Einrichtungsstile für individuelles Wohnen

Einrichtungsstile für
individuelles Wohnen

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Sie müssen kein Innenarchitekt oder Einrichtungs-Berater sein, um ein Gefühl für Stil und Behaglichkeit zu entwickeln. Sie sollten sich allerdings im Vorfeld überlegen, welchen Wohnstil Sie bevorzugen. Sind Sie Purist oder eher der Typ, der keinem selbst gehäkelten Deckchen auf dem Flohmarkt widerstehen kann? Ob Feng Shui, Shabby Chic, Green Design, Ethno- oder Landhausstil – hier finden Sie heraus, welcher Einrichtungsstil zu Ihnen passt. Außerdem haben wir Tipps zum Einrichten kleiner Räume und zu funktionalen Möbeln.

Ob edler Purismus, Vintage oder fremdländische Exotik: Um die neue Wohnung oder das umgebaute Haus Ihrem persönlichen Wohnstil entsprechend einzurichten, bedarf es etwas Zeit und einiger einfacher Tricks, die auch die Profis beachten. Sie müssen kein Innenarchitekt oder Einrichtungs-Berater sein, um ein Gefühl für Stil und Behaglichkeit zu entwickeln. Sie sollten sich allerdings im Vorfeld überlegen, welchen Wohnstil Sie bevorzugen. Sind Sie Purist oder eher der Typ, der keinem selbst gehäkelten Deckchen auf dem Flohmarkt widerstehen kann? Vielleicht bevorzugen Sie ja auch die Mischung aus beidem?

Welcher Einrichtungsstil passt zu mir?
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Einen eigenen Wohnstil entwickeln

Um den eigenen Wohnstil zu entwickeln, gibt es diverse Möglichkeiten: Am besten ist es, online oder in Magazinen und Büchern zu schmökern sowie ansprechende Entwürfe zu sammeln. Eine gute Idee kann es auch sein, sich ein Moodboard zu gestalten. Nach dem Motto „Design folgt Emotion“ werden Sinneseindrücke in ein Medium übersetzt. Kombinieren Sie also Stoffreste, Postkarten, Farbmuster oder interessante Seiten aus Zeitschriften an einer Pinnwand. Dann wird schnell ersichtlich, welche Farben Sie mögen und welchen Wohnstil Sie bevorzugen.

Wohnstil mit Highlights

Unabhängig davon, ob Sie nur ein Zimmer oder ein ganzes Haus einrichten – nehmen Sie sich genügend Zeit. Überlegen Sie, in welcher Form Sie Ihren Wohnstil zum Ausdruck bringen möchten und ob Sie ein optisches Highlight setzen möchten, das diesen Stil unterstützt.

Vielleicht gibt es ja ein Möbelstück, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Das kann ein großflächiges Bild, ein großes Bett oder das gemütliche Wohnsofa sein. Richten Sie die restlichen Möbel dann nach und nach um diese Basis herum ein. Erst wenn der Raum einige Zeit bewusst genutzt wird, kristallisiert sich heraus, was fehlt und dazu passt.

Welche Farbe passt zu mir?

Nicht jeder Mensch traut sich an Farben heran. Oftmals liegt es einfach an der Unsicherheit, nicht zu wissen, was zusammen passt. Dezent gehaltene Wände vertragen einen eleganten Cremeton oder ein schlichtes helles Grau. Grundsätzlich gilt die Regel, unbedingt auf die Lichtverhältnisse in der Wohnung zu achten. Ein großer Raum wirkt mit kräftigen Farben, während ein kleines Zimmer mit zu dunkler Tönung zu einer winzigen Kammer mutiert.

Tipp: Streichen Sie nur eine Wand oder bringen Sie zunächst nur einen Streifen einer auffälligen Mustertapete an. Sie stellen dann schnell fest, ob es noch ein wenig mehr sein darf oder der gewählte Farbakzent ausreicht.

