1. Die richtige Vorbereitung
Wenn der neue Mietvertrag unterschrieben ist oder der Einzugstermin für das Eigenheim feststeht, beginnt die Zeit der Vorbereitung. Rechnen Sie idealerweise mit sechs bis acht Wochen Vorlaufzeit vor dem geplanten Umzugstermin, dann haben Sie ausreichend Zeit, um alles Wichtige zu planen und zu organisieren. Wie viel Zeit Sie tatsächlich brauchen, hängt in großem Maße von der Größe der Immobilie und der Anzahl an Möbeln und Kartons ab.
2. Was Sie frühzeitig erledigen sollten
Es gibt einige Schritte bei einem Umzug, die gerne vergessen werden, um die Sie sich aber frühzeitig kümmern sollten, um unnötigen Ärger zu vermeiden. Wir geben Ihnen einen Überblick, damit der Umzug so reibungslos wie möglich verläuft:
- Stellen Sie spätestens zwei Wochen vor dem Umzug einen Nachsendeauftrag bei der Post. So verhindern Sie, dass wichtige Briefe Sie nicht erreichen, was beispielsweise bei Rechnungen zu hohen Kosten führen kann.
- Erkundigen Sie sich, ob Ihr Arbeitgeber Ihnen Sonderurlaub für den Umzug gewährt. Dieser Urlaub ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, doch viele Arbeitgeber gestatten ihn, wenn Sie ihn rechtzeitig beantragen. Alternativ sollten Sie rechtzeitig einen Urlaubsantrag stellen, falls Sie den Umzug nicht komplett an freien Tagen umsetzen können.
- Melden Sie Ihren Telefon- und Internetanschluss um. Hierbei sollten Sie Ihren Anbieter idealerweise vier bis sechs Wochen vor dem Umzug informieren. So vermeiden Sie, dass Sie im neuen Zuhause in der Anfangszeit ohne Internet und Telefon dastehen.
- Melden Sie den Umzug auch Ihrem Strom- und Gasanbieter. Ein Umzug kann zudem ein Grund sein, den Tarif zu prüfen und eventuell zu wechseln. Achten Sie hierbei auf die Fristen Ihres Anbieters und informieren Sie diesen frühzeitig, damit schon beim Einzug alle Anschlüsse geklärt sind.
- Wenn Sie mithilfe eines Umzugsunternehmens umziehen möchten, sollten Sie die Firma so früh wie möglich beauftragen. So stellen Sie sicher, dass es keinen Engpass beim Transporter oder Umzugsmaterial gibt.
- Informieren Sie auch Ihre Umzugshelfer frühzeitig und erinnern Sie diese kurz vor dem Termin, damit Sie am Tag des Umzugs nicht alleine dastehen.
- Beantragen Sie frühzeitig die Schilder für die Halteverbotszone bei der Stadt oder Gemeinde.
3. Privater Umzug oder mithilfe eines Umzugsunternehmens?
Die Frage, ob Sie den Umzug selbst in die Hand nehmen oder ihn (teilweise) von einem Umzugsunternehmen durchführen lassen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die wichtigsten Fragen dabei lauten: Lässt Ihr Budget professionelle Hilfe zu? Haben Sie ausreichend private Helfer? Wie umfangreich ist der Umzug?
Sie können die Aufgaben auch splitten, indem Sie einen Teil der Arbeit selbst übernehmen und für den Rest ein Unternehmen beauftragen. Günstiger wird es beispielsweise, wenn Sie selbst die Kartons packen oder die Kleinteile transportieren und sich die Spedition nur um die großen und sperrigen Möbel kümmert.
