Detailaufnahme eines digitalen Stromzählers

Digitaler Stromzähler:
Pflichten, Kosten, Vor- und Nachteile

© slobo / iStock

Bis 2032 werden digitale Stromzähler Pflicht. Das sieht das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vor. Erfahren Sie hier, worum Sie sich als Vermieter:in kümmern müssen, wie hoch die Kosten sind und wer diese trägt.

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  • Bis 2032 müssen alle bisherigen analogen Stromzähler (Ferraris-Zähler) gegen digitale Stromzähler ausgetauscht werden.
  • Für Haushalte mit einem Verbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr (so viel verbraucht in etwa eine sechsköpfige Familie) werden sog. Smart Meter Pflicht. Diese Geräte erfassen nicht nur den Stromverbrauch, sondern übermitteln die Daten auch automatisch. Sie werden daher intelligente Messgeräte genannt.
  • Die Kosten für den Austausch übernehmen die Betreiber. Allerdings kann für die Dienstleistung an sich eine Gebühr von 20 bis 100 Euro pro Jahr fällig werden. Als Vermieter:in können Sie die Kosten umlegen.  

Die Kosten für den Einbau bzw. Austausch trägt der Messstellenbetreiber. Er darf dafür maximal 20 Euro (inkl. Mehrwertsteuer) pro Jahr an die Kund:innen weiterreichen.

Grundsätzlich gilt: Wer verbraucht, zahlt auch. Je nachdem, wie die Nebenkosten geregelt sind, geht die Rechnung direkt an die Mieter:innen oder Sie können die Kosten auf sie umlegen. Mieter:innen können verlangen, dass Sie alle zwei Jahre Vergleichsangebote von anderen Betreibern einholen.

Auch die Kosten für Smart Meter sind gesetzlich gedeckelt. Die maximale Höhe richtet sich nach dem Verbrauch:

Verbrauch

Maximale Kosten pro Jahr

bis 2000 kWh

23€

2.000 bis 3.000 kWh

30€

3.000 bis 4.000 kWh

40€

4.000 bis 6.000 kWh

60€

6.000 bis 10.000 kWh

100€

Bitte beachten Sie: Die Preisobergrenzen gelten nur für den grundzuständigen Messstellenbetreiber. Wenn Sie sich für einen anderen Betreiber entscheiden, darf dieser den Preis selbst festlegen.

Welcher Messstellenbetreiber ist zuständig?

Beim Messstellenbetreiber handelt es sich in der Regel um den örtlichen Netzbetreiber. Wenn Sie sich für einen anderen Stromversorger entschieden haben, haben Sie somit unterschiedliche Ansprechpartner und erhalten zusätzlich zur Stromrechnung eine weitere Rechnung. Der Messstellenbetreiber ist für den Einbau, den Betrieb und die Wartung der Zähler zuständig. Sie dürfen jederzeit zu einem anderen Messstellenbetreiber wechseln.

Nein, Sie müssen nicht selbst tätig werden. Der Messstellenbetreiber kommt auf Sie zu, wenn Ihre Immobilie an der Reihe ist. Dazu muss er Sie mindestens drei Monate vorher über den Einbau informieren und auf die Wechselmöglichkeit zu einem anderen Betreiber hinweisen. Zwei Wochen vor dem Einbau erhalten Sie einen konkreten Terminvorschlag, den Sie mit Ihren Mieter:innen abstimmen können. Sie können mindestens einmal einen Alternativtermin vereinbaren.

Mieter:innen müssen Ihnen bzw. dem Messstellenbetreiber für den Austausch des digitalen Stromzählers Zutritt zur Wohnung gewähren.

Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler, der die Daten direkt an Netzbetreiber und Stromversorger übermittelt. Das Gerät kann nicht nur Daten senden, sondern auch empfangen – zum Beispiel den aktuellen Strompreis, der im Laufe des Tages stark schwanken kann.

Für wen wird ein Smart Meter Pflicht?

In folgenden drei Fällen genügt ein einfacher digitaler Stromzähler nicht. Der Messstellenbetreiber muss ein intelligentes Messsystem einbauen:

  1. Der Verbrauch liegt bei über 6.000 Kilowattstunden pro Jahr. Es zählt der Durchschnittsverbrauch der letzten drei Jahre.
  2. Das Gebäude hat selbst eine stromerzeugende Anlage (zum Beispiel eine Photovoltaikanlage) mit einer Nennleistung von mehr als 7 Kilowatt.
  3. Im Gebäude ist eine steuerbare Verbrauchseinrichtung wie eine Wärmepumpe oder eine Nachtspeicherheizung vorhanden.

Welche Vorteile hat ein Smart Meter?

  • Geringerer Energieverbrauch: Dank intelligenter Schnittstellen können Sie Geräte wie eine Waschmasche oder ein Elektroauto dann laufen oder laden lassen, wenn es gerade einen Stromüberschuss im Netz gibt bzw. wenn Ihre eigene Solaranlage gerade genügend Energie erzeugt. Das führt zu einer geringeren Stromrechnung und optimiert den Verbrauch insgesamt – die Idee hinter der Digitalisierung der Energiewende.   

  • Bessere Kontrolle: Smart Meter erfassen den Stromverbrauch in Echtzeit. Sie können sich den Verbrauch pro Woche, Tag oder Stunde anzeigen lassen und so Ihren eigenen Verbrauch analysieren und optimieren.  

  • Keine manuelle Ablesung nötig: Da der intelligente Stromzähler die Daten automatisch übermittelt, sind keine Ablesetermine mehr nötig. 

Welche Bedenken gibt es zu Smart Metern?

  • Gläserne Kund:innen: Vor allem Datenschützer sehen intelligente Stromzähler mit Skepsis. Denn Netzbetreiber erhalten detaillierte Einblicke in den individuellen Stromverbrauch und die Lebensgewohnheiten von Kund:innen.

  • Angst vor Datenklau und Hacker-Angriffen: Kritiker fürchten in der Datenübertragung der digitalen Stromzähler eine Schwachstelle, über die Hacker möglicherweise Daten abgreifen und Zugang zur Haustechnik erhalten könnten. Um das zu verhindern, gibt es hohe Sicherheits-Anforderungen an die digitalen Messsysteme, die das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überwacht.

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