Die passende Beleuchtung

Mit der richtigen Beleuchtung steht und fällt das Ambiente einer Wohnung. Die Licht-Verhältnisse können den Charakter eines Raumes bestimmen oder Akzente in einzelnen Bereichen setzen. Dazu ist es nicht unbedingt nötig, eine neue Lampe zu kaufen – außer sie soll als Gestaltungselement eingesetzt werden. Manchmal genügt es schon, ein vorhandenes Modell geschickt im Hintergrund zu platzieren. Mit einem raffinierten Lichtkonzept erreichen Sie eine optimale Beleuchtung.

Individueller Wohnstil: Raum für die Persönlichkeit

Ausgefallene Einzelstücke bereichern eine Wohnung und vermitteln Persönlichkeit. Ob nun Omas neu lackierter Küchenschrank und Kronleuchter, eine Vase vom Flohmarkt, eine Tapete aus den 70ern oder ein ausgefallener Teppich – es sollten immer Dinge sein, zu denen man eine Beziehung entwickelt.

Tipp

Lassen Sie sich Zeit beim Einrichten. Es gibt kaum etwas Langweiligeres als die Vorstellung, eine ganze Wohnung oder ein Haus konsequent in einem eisern definierten Wohnstil einzurichten. Wer möchte schon wie in einem Einrichtungshaus leben? Ein Zuhause muss wachsen – und dazu gehört Zeit. Es ist besser, ein paar Monate lang ohne Teppich oder Bilder an der Wand leben, als sich über einen zu überstürzten Einkauf zu ärgern.

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Einheitlicher Stil ist nicht mehr gefragt

Ein ganzes Haus im Landhausstil, jedes Zimmer der Wohnung im Zeichen des Minimalismus – lange Zeit ließen sich Menschen auf einen bestimmten Einrichtungsstil festlegen. Doch das scheint aktuell vorbei zu sein: „Wir leben in einer Zeit der Selbstbestimmung und Individualisierung“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM), „deshalb kann man nicht mehr von einem Einheitsstil reden, so wie das in den 1970er- bis 1990er-Jahren war. Vielmehr gewinnen individuelle Vorlieben die Oberhand. Grenzen gibt es kaum noch. Erlaubt ist, was gefällt.“ Die Folge davon: Unterschiedliche Einrichtungsstile werden heutzutage gerne kombiniert.

Individueller Mix ist angesagt

Das beobachtet auch Sylvia Mündel-Jürgens, Einrichtungsexpertin aus Düsseldorf und Inhaberin der Online-Wohnberatung raumtanz.de. „Das Schubladendenken beim Einrichtungsstil verschwindet immer mehr. Jeder macht es so, wie er es für richtig hält. Ob exzentrisch, schlicht oder elegant – es muss zum Menschen passen, der in dem Raum lebt.“

Der zentrale Aspekt beim Thema modernes Wohnen ist folglich der individuelle Stil. Dieser Trend zieht sich durch das gesamte Haus, hat die Expertin beobachtet, und zeigt sich nicht nur bei den Möbeln, sondern auch hinsichtlich der Dekoration. „Jeder möchte gern Unikate haben“, erläutert Mündel-Jürgens, die ihre Kunden in Sachen Einrichtungsideen berät.

Das demokratische Design, wie es IKEA-Gründer Ingvar Kamprad einst ausrief, spiele derzeit kaum eine Rolle. „Gefragt sind wieder Einzelanfertigungen oder Erbstücke und Flohmarkt-Funde, die man aufbereitet“, so Mündel-Jürgens. Die eigene Wohnung soll sich von der aller anderen unterscheiden.

Hygge als Gegenentwurf zur modernen Welt

In welcher Art und Weise man auch seine Wohnung einrichten mag, gemein ist den meisten der Wunsch nach Wertigkeit. „Der Trend geht zu Qualität, Eleganz und hochwertigen Materialien. Wir erleben eine Abkehr von der Wegwerf-Mentalität“, sagt die gelernte Innenarchitektin Mündel-Jürgens.

