der aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt ist. Gebräuchlich als biologische Komponente ist Fettsäuremethylester (FAME), der aus Pflanzenölen durch eine chemische Reaktion hergestellt wird.

Bekannt ist diese Mischung bereits als Kraftstoff für Fahrzeuge unter dem Begriff Biodiesel. Bioheizöle werden mit unterschiedlich hohen Bioanteilen angeboten, DIN-gerechte Mischungen enthalten einen Anteil von 3 bis 5,9 Prozent. Als Verbraucher können Sie dies an der Bezeichnung „Heizöl EL A Bio 5“ erkennen.

Je nach Region wird dieses Heizöl in Deutschland bereits von verschiedenen Mineralölhändlern angeboten, zum Teil ist auch Heizöl mit Bioanteilen von bis zu 20 Prozent erhältlich.

Energieeffizienz – auch bei Bioheizöl ein Thema

Generell lautet auch bei der Verwendung von Bioheizöl die Empfehlung, auf energieeffiziente Technik umzusteigen. Dies spart Kosten, da sich die benötigte Heizölmenge reduziert, und kommt zusätzlich der Umwelt zugute. Denn auch nachwachsende Rohstoffe sind nicht unendlich verfügbar und müssen nachhaltig produziert werden.

Die Mineralölindustrie ist ebenso verpflichtet, energieeffiziente und nachhaltige Standards einzuhalten. So müssen über den ganzen Produktionsprozess des Bioheizöls die Treibhausemissionen unterhalb der Werte für fossile Brennstoffe liegen.

Ist meine Ölheizung für Bioheizöl geeignet?

Diese Frage stellt sich dem Verbraucher vor allem dann, wenn die eigene Heizung in den letzten Jahren bereits modernisiert oder ausgetauscht wurde. Die Geräteindustrie hat dazu eine recht klare Aussage getroffen: Danach kann Bioheizöl bis zu einem Bioanteil von 10,9 Prozent in allen Ölheizungen eingesetzt werden. Allerdings sollten Sie vorab die Herstellerangaben genau prüfen. Eventuell müssen verschiedene Ergänzungen oder besondere Maßnahmen an der Heizungsanlage vorgenommen werden, um den reibungslosen und wirtschaftlichen Betrieb zu sichern.

„Echtes“ Bioheizöl, also Heizöl, das zu 100 Prozent aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen wird, ist dagegen in herkömmlichen Heizungsanlagen nicht verwendbar. Grund dafür ist der hohe Säuregehalt. Damit der vollständig biologische Brennstoff eingesetzt werden kann, müssen alle ölführenden Teile der Anlage mit hoher Säurefestigkeit – also bioheizölstabil – ausgestattet sein.

Vor- und Nachteile von Bioheizöl

Der große Pluspunkt von Bioheizöl – selbst wenn es nur Anteile von Pflanzenölen enthält – ist, dass der Verbrauch des fossilen Erdöls reduziert wird. Dadurch ergeben sich gleich viele weitere Vorzüge:

  • Der CO2-Ausstoß und damit die Treibhausemissionen werden reduziert, bzw. bei 100 Prozent Bioheizöl auf null gefahren.
  • Der Brennstoff ist ganz oder in Teilen biologisch abbaubar.
  • In Kombination mit leistungsfähiger Brennwerttechnik entsteht eine hohe Energieeffizienz bei gleichzeitig geringen Emissionen.
  • Heizöl mit Bioanteilen bis fünf Prozent kann in allen vorhandenen Ölheizungen ohne weitere Nachrüstungen verwendet werden.

Die Schattenseiten von Bioheizöl sollten selbstverständlich ebenfalls nicht vernachlässigt werden:

  • Im Vergleich zum konventionellen Heizöl ist Bioheizöl noch vergleichsweise teuer.

Bioheizöl – eine echte Alternative?

Für die Zukunft kann Bioheizöl in seinen verschiedenen Zusammensetzungen durchaus zur echten Alternative als umweltfreundlicher und ressourcenschonender Brennträger neben Pellet- oder Gasheizungen werden.

Planen Sie die Umstellung auf Bioheizöl, müssen Sie aktuell mit Kostenzuschlägen zwischen sechs und zehn Prozent pro Liter rechnen. Setzen Sie sich am besten mit einem Heizungsfachmann in Verbindung und lassen Sie vor der geplanten Umstellung Ihre Anlage auf die Tauglichkeit zur Verwendung mit dem Pflanzenbrennstoff überprüfen.

Holzpelletheizungen gelten als klimafreundliche Alternative zu Öl und Gas. Wir beantworten die wichtigen Fragen: Wie funktioniert eigentlich eine Pelletheizung – und was sind ihre Vor- und Nachteile?

Pelletheizung: Kosten und Tipps
© tchara / Fotolia

Die Pellets

Wer mit Holzpellets heizen möchte, hat zwei Möglichkeiten: Er kann eine Zentralheizung auf Basis von Holzpellets nutzen oder einen für Pellets geeigneten Einzelofen als Ergänzung zur Zentralheizung aufstellen. Das bietet sich beispielsweise in häufig genutzten Räumen wie dem Wohnzimmer an.