4. Aussortieren: Was muss mit und was kann weg?
Einer der wichtigsten Umzugsstipps lautet: Nutzen Sie den Umzug, um sich zu überlegen, was Sie behalten und was Sie weggeben wollen. Sortieren Sie bewusst aus, wenn Sie etwas nicht mehr benötigen. Gut erhaltene Dinge können Sie verschenken, verkaufen oder spenden. Was nicht mehr nutzbar ist, sollten Sie dagegen vor dem Umzug entsorgen, denn diese Gegenstände verursachen nur zusätzliche Arbeit. Nehmen Sie sich hierfür genügend Zeit, denn das Sortieren dauert häufig länger als gedacht. Bei den Möbeln hilft Ihnen ein Stellplan: Messen Sie Ihre Möbel aus und stellen Sie sicher, dass im neuen Heim alles seinen Platz findet.
5. Der passende Umzugswagen
Bei einem Umzug ist sehr wichtig, den passenden Umzugswagen zu haben. Sollten Sie keine weite Strecke zurücklegen müssen, können Sie mehrfach fahren und benötigen eventuell keinen besonders großen Transporter. Idealerweise schaffen Sie es aber, das gesamte Umzugsgut mit einer Fahrt zu transportieren. Berechnen Sie hierzu möglichst genau Ihr Ladevolumen und runden Sie im Zweifel etwas auf. Bei einer Ein- bis Zweizimmerwohnung kommen Sie meist mit einem Transporter – etwa dem beliebten Sprinter – aus. Ab drei Zimmern jedoch wird in der Regel ein Lkw benötigt.
Einen Kleintransporter (bis 3,5 Tonnen) können Sie mit einem Führerschein der Klasse B fahren. Wollen Sie einen schweren Anhänger mitführen, benötigen Sie einen Führerschein der Klasse BE. Wenn Sie einen Lkw oder Transporter mieten, dessen Masse zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen liegt, benötigen Sie einen Führerschein der Klasse C1.
6. So packen Sie Ihre Kartons richtig
Beim Umzug sind Tipps zum richtigen Packen der Kartons besonders wichtig. Achten Sie in erster Linie darauf, dass Sie rechtzeitig mit dem Packen beginnen und die Umzugskartons nicht überladen. Alle Gegenstände, die Sie nicht dringend brauchen, können Sie frühzeitig einräumen. Das gilt etwa für die schweren Winterklamotten, falls Sie im Sommer umziehen, oder die Dinge, die Sie im Keller lagern. Beginnen Sie idealerweise bereits mehrere Wochen vor dem Umzug mit dem Packen, dann ersparen Sie sich viel Stress.
Packen Sie die Kartons am besten strukturiert: Sortieren Sie den Inhalt nach Räumen und beschriften Sie die Kartons deutlich sichtbar und lesbar – in welchen Raum (im neuen Zuhause) gehört der Karton und was befindet sich (grob) darin? Dieses Vorgehen erleichtert das spätere Einräumen erheblich. Wichtige Gegenstände, auf die Sie nicht lange verzichten können, packen Sie am besten in eine oder mehrere Taschen, die Sie schnell zur Hand haben.
Wie viele Kartons Sie benötigen, hängt von Ihrem Hausstand ab. Umzugsfirmen bieten oftmals an, Kartons zu mieten, was besonders sinnvoll ist, wenn Sie in naher Zukunft nicht erneut umziehen werden. Sie können Kartons aber auch in jedem Baumarkt kaufen und diese dann für die Zukunft lagern. Wie viele Kartons Sie exakt benötigen, ist oft schwer zu schätzen. Kalkulieren Sie im Zweifel aber lieber großzügig. Unser Umzugskartonrechner hilft Ihnen dabei, die passende Menge zu finden.
7. Tipps für den Tag vor dem Umzug
Am Tag vor dem Umzug sollten die Kartons im Wesentlichen gepackt sein. Damit der Umzug möglichst stressfrei über die Bühne geht, sollten Sie aber auch andere Aufgaben bereits erledigt haben:
- Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Verpflegung für sich und Ihre Helfer haben.
- Tauen Sie den Kühlschrank und die Gefriertruhe ab.
- Stellen Sie die Schilder für die Halteverbotszone auf. Diese sollten Sie etwa ein bis zwei Wochen vorher bei der Stadt beantragt haben.