In den eigenen vier Wänden soll es wertig, aber zugleich gemütlich sein. Dafür hat sich der skandinavische Begriff Hygge durchgesetzt. „Man will es sich schön machen“, erklärt Ursula Geismann, „mit warmen Farben gestalten, ökologische Materialien wie Holz verwenden und zu natürlichen und authentischen Bezugsstoffen wie Baumwolle, Samt und Leder greifen.“

Insofern bildet das Hygge-Lebensgefühl einen Gegenpol zur Digitalisierung. Trendanalystin Geismann hat im modernen Menschen den „digitalen Neandertaler“ ausgemacht: Er benutzt Tablet-Computer und Smartphones, ist dauernd online und vernetzt – möchte sein Zuhause aber als behagliche Höhle einrichten.

Intelligentes Zuhause entwickelt sich

Die intelligente oder auch vernetzte Technik wird in deutschen Wohnungen zunehmend stärker genutzt. Die Beleuchtung lässt sich über das Mobiltelefon steuern, Küchengeräte hören auf digitale Befehle, der Saugroboter übernimmt die Reinigung des Fußbodens. „Das Smart Home wird an Bedeutung gewinnen“, ist Mündel-Jürgens überzeugt.

Auch Geismann sieht den Trend zum intelligenten Zuhause, ist aber zurückhaltend: „Noch sind diese Lösungen sehr spielerisch. Es muss noch mehr Entwicklung und Innnovation auf diesem Gebiet geben. Dann aber werden viele Menschen das Smart Home auch annehmen.“ In einem Punkt sind sich die Expertinnen aber einig: Die Technik wird nicht dominant auftreten, sondern sich versteckt im Hintergrund halten.

Die aktuellen Trends bei Möbeln

Die Möbel werden insgesamt kleiner und multifunktionaler. Dieser Trend setzt sich besonders bei Polstermöbeln durch. „Die Menschen greifen statt zu durchgehenden Sofas oder großen Wohnlandschaften eher zu Einzelelementen“, sagt Geismann. Der Vorteil: Sie passen sich dem begrenzten Platz in kleinen Wohnungen besser an und lassen sich nach eigenen Wünschen zusammenschieben. „Das passt zum Zeitgeist der Selbstbestimmung und Flexibilität“, meint die VDM-Expertin. „Man möchte auch mal etwas umgestalten, verändern und nicht 30 Jahre alles am selben Platz stehen lassen.“

Dementsprechend weniger gefragt wird der raumfüllende Schrank im Wohnzimmer sein. „Die Wohnwand ist out“, betont Geismann. „Man benutzt lieber ein Sideboard oder ein Lowboard, auf dem der Fernseher seinen Platz findet.“ Der Trend zur baukastenartigen Einrichtung setzt sich auch hier fort: Statt eines großen Schrankes werden kleinere Vitrinen oder Regale eingesetzt. „Wenn ich allein bin, brauche ich davon nur eines“, erläutert Geismann, „wenn ich Nachwuchs bekomme, brauche ich mehr Stauraum und kaufe mir einfach noch eines dazu. Das ist flexibel und dynamisch.“

Die aktuellen Farbtrends

Auch bei der farblichen Gestaltung der Wohnung tut sich in diesem Jahr etwas. Die Farben werden wieder kräftiger und satter, hat Wohnberaterin Mündel-Jürgens festgestellt: „Es wird zum Glück endlich wieder bunt, nachdem viele Jahre nach meinem Gefühl die Farbe in der Inneneinrichtung fehlte. Der graue, einheitliche Einschlag verschwindet langsam.“ Insbesondere die Bauhaus-Farben Rot, Blau und Gelb erleben eine Renaissance, nachdem der Gestaltungs- und Architekturstil 1919 seinen 100. Geburtstag gefeiert hat.