Die Pellets sind zylindrische Presslinge, die unter hohem Druck aus getrocknetem und naturbelassenem Restholz hergestellt werden. Chemische Zusätze sind nicht erlaubt. „Das Holz stammt derzeit vor allem aus deutschen Wäldern, etwa Sturmholz. Aber auch Reste aus der Holz- und Möbelindustrie werden dafür verwendet“, sagt Wolf-Dieter Dötterer vom GIH Bundesverband der Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker.

Wenn Pellets ohnehin aus Holz bestehen, warum nicht direkt Scheitholz im Kamin verbrennen? 
Beim Verbrennen von Scheitholz entstehen starke Emissionen. Diese fallen bei Pellets viel geringer aus. Zudem wird mit modernen, automatischen Pelletheizungen eine sehr hohe Effektivität erreicht: Der Heizwert von Pellets liegt bei etwa 4,8 Kilowattstunden pro Kilogramm. Im Vergleich dazu liegt der Heizwert von luftgetrocknetem Holz bei etwa 3,4 Kilowattstunden pro Kilogramm.

Zentral für das Heizen mit Pellets ist auch der ökologische Gedanke. „Holzpellets sind quasi CO2-neutral, weil sie beim Verbrennen nur so viel Kohlenstoffdioxid freisetzen, wie der Baum vorher beim Aufwachsen aufgenommen hat“, erklärt Christina Rocker von der Deutschen Energie-Agentur (Dena).

Der Holzpelletofen als Einzelofen

Ein Einzelofen funktioniert ähnlich wie ein herkömmlicher Kaminofen – neben einem Elektroanschluss muss also ein Schornstein vorhanden sein. Der integrierte Vorratsbehälter fasst in der Regel Pellets für einige Tage, dieser muss zwar per Hand aufgefüllt werden, die Zufuhr zur Verbrennung erfolgt aber automatisch.

Bei den Einzelöfen gibt es zwei Typen: Luftgeführte geben eine angenehme Strahlungswärme ab und können daher möglicherweise für extrem gut gedämmte Häuser mit sehr dichten Fenstern ungeeignet sein.

Wasserführende Einzelöfen können an das vorhandene Heizungssystem angeschlossen werden und dies bei Niedrigenergiehäusern sogar zeitweilig ersetzen – zum Beispiel im Herbst und Frühjahr. Sinnvoll ist das allerdings nur, wenn ein entsprechender Pufferspeicher – also ein System zur Zwischenspeicherung der Wärmeenergie – vorhanden ist. Ein Ofen mit einer Leistung von 10 kW verbraucht im Schnitt rund eine Tonne Pellets im Jahr.

„Der Arbeitsaufwand ist relativ gering. Neben dem Befüllen alle zwei bis drei Tage muss etwa ein Mal im Monat die Asche per Hand weggebracht werden“, sagt Dötterer.

„Wer nicht seine komplette Anlage austauschen möchte, aber nach einer umweltfreundlichen, günstigen und einfachen Lösung sucht, ist mit einem Holzpelletofen gut bedient“, sagt Dötterer. Er rät allerdings davon ab, den erstbesten Ofen im Baumarkt zu kaufen. „Leider stimmen die Angaben zur Effizienz da nicht immer.“ Ein Einzelofen sollte einen Brennwertnutzen von mindestens 80 bis 90 Prozent haben.

Die Pelletheizung als Zentralheizung

Pelletheizungen als Zentralheizungen sind in Betrieb und Wartung mit Gas- und Ölheizungen vergleichbar und werden für die Erwärmung des Wassers und das Heizen des Hauses genutzt. Die Pellets werden automatisch und nach Bedarf in die Brennkammer transportiert. Das kann über unterschiedliche Systeme erfolgen. Häufig arbeiten die Öfen mit einer Förderschnecke.

Die freigesetzte Energie wird genutzt, um das Wasser des Heizkreislaufs des Hauses zu erwärmen. Da Pelletheizungen in der Aufwärmphase weniger effektiv arbeiten, wird ein Pufferspeicher benötigt. Dieser speichert die Wärme verlustarm bis sie abgerufen wird.

„Eine Zentralheizung auf Basis von Holzpellets eignet sich grundsätzlich für jeden“, sagt Dötterer. Es gebe nur eine Ausnahme: Häuser, die über sehr wenig Platz verfügen. Für die Lagerung der Pellets sollte man bei einem Einfamilienhaus mindestens fünf Kubikmeter Raum haben. „Der Vorrat sollte so groß sein, dass er für für eine bis anderthalb Heizperioden ausreicht“, rät Dötterer. Für ein Einfamilienhaus brauche man 1,5 bis 5 Tonnen Pellets, je nach energetischem Zustand des Hauses.

Die Pellets können wie Öl im Keller gelagert werden. „Es gibt aber auch die Möglichkeit, sie in Sacksilos vor dem Haus zu deponieren. Eingefasst mit Holzverkleidungen fällt das kaum auf“, sagt Dötterer. Die Ansaugleitung zur Heizung könne mittels einfachem Rohr unauffällig im Boden verlegt werden. Ebenfalls beim Faktor Platz zu bedenken: Auch der Pufferspeicher benötigt Raum.