- Informieren Sie Ihre Nachbarn rechtzeitig, wenn Sie in einem Mietshaus wohnen, damit diese sich auf die „Unruhe“ einstellen können.
- Verstauen Sie die letzten Gegenstände und stellen Sie sicher, dass Sie alles Wichtige griffbereit haben.
- Überprüfen Sie anhand der Checkliste, dass Sie nichts vergessen haben.
Weitere Tipps für einen stressfreien Umzug
- Kleine Kinder sollten Sie bei den Großeltern, Freunden oder einem Babysitter unterbringen. Der Stress ist ohnehin groß genug und es ist für alle Beteiligten entspannter, wenn die Kinder beim Umzug nicht dabei sind.
- Katzen und Kleintiere sollten möglichst ruhig untergebracht sein und das neue Zuhause langsam kennenlernen. Idealerweise bekommen die Tiere von dem Trubel nicht viel mit und sind während des Umzugs woanders, beispielsweise bei Nachbarn oder Freunden. Wenn sich die Hektik gelegt hat, können Sie die neue Umgebung ohne zusätzlichen Stress erkunden.
- Hunde können Sie bei einem Hundesitter oder Freunden unterbringen. Die Vierbeiner kommen zwar in der Regel gut mit einem Umzug klar, stören aber beim Arbeiten.
- Planen Sie für den Umzug einen großzügigen Zeitpuffer ein, denn es kann immer passieren, dass unvorhersehbare Ereignisse zu Verzögerungen führen.
- Sorgen Sie durch eine passende Beschriftung und Anleitung vor Ort dafür, dass alle Umzugskartons im richtigen Raum landen – das erspart Ihnen hinterher viel Arbeit.
8. Aufgaben nach dem Umzug
Auch nach dem Umzug fallen einige Aufgaben an, um die Sie sich kümmern sollten. Teilen Sie etwa Ihrer Versicherung, Ihrer Bank und anderen Instituten schnell die neue Adresse mit, damit Ihre Post weiterhin bei Ihnen ankommt. Für gewöhnlich können Sie die Adressänderung online vornehmen. Vergessen Sie zudem nicht, sich und Ihr Auto umzumelden. In der Regel haben Sie für die Ummeldung beim Einwohnermeldeamt eine Frist von zwei Wochen nach dem Umzugstermin.
Tipp: Sie können die Kosten für den Umzug unter Umständen steuerlich geltend machen. Ist er beruflich bedingt, dann gelten die Umzugskosten als Werbungskosten. Einen privaten Umzug können Sie mit 20 Prozent der Kosten (maximal 4.000 €) als haushaltsnahe Dienstleistungen geltend machen. Voraussetzung hierfür ist, dass Sie die entsprechenden Rechnungen und Belege aufbewahren.
9. Tipps für den Umzug mit Kindern
Kindern und Jugendlichen fällt der Umzug besonders schwer. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie den Umzug auch für die Kleinsten in der Familie positiv gestalten.
Vor dem Umzug
Gehen Sie auf Entdeckungstour: Führen Sie die Kinder schon vor dem Umzug durch die neue Wohnung oder das neue Haus. Deuten Sie dabei auf Vorzüge hin, zum Beispiel ein größeres Zimmer, einen Garten oder ein eigenes Bad. Dann können sich die Kleinen schon auf das neue Zuhause freuen. Erkunden Sie außerdem gemeinsam die Umgebung und zeigen Sie ihnen Spielplätze, Schwimmbad, Kindergarten und Schule.
Alte Spielsachen spenden
Ein wunder Punkt vor dem Wohnungswechsel ist bei Kindern oft das Aussortieren alter Spielsachen. Motivieren Sie Ihre Kinder, einige ihrer Spielsachen auszusortieren und an Hilfsorganisationen abzugeben. Erklären Sie ihnen, dass es viele Kinder gibt, die gar keine Puppen oder Spielzeugautos besitzen. Spenden Sie auch Kinderkleidung, die nicht mehr passt. Damit verringert sich auch das Umzugsvolumen ein wenig.