Die Fototapete kehrt zurück

Ein besonderer Hingucker ist in diesem Jahr die Wand. „Bei den Tapeten finden wir jetzt sehr große, blumige und üppige Muster“, sagt Mündel-Jürgens. Auch die Fototapete – in den 1970er-Jahren total angesagt – feiert ein Comeback. Sie ist Wandbelag und Wandschmuck zugleich. Ob Stein-Optik, Urwald oder urbane Stadtansichten, die Auswahl ist groß. Einige Anbieter bannen auch die eigenen Fotos auf Tapete, sodass die heimischen vier Wände eine noch individuellere Note bekommen.

Wandschmuck und Gallery Walls

Der Trend zu Bildern als Wandschmuck hält bereits seit zwei Jahren an und wird sich wohl auch in diesem Jahr fortsetzen. „Sehr beliebt sind großformatige Grafiken“, sagt Mündel-Jürgens. Weiterhin beliebt sind auch die sogenannten Gallery Walls. „Zwei oder drei größere Bilder bilden dabei ein Ensemble. Alternativ ordnet man viele, eher kleinere Bildern in einer harmonischen Art und Weise an“, erklärt die Einrichtungsexpertin. Anleitungen, wie man Bilder an der Wand so positioniert, dass sie auf den Betrachter optimal wirken, findet man zahlreich im Internet.

Trend bei Bodenbelägen

Bei der Gestaltung des Fußbodens geht es nach Ansicht von Mündel-Jürgens eher traditionell zu. Wohl nie aus der Mode kommen Beläge aus Holz oder Parkett. Abseits der nachwachsenden Werkstoffe geht der Trend in Richtung fugenlose Böden mit XXL-Zementfliesen. „Das ergibt sehr homogene und ruhige Oberflächen“, sagt sie. Diese Entwicklung stelle sich dem Trend zu lebhafter Wandfarbe und kleinteiligen Möbeln in gewisser Weise entgegen. „Es wird sonst zu viel. Man braucht auch einen neutralen Gegenpol im Raum.“

Dekoration: Blickfang statt Masse

Hinsichtlich der Dekoration lautet das Motto in diesem Jahr: Weniger ist mehr. „Größere Einzelstücke spielen eher eine Rolle als kleine Deko-Elemente“, sagt Mündel-Jürgens. Auch für diesen Trend gibt es ein Vorbild aus Schweden – Lagom, frei übersetzt mit „nicht zu wenig und nicht zu viel“.

Als Blickfang sind derzeit Barwagen wieder in. Gern verwendet wird auch der klassische Thonet-Stuhl – ein Stuhl mit einem Gestell aus gebogenem Holz und einem Rohrgeflecht als Sitzfläche. Er erinnert an die Zeit der traditionellen Wiener Kaffeehäuser. Ebenfalls angesagt ist laut Mündel-Jürgens das Material Messing, besonders bei Lampen und Leuchten.

Ausblick: Ökologische Aspeke werden wichtiger

Ob man es nun bunt und extrovertiert mag oder schlichte Einrichtungsideen bevorzugt – ökologische Aspekte werden beim Wohnen sowohl von Konsumenten als auch von Herstellern immer stärker in den Mittelpunkt gerückt. „Die Nachhaltigkeit bei der Produktion von Wandbelägen, des Fußbodens und der Einrichtung spielt eine große Rolle“, sagt Mündel-Jürgens.

Die Kunden verlangen immer häufiger natürliche Materialien, sei es in Form von Wolle und Seide bei Teppichen oder Holz, Stein, Furnier und auch Metall bei Möbeln. Synthetisches Material ist out. „Wir erleben einen Trend weg vom Kunststoff und von Material-Mischungen, die nicht trennbar sind“, bestätigt auch Ursula Geismann.