Die Kosten

„Moderne Holzpelletheizungen funktionieren genauso komfortabel und verlässlich wie konventionelle Heizsysteme“, sagt Dötterer und weist auf einen weiteren Vorteil hin: „Die Energiekosten lagen in der Vergangenheit recht konstant niedriger als bei Öl und Gas. Die großen modernen Pelletheizungen erreichen einen Brennwertnutzen von annähernd 100 Prozent. Ein sehr guter Wert. Im Vergleich: Ölheizungen erreichen nur rund 80 Prozent. Das sollte man bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit ebenfalls bedenken“, sagt Dötterer.

Zwar sind Holzpelletheizungen im Betrieb sehr günstig, allerdings sind die Anschaffungskosten auch höher als bei einer Gas- oder Ölheizung. „Für eine Holzpelletheizung mit allen benötigten Komponenten und Umbauten muss man mit rund 15 bis 20.000 Euro rechnen“, so der Experte. Gas- oder Ölheizungen kosten etwa die Hälfte.

Fördermöglichkeiten

Diesen Kostennachteil will die öffentliche Hand ausgleichen. Sie fördert Biomasseanlagen, zu denen Holzpelletheizungen zählen, aufgrund ihrer Bedeutung als umwelt- und vor allem klimafreundliche Alternative. 

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, vergibt günstige Kredite für Immobilienbesitzer, die ihre Heizungsanlage auf erneuerbare Energien umstellen wollen. Voraussetzung: Die bisherige Heizung muss vor 2009 eingebaut worden sein. Zudem gelten technische Mindeststandards, die zuvor abgeglichen werden sollten. Profitieren können auch Hausherren, die nicht selbst sanieren, sondern sanierten Wohnraum kaufen.

Das Bafa, des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, fördert Pelletöfen mit Wassertasche und Pelletkessel mit einem Zuschuss. Die Programme von KfW und Bafa lassen sich kombinieren, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu zählen das Erreichen des KfW-Effizienzhausstandards und das Einhalten bestimmter Grenzwerte, über die die KfW gerne Auskunft gibt.

Vorteile von Holzpellets

  • Holzpellets sind günstiger als Öl – ein wirtschaftlicher Vorteil für die Verbraucher. Außerdem lassen sich die Preisentwicklungen für Pellets leichter abschätzen, Experten erwarten geringere Preissteigerungen als bei fossilen Brennstoffen.

  • Pellets sind umweltfreundlich, da es sich um nachwachsende Rohstoffe handelt.

  • Pellets aus Holz sind CO2-neutral, da sie nur so viel Kohlenstoffdioxid freisetzen, wie der Baum zuvor aus der Luft gewonnen und gespeichert hat. Zusätzliches CO2 wird nur bei Produktion und Zustellung freigesetzt. Daher sollte man auf regionale Produkte achten.

  • Heizungen auf Basis von Holzpellets lassen sich mit anderen (umweltfreundlichen) Energiequellen kombinieren. Häufig werden sie mit Solarthermieanlagen zusammen genutzt.

  • Wer in seinem Haus auf regenerative Energien setzt, kann Förderungen erhalten.

  • Beim Heizen mit Pellets sind Verbraucher relativ flexibel, denn Pellets lassen sich gut lagern. So kann man sie schon im Sommer kaufen, wenn sie besonders günstig sind.

Nachteile von Holzpellets

  • Zentralheizungen auf Basis von Pellets sind in der Anschaffung deutlich teurer als Öl- oder Gasheizungen.

  • Für das Heizen mit Holzpellets braucht man viel Platz für die relativ große Heizung, den Pufferspeicher aber auch für das Lagern der Pellets. Es ist deshalb vor allem für größere Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser geeignet.

  • Die Versorgungssicherheit mit Pellets könnte bei sehr großer Nachfrage schwierig werden. Dann wäre ein Import aus anderen Ländern nötig, was den Preis und die Co2-Bilanz verschlechtern würde.

  • Beim Kauf der Pellets sollte auf die Herkunft geachtet werden: Handelt es sich um Importhölzer, verschlechtert sich die Klimabilanz drastisch – bei südamerikanischen Hölzern ist die Wiederaufforstung fraglich.

  • Die energetisch weniger effiziente Aufwärmphase dauert bei Pelletheizungen länger als beim Heizen mit Öl oder Gas. Daher wirken sich kurze Brennphasen negativ auf die Effizienz aus. Dies lässt sich jedoch weitgehend mit einem System zur Wärmepufferung ausgleichen.

Wer ein Haus baut oder saniert, steht vor der Entscheidung: Soll mit einer Fußbodenheizung oder über Heizkörper geheizt werden? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile – wir geben einen Überblick über die wichtigsten Unterschiede.