Richtig packen und einrichten
Beim Packen der Umzugskartons erklären Sie den Kindern am besten, dass Sie ihnen die Spielsachen nicht wegnehmen, sondern das Einpacken in Kartons nur vorübergehend ist. Lieblings-Kuscheltiere sollten Kinder behalten. Außerdem sind Umzüge keine guten Momente, um für das sowieso ungewohnte Kinderzimmer neue Möbel zu kaufen. Sonst fehlen in der neuen Wohnung bekannte Bezugspunkte, die den Kindern Geborgenheit vermitteln.
Nicht unbeaufsichtigt lassen
Ein Umzug mit Kindern bis hin zum schulfähigen Alter ist in der Regel unproblematisch. Solange die Eltern in der Nähe sind, fühlen sich Kinder geborgen. Wichtig ist, dass Sie ihre Kinder am Umzugstag nicht unbeaufsichtigt lassen. Unter Umständen ist es ratsamer, sie während des Transports bei Verwandten oder Freunden unterzubringen. So vermeiden Sie unnötigen Stress.
Nach dem Umzug: So gewöhnen sich Kinder an die neue Umgebung
Bei Schulkindern sind Eingewöhnungsphasen von bis zu sechs Wochen in der neuen Klasse nicht ungewöhnlich. Schließlich müssen sie nicht nur neue Freundschaften schließen und sich an die Lehrer gewöhnen, sondern sich eventuell auch auf andere Lehrpläne einstellen. Bei Jugendlichen wird Verständnis für den Umzug und die damit verbundenen Veränderungen in der Regel vorausgesetzt. Tatsächlich verstehen Jugendliche zwar die Gründe, die einen Umzug erforderlich machen, dennoch kann sie die neue Lebenssituation schnell überfordern. Insbesondere in der Pubertät sind Teenager sehr auf ihren Freundeskreis fixiert und finden schwerer Anschluss an eine neue Clique.
Kontakt zu alten Freunden
Über das Handy und den Laptop ist es für die Kinder kein Problem, mit den Freunden am alten Wohnort in Kontakt zu bleiben. Unterstützen Sie dies, so fühlen sich die Kinder nicht so entwurzelt. Ermutigen Sie sie aber auch, neue Freundschaften zu schließen.
Neue Freunde und Freizeit
Ermutigen Sie Ihre Kinder, ihre neuen Schulkameraden nach Hause einzuladen. So vereinfachen Sie es ihnen, Anschluss zu finden. Vielleicht ist ein Wohnortwechsel ein guter Zeitpunkt, den Kindern Wünsche wie Ballettunterricht oder eine Mitgliedschaft im Sportverein zu erfüllen. So kommen die Kleinen leichter über die Trennung von der gewohnten Umgebung und ihren Freunden hinweg. Überlassen Sie außerdem die Gestaltung der Zimmer weitgehend Ihren Kindern – auch wenn das nicht unbedingt Ihren eigenen Geschmack trifft.
10. Tipps für spezielle Umzüge
Umzugstipps für Paare
Die erste gemeinsame Wohnung zu beziehen, ist für Paare ein großer Schritt, der viel Planung und Organisation erfordert. Unsere Tipps zur Wohnungssuche und zum Umzug helfen Ihnen dabei, diese Zeit möglichst stressfrei zu gestalten. Zudem erfahren Sie mehr über die Vorteile, die Ihnen das Zusammenziehen mit dem Partner bringt.
Umzugstipps für Tierbesitzer
Wollen mit Ihrem Hund oder Ihrer Katze umziehen? Informieren Sie sich als Tierbesitzer zu wichtigen Rechtsfragen zum Thema Haustierhaltung und wie Sie Ihren Vermieter von sich und Ihrem Haustier überzeugen.
Umzugstipps für Studenten
Der Start ins Studentenleben bring oft einen Wohnungswechsel mit sich. Lesen Sie in unseren Tipps für Studenten, wie Sie eine WG gründen oder potenzielle Vermieter überzeugen.