Heizungs-Check: Fußbodenheizung und Heizkörper im Vergleich
© Imani Clovis / Unsplash

Unterschiedliche Effizienz

Fußbodenheizungen sind effizienter als Heizkörper. Udo Wirges vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) erklärt: „Charakteristisch für Fußbodenheizungen ist die flächige Übertragung der Wärme auf einem niedrigen Temperaturniveau. Sie benötigen lediglich eine Vorlauftemperatur von etwa 30 Grad. Heizkörper dagegen müssen aufgrund der deutlich kleineren Oberfläche auf bis zu 60 Grad erhitzen, um die gleiche Heizleistung zu erzeugen.“

Moderne Niedrigtemperatur-Heizkörper sind aufgrund ihrer Reaktionsschnelligkeit jedoch noch ein bisschen sparsamer als Fußbodenheizungen.

Fußbodenheizungen erwärmen sich langsamer

Möchte man rasch eine wohlige Wärme im Raum erzeugen, sind Heizkörper die bessere Wahl. Sie werden schneller heiß und der Raum wird zügiger warm.

Eine Fußbodenheizung erwärmt sich aufgrund ihrer großen Fläche nur langsam. Durch die dicke Estrichschicht über den Heizleitungen verzögert sich die Aufheizung des Raumes zusätzlich. Das Gleiche gilt für die Abkühlung über Nacht oder bei plötzlicher Sonneneinstrahlung, wenn kein Heizen mehr erforderlich wäre: Während sich der Heizkörper nach dem Abschalten rasch abkühlt, dauert es bei der Fußbodenheizung bedeutend länger.

Betrachtet man den Wohlfühlaspekt, liegt die Fußbodenheizung klar vorne: Die Wärme wird gleichmäßig über den Boden nach oben verströmt und sorgt für warme Füße. Das geringe Temperaturgefälle einer Fußbodenheizung verhindert Luftwirbel, die Staub durch den Raum tragen. Hausstaubmilben und Schimmelpilze mögen die gleichmäßige Wärme nicht, Allergiker werden entlastet.

Einsatzbereiche für Fußbodenheizungen und Heizkörper

Die Auswahl des Wärmeübertragungssystems sollte unter anderem am energetischen Standard des Gebäudes festgemacht werden. Bei Häusern mit guter Dämmung und ohne energetische Schwachstellen, also geringerem Heizwärmebedarf, ist eine Fußbodenheizung sinnvoll. „Durch das niedrige Temperaturniveau und die lange Wärmespeicherung verbraucht die Fußbodenheizung weniger Energie als ein System mit Heizkörpern“, erklärt Wirges. „Öffnet man allerdings häufiger die Fenster und lüftet, relativiert sich die Ersparnis wieder“, ergänzt der Experte.

In weniger gut isolierten Gebäuden ist häufig eine Kombination beider Heizsysteme sinnvoll. Räume, die selten genutzt werden, lassen sich mit Heizkörpern rasch aufheizen. Viel genutzte Räume dagegen bleiben Tag und Nacht mit einer Fußbodenheizung gleichbleibend warm. In gut isolierten Neubauten rentiert sich die Installation von zwei Heizkreisläufen eher nicht, da die permanente Beheizung wenig benutzter Räume kaum ins Gewicht fällt.

Neben der Energiebilanz kann auch der praktische Aspekt ausschlaggebend bei der Heizungswahl sein. Eine Fußbodenheizung ist so gut wie unsichtbar und beansprucht im Gegensatz zu Heizkörpern keinen Platz an der Wand. Wünscht man sich raumhohe Fenster, ist eine Fußbodenheizung sinnvoll. 

In Räumen mit großen Möbelstücken – etwa dem Schlafzimmer – relativieren sich die besseren Nutzungsmöglichkeiten allerdings. Großflächige Möbel wie Betten oder Schränke beeinträchtigen die Erwärmung über den Boden.

Wie hoch sind die Kosten?

Die Material- und Arbeitskosten sind bei beiden Heizsystemen annähernd gleich. Der Einbau einer Fußbodenheizung ist etwas teurer, bei einem Neubau allerdings nicht gravierend.

Falls die Kostenvoranschläge sich deutlich unterscheiden, sollte der Bauherr im Detail schauen, durch welche Posten sie zustande kommen. Häufig fließt in die Kalkulation einer Fußbodenheizung auch die Dämmung mit ein, die bei einer Radiatorheizung meist der Estrichleger berechnet. Hinzu kommt, dass etwaige Mehrkosten bei einer Fußbodenheizung durch ihre bessere Energiebilanz ausgeglichen werden.

Zwei Arten von Fußbodenheizungen

Verbreitet sind vor allem Warmwasserfußbodenheizungen, bei denen erwärmtes Wasser durch die Bodenschlingen fließt. Allerdings benötigt eine solche Heizung etwas Vorlaufzeit, bis der Boden im gesamten Raum gleichmäßig erwärmt ist. Deshalb sollte die Anlage in der Heizperiode konstant – zumindest auf niedriger Temperatur – arbeiten.

Deutlich schneller warm wird es mit einer elektrischen Fußbodenheizung. Das Heizen mithilfe von Strom ist in der Regel jedoch deutlich teurer.

Auch nachträglicher Einbau möglich

Soll eine Fußbodenheizung nachgerüstet werden, verursacht die elektrische Variante deutlich weniger Aufwand, weil sie eine geringe Bodenkonstruktionshöhe verursacht. Auf Maß gefertigt wird sie wie ein Teppichboden auf dem Estrich ausgerollt und die Fliesen werden unmittelbar darauf verlegt.

Wer ein System mit Warmwasser wählt, muss wesentlich umfangreicher sanieren und die Bodenaufbauten grundlegend ändern.

Wenn von einer Elektroheizung die Rede ist, versteht man darunter im allgemeinen moderne, vollwertige elektrische Raumheizungen wie Flächenspeicherheizungen und Infrarotheizungen. Elektrische Fußbodenheizungen gehören beispielsweise nicht dazu, da sie nur für warme Füße sorgen, einen kompletten Raum jedoch nicht heizen können.

Vor- und Nachteile einer Elektroheizung
© www.redwell.de

Die Elektroheizung

Flächendeckende Verbreitung erfuhr die Elektroheizung in Deutschland bereits in den 60er Jahren: als Nachtspeicherheizung. Eine Heizung, mit der heute niemand mehr heizen möchte, da diese Geräte unkomfortabel zu bedienen und besonders durch den Einsatz von Asbest bis 1984 in Verruf geraten sind. Der Austausch alter Nachtspeicher durch moderne Flächenspeicherheizungen ist daher ein großer Markt für Elektroheizungen.

Fachleute unterscheiden zwischen Konvektions- und Strahlungsheizungen. Konvektionsheizungen erwärmen die Luft und verteilen diese durch Luftwirbelbildung. Strahlungsheizungen erhitzen ein Bauteil, das dann über einen längeren Zeitraum Wärme an den Raum abgibt. Je nach Vorliebe sind Heizkörper mit einem hohen Konvektions- und geringen Wärmestrahlungsanteil zu haben (Flächenspeicherheizungen). Oder umgekehrt, Infrarotheizungen mit hohem Wärmestrahlungs- und geringem Konvektionsanteil, die beispielsweise dekorativ in Form eines Bildes oder Natursteins an die Wand gehängt werden können.

Elektroheizungen werden heute hauptsächlich gekauft fürs Zuheizen: Zuschaltbare Wärme, die universell zum Einsatz kommt, wo sie gebraucht wird. Als Zentralheizung, vergleichbar mit einer Öl- oder Gasheizung, wird die Elektroheizung jedoch nicht mehr wahrgenommen. Warum ist das so?

Nachteile der Elektroheizung

Die Elektroheizung hat in Deutschland ein schlechtes Image. Kritiker halten dem Heizen mit Strom vor, dass diese universelle Energie zu "wertvoll" ist, um sie sprichwörtlich zu verheizen. Konkret wird dieses Argument, wenn man einen Blick in das Gebäudeenergiegesetz (vor November 2020: Energieeinsparverordnung) wirft. Darin sind Obergrenzen für den Heiz- und Primärenergiebedarf festgelegt, die bei der Sanierung und Errichtung von Gebäuden eingehalten werden müssen.

Da Strom in Deutschland überwiegend zentral in Atom-, Gas- und Kohlekraftwerken erzeugt wird, ist der Energieaufwand für die Erzeugung und Verteilung dieses Kraftwerkstroms (Primärenergiefaktor) zu groß, als dass Gebäude ausschließlich mit Strom beheizt werden könnten. Sprich: Es ist nicht gestattet, ausschließlich mit einer Elektroheizung zu heizen, wenn der Strom aus dem Netz kommt. Die Umweltbilanz ist zu schlecht.

Darüber hinaus ist Strom unbestritten die teuerste Energie, mit der man heizen kann. Strom hat im Vergleich zu Gas, Öl und Pellets den höchsten Kilowattstunden-Preis. Gas, Öl und Pellets kosten dagegen rund zwei Drittel weniger die Kilowattstunde. Auch hat sich Strom in den vergangenen Jahren stark verteuert.

Kostengünstiger Heizstrom ist hier zwar eine Alternative, diesen bietet jedoch nur der örtliche Grundversorger an. An den ist man dann zwangsläufig gebunden, ebenso wie an die Elektroheizung, die in diesem Fall gesondert verkabelt werden muss – die normale Steckdose ist bei vergünstigtem Heizstrom passé. Warum also überhaupt noch eine Elektroheizung anschaffen?

Vorteile der Elektroheizung

Was eine Elektroheizung vermeintlich schlecht dastehen lässt, ist beim genauen Hinsehen nicht die Technik, sondern der Strom selbst. Denn verglichen mit allen anderen Heizungsarten – Gasheizungen, Ölheizungen, Holz- und Pelletheizungen, Solarthermieanlagen, Wärmepumpen und BHKW – bietet eine Elektroheizung die technisch effizienteste Art, wie der Strom erzeugt wird und in den Haushalt gelangt.

Bei einer Elektroheizung entstehen keine Bereitschafts- oder Verteilungsverluste, da die Wärme nicht in einem Speicher vorgehalten und über Rohrleitungen im Haus verteilt werden muss. Die Elektroheizung setzt die aufgewendete Energie nahezu 1:1 in Wärme um. Und das an Ort und Stelle, wo die Wärme gebraucht wird – das schafft keine andere Heizung.

Neben der technischen Effizienz ist die Installation einer Elektroheizung auch weitaus günstiger als jede andere Heiztechnik. Ein Heizungskeller für den Heizkessel, Pufferspeicher und die Brennstofflagerung ist nicht erforderlich. Die Heizkörper können individuell im Raum platziert werden und sind ohne großen Aufwand installiert. Als Anschluss – wenn nicht ausschließlich elektrisch geheizt werden soll – genügt in der Regel eine normale Steckdose, was insbesondere bei Mietwohnverhältnissen von Vorteil ist.

Nahezu wartungsfrei entstehen bei einer Elektroheizung bis auf die Anschaffung auch keine Folgekosten. Der Stromanbieter kann im Unterschied zu den alten Nachtspeicherheizungen frei gewählt werden, wenn die Elektroheizung über normalen Haushaltsstrom betrieben wird. Ökostromtarife verschiedener Anbieter können die Umweltbilanz einer Elektroheizung weiter verbessern.

Ausblick

Elektroheizungen haben das Potenzial, das Interesse an dieser Heiztechnik als vollwertige Zentralheizung für Einfamilienhäuser neu zu wecken. Effiziente Heizgeräte sind mit Flächenspeicher- und Infrarotheizungen vorhanden. Das Problem der ineffizienten Erzeugung und Verteilung von Haushaltsstrom tritt mehr und mehr in den Hintergrund, je weiter der Ausbau regenerativer Energieerzeugung voranschreitet.

Wird Strom zunehmend dezentral über eine eigene Photovoltaikanlage erzeugt, und wird dieser mit der zunehmenden Entwicklung von Stromspeichern auch direkt nutzbar, so liegt es nahe, dass sich für die Elektroheizung ein ganz neuer Markt erschließen kann.

Schon heute kann es durchaus sinnvoll sein, den Restwärmebedarf von Niedrigenergiehäusern über eine Elektroheizung bereitzustellen, die ihren Strom nur noch zu einem Rest aus dem Netz beziehen muss, weil der  Großteil effizient vor Ort erzeugt wurde mit einer deutlich besseren Umweltbilanz als Kraftwerksstrom.

Infrarotheizungen sind aufgrund ihrer flachen Heizkörperform nicht nur dekorativ, sondern gelten als energiesparende Alternative zur konventionellen Wärmeerzeugung.

Energiesparende Infrarotheizung
© Etherma

Funktionsprinzip der Infrarotheizung

Eine Infrarotheizung arbeitet ähnlich wie die Sonne: Sie entsendet Wärmestrahlen und trägt dazu bei, dass wir uns bereits bei niedrigen Raumtemperaturen wohlfühlen.

Infrarotheizungen erwärmen nicht die Raumluft wie Konvektionsheizkörper – Infrarotstrahlung wird dort in Wärme umgewandelt, wo sie auf ein Umgebungsobjekt trifft, das die Wärmestrahlen absorbieren kann. So werden Wand, Fußboden oder Decke beheizt und geben die gesammelte Wärme an die Raumluft ab.

(Bei einer Nachtspeicherheizung funktioniert das Prinzip andersherum: Die Raumluft wird erwärmt und gibt dadurch Wärme an die umliegenden Objekte ab.)

Wohltuende Wärme

Durch die Erwärmung der Umgebungskörper werden die Wände dauerhaft trocken gehalten – gut für das Raumklima. So lässt sich Schimmelbildung verhindern, zugleich herrscht eine angenehme Luftfeuchtigkeit. Ein Vorteil für Allergiker: Da die Raumluft nicht zirkuliert, wie bei der herkömmlichen Erzeugung von Konvektionswärme, kann kein Staub aufgewirbelt werden.

Energiekosten sparen

Infrarotheizungen arbeiten kostensparend, denn die Erwärmung der Umgebungselemente verbraucht weniger Energie als die Erwärmung der gesamten Raumluft. Zudem empfindet der Mensch die Wärme von Infrarotheizungen im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern als zwei bis drei Grad wärmer. Durch die geringere Heiztemperatur lassen sich also ebenfalls Heizkosten sparen. Außerdem benötigen Infrarotheizungen nur eine kurze Aufheizphase und können daher gezielt nur dann eingesetzt werden, wenn sich ein Hausbewohner im Raum befindet.

Durch das einfache Montageprinzip ist die Installation einer Infrarotheizung schnell bewerkstelligt und beim Einsatz günstiger Paneele zugleich kostenarm. Der Betrieb der Heizanlage bedarf keinerlei Wartung. 
Übrigens: Infrarotheizsysteme lassen sich an Photovoltaik- und Solaranlagen koppeln.

Optisches Erscheinungsbild

Auf dem Markt sind unterschiedliche Materialien, Farben und Formen erhältlich. Infrarotheizkörper lassen sich bei einer Leistung zwischen 200 und 700 Watt beispielsweise als Glas-, Spiegel- oder Bildheizflächen an die Wand hängen. Die Geräte werden einfach in die Steckdose gesteckt.

Auch spezielle Deckenanbringungen und Heizleistungen bis 1.500 Watt sind möglich. Außerdem gibt es Marmorheizplatten oder mobile Standheizungen mit Tragegriff.

Eine Hybridheizung bezieht verschiedene Energieträger mit ein und sorgt automatisch für die günstigste und effizienteste Betriebsweise. Mit Hybridtechnologie lässt sich der Heizölbedarf leicht um bis zu 70 Prozent und mehr senken – damit verbindet die Hybridheizung Vorteile konventioneller und erneuerbarer Energien.

Hybridheizung: Öl, Solar und Holz im Heizungs-Verbundsystem
© PhotographyByMK / Fotolia

Senkung des Heizölbedarfs

Mit der Kombination von Ölheizung und Solar sind die Variationsmöglichkeiten von effizienter Öl-Brennwerttechnik und regenerativen Energieträgern nicht erschöpft. Zunehmend beliebt ist auch die zusätzliche Integration eines Holzkaminofens in das Heizsystem.

Mit einer solchen Hybridheizung – sowie einigen energetischen Optimierungen am Gebäude – wurde beispielsweise der Heizölbedarf in einem Einfamilienhaus in der Bodensee-Gemeinde Tettnang um rund 70 Prozent gesenkt. Statt ehemals jährlich 3.500 Liter werden für die Warmwasserversorgung und die Heizung nur noch 1.000 Liter benötigt. Bei einer Wohnfläche von 170 Quadratmetern entspricht dies einem Jahresverbrauch der Ölheizung von weniger als sechs Litern je Quadratmeter. Damit unterbietet das 1987 errichtete Haus sogar das Niveau eines vergleichbaren Neubaus nach dem Gebäudeenergiegesetz.

Ölheizung + Holzkaminofen= Hybridheizung

Den Großteil der Energieeinsparung erwirtschaftet im besagten Praxisbeispiel ein Öl-Brennwertgerät, das einen 22 Jahre alten Heizkessel ersetzt hat. Kombiniert wurde die sparsame Ölheizung mit einer 16 Quadratmeter großen Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung.

Nach der Installation eines Wärmetauschers konnte auch der bereits vorhandene Holzkaminofen in das Heizsystem aus Solar und Ölheizung eingebunden werden. So gibt der Kaminofen nicht nur Strahlungswärme in den Wohnraum ab, sondern trägt zudem zur Wärmeversorgung des gesamten Gebäudes bei.

Besonderheiten der Hybridheizung

Zentrale Elemente der neuen Kombination von Ölheizung, Solar und Holz sind ein 1.000 Liter fassender Pufferspeicher und ein zusätzlicher 300-Liter-Warmwasserspeicher. Der speichert die erzeugte Wärme von Sonne, Holzkaminofen und Brennwertgerät.

Das Öl-Brennwertgerät schaltet sich nur dann hinzu, wenn der Kaminofen und die Sonne nicht genügend Wärme zur Verfügung stellen. Weiterer nützlicher Effekt im Haushalts-Alltag: An diese Wärmezentrale sind auch die Geschirrspül- und die Waschmaschine angeschlossen. Auf diese Weise wird das in beiden Geräten benötigte Warmwasser wesentlich preisgünstiger erzeugt als bei der sonst üblichen Aufheizung mit Strom.

Insgesamt decken die beiden regenerativen Energieträger Sonne und Holz in dem Vier-Personen-Haushalt ungefähr 35 Prozent des jährlichen Wärmeenergiebedarfs.

Inspektion von Dach und Außenwänden wichtig

Steht eine umfangreiche Heizungsmodernisierung an, sollten Immobilieneigentümer auch gleich die Gebäudehülle in Augenschein nehmen – Wärmebrücken würden den positiven Effekt einer neuen Heizungsanlage "verpuffen" lassen.

Neben der Heizungsmodernisierung wurden bei der Tettnanger Familie daher auch einige energetische Optimierungen am Gebäude ausgeführt: Die Rollladenkästen wurden zur Vermeidung von Kältebrücken nach außen verlegt, die Fenster erhielten eine Dreifach-Wärmeschutzverglasung und die Decke der unbeheizten Kellerräume wurde zusätzlich wärmeisoliert.

Erneuert wurde außerdem die ehemals 4.500 Liter fassende Tankanlage. Aufgrund des nun deutlich geringeren Energiebedarfs wurde sie auf 3.000 Liter verkleinert. Drei doppelwandige Kunststoffbehälter ermöglichen jetzt als Langzeit-Energiespeicher eine Bevorratung für drei Jahre.

Positive Bilanz für die Hybridheizung

Unterm Strich ist das Ergebnis dieser Maßnahmen – die mit entsprechenden KfW-Mitteln staatlich gefördert wurden und werden – mehr als erfreulich: Nach der Erweiterung der Ölheizung zur Hybrid-Heizung sank der jährliche Heizölverbrauch wie beschrieben auf nun 2.500 Liter. Ein Großteil der Energieeinsparung wird dabei vom neuen Öl-Brennwertgerät erwirtschaftet – mit bis zu 30 Prozent weniger Heizölverbrauch als der veraltete Heizkessel.

Von der Zeolith-Wärmepumpe bis zum Eis als Wärmespeicher: Neue Heiztechniken sollen den Brennstoff künftig noch effizienter ausnutzen.

Neue Heiztechniken: Die Zukunft des Heizens
© www.viessmann.de

Zeolith-Wärmepumpe

Der Begriff Zeolith hat seinen Ursprung im Altgriechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „siedender Stein“. Moderne Heiztechnik macht sich in Gas- oder Öl-Wärmepumpen die Adsorptions­eigenschaft dieses Keramikwerkstoffs zunutze: Denn Zeolith kann Wasserdampf aufnehmen und binden, wobei Wärme mit hohen Temperaturen freigesetzt wird.

Was erst einmal hoch kompliziert klingt, lässt sich folgendermaßen erklären: Zeolith besteht aus Aluminium- und Siliziumoxid mit einer regelmäßigen Anordnung von Hohlräumen. Diese Vielzahl an Poren sorgt für eine unverhältnismäßig große innere Oberfläche, an der Stoffe adsorbiert, sprich angereichert werden können.

In der Praxis bedeutet das: ­Mithilfe von Umweltwärme verdampft Wasser in einem Vakuum und wird vom Zeolith aufgenommen. Dabei wird so genannte Adsorptionswärme frei und an das Heizsystem abgeführt. Anschließend wird das ­gebundene Wasser durch Gas- oder Ölverbrennung wieder aus dem Zeolith gelöst. Der dabei entstehende Dampf kondensiert und gibt die Kondensationswärme ebenfalls an den Heizkreis ab. An besonders kalten Tagen kann das integrierte Gas- bzw. Öl-Brennwertgerät zusätzlich die Bedarfsspitzen decken.

Während der Heizperiode in den Wintermonaten ist die Effizienz ­einer Zeolith-Wärmepumpe in etwa vergleichbar mit Gas-/Öl-Brennwerttechnik in Kombination mit Solarthermie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. In den Übergangsmonaten arbeitet die Adsorptionswärmepumpe hingegen deutlich wirkungsvoller, da sie Umweltwärme mit einem viel niedrigerem Temperaturniveau nutzen kann.

Eisspeicher

Heizen mit Eis? Klingt absurd, ist aber bereits Realität. Bei einem Eisspeicher handelt es sich um einen Niedertemperatur-Wärmespeicher, der in Kombination mit einer Wärmepumpe und einer Solaranlage betrieben wird und die Kristallisationswärme des Eises nutzt. So wird kostengünstig und umweltverträglich Energie zum Heizen gewonnen.

Eisspeicher wurden bislang vorrangig für die Energieversorgung in Industrie und Gewerbe, in Hotels und Bürogebäuden eingesetzt. Mittlerweile sind sie aber auch bei der Beheizung von Ein- und Zweifamilienhäusern beliebt.

Eisspeicher-Systeme arbeiten nach folgendem Prinzip: Eine mit Leitungswasser gefüllte Zisterne wird mit zwei eingebauten Wärmetauschersystemen kombiniert und im Garten vergraben. Die auf dem Hausdach installierten Solar- und Luft-Absorber nehmen die Wärme aus Luft und Sonneneinstrahlung auf und führen sie dem Speicher zu.

Weitere Wärme kann der Eisspeicher direkt dem Erdreich entnehmen, das ihn umgibt. Eine so genannte Eisspeicher-Wärmepumpe entzieht der Zisterne bei Bedarf die zum Heizen und zur Warmwasserbereitung benötigte Wärme und kühlt dabei das Wasser bis zur Eisbildung ab. Die Vereisung des Wassers wird dabei zur weiteren Wärmegewinnung genutzt. Denn bei dem Übergang von Wasser zu Eis wird genau so viel Energie frei, wie man für den umgekehrten Vorgang – zum Auftauen – hineinstecken muss.

Durch die anschließend von Neuem einströmende Wärmeenergie aus Luft und Sonne regeneriert sich der Speicher, das Eis schmilzt ab und der Prozess beginnt von vorn. Da ein Eisspeicher nur rund vier Meter tief im ­Boden versenkt wird, ist seine ­Anwendung unkritisch für das Grundwasser. Außerdem kann auf aufwendige Bohrungen oder behördliche Genehmigungsverfahren verzichtet werden.

In den Sommermonaten kann die im Eisspeicher vorhandene Kälte für die Kühlung des Gebäudes genutzt werden, indem über das Heizungssystem kaltes Wasser entnommen wird.

Hier geht es zu unserem Impressum, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, den Hinweisen zum Datenschutz und nutzungsbasierter Online-Werbung.