Im Kommen: Vegane Möbel

In jüngster Zeit fragen Kunden vermehrt nach veganen Möbeln, in denen keinerlei tierische Produkte verarbeitet werden. Dieser Wunsch schließt zum Beispiel Leder, Daunen und Wolle als Bezugs- und Füllstoffe aus sowie auch Bienenwachse, die bei manchen Massivholz-Möbeln zur Oberflächenveredelung verwendet werden. Die gute Nachricht für die Kunden: „Schon heute sind 80 Prozent aller Möbel vegan, es wird nur noch nicht kommuniziert“, sagt Geismann. Zumindest die Möbel-Branche scheint für diesen Trend bereits gewappnet zu sein.

Seit Mitte der 1980er Jahre gewinnt die ostasiatische Lehre des Feng Shui auch in westlichen Ländern zunehmend an Bedeutung. Was die einen für esoterischen Humbug halten, spielt für andere bei der Einrichtung eine zentrale Rolle. Tatsächlich ist die Wirksamkeit von Feng Shui wissenschaftlich nicht belegt. Einige Ansätze klingen aber durchaus plausibel. Als Anregung für Ihre Wohnungseinrichtung fassen wir die grundlegenden Gedanken dieser Lehre zusammen und geben Ihnen Tipps, wie Sie mit einfachen Mitteln für mehr Wohlbefinden in Ihren Räumen sorgen.

Mit Feng Shui einrichten
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Definition Feng Shui

„Feng“ heißt übersetzt „Wind“ und „Shui“ Wasser. Schon vor rund 2.500 Jahren soll die Harmonielehre aus chinesichen Philosophiesystemen und der Yin-und-Yang-Lehre in Ostasien hervorgegangen sein. Bis heute sind ihre Anhänger davon überzeugt, dass unser Erdendasein von einer allumfassenden, kosmischen Energie bestimmt wird, dem sogenannten „Qi“. Ziel des Feng Shui ist es, dass dieses Qi frei und ungestört fließen kann, um den Bewohnern Glück und Harmonie in ihrer Umgebung zu bescheren.

Der freie Fluss des Qi

Damit die Qi-Energie frei und gleichmäßig fließen kann, werden im Feng Shui vor allem folgende vier Punkte berücksichtigt: Der Grundriss des Hauses / der Wohnung, die Ausrichtung der Zimmer nach Himmelsrichtungen im Zusammenhang mit der fünf Elementen-Lehre sowie das Geburtshoroskop der Bewohner nach der chinesischen Astrologie sind von zentraler Bedeutung.

Der Grundriss im Feng Shui

Der Grundriss sollte rechteckig und so wenig wie möglich verwinkelt sein, da überflüssige Ecken und Nischen den Energiefluss hemmen können. Gibt es dennoch dunkle, ungenutzte Ecken, sollten diese in einem hellen, warmen Licht ausgeleuchtet werden. Die Mitte eines Raums bleibt im Feng Shui übrigens stets frei. Fenster sollten möglichst groß sein, damit viel Tageslicht hereinfällt. Außerdem gilt: Je weiter der Ausblick aus einem Fenster ist, desto besser kann das Qi fließen – eine Häuserwand gleich gegenüber ihres Wohnzimmerfensters ist im Feng Shui also ein No-Go.

Die fünf Elemente und ihre Himmelsrichtungen

Im Feng Shui existieren nicht vier, sondern fünf Elemente: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Wenn es um die Einrichtung geht, werden diese im Zusammenhang mit den jeweiligen Himmelsrichtungen einzelnen Lebensbereichen zugeordnet: Das Element Holz im Osten und Südosten soll Wachstum, Schöpfung, Kreativität und Wohlstand bewirken. Feuer im Süden bescheren den Bewohnern Erfolg, Ruhm und Anerkennung, das Element Erde sollte im Südwesten und Nordosten angesiedelt sein, um so für Bodenständigkeit, Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit zu sorgen. Metall im Westen und Nordwesten soll materiellen Reichtum und Erfolg fördern.  Wasser im Norden unterstützt unter anderem Kommunikation und Ideenreichtum.

Astrologische Daten und die persönliche Gua-Zahl

Wer tief in die Lehre des Feng Shui eintauchen möchte, kann bei der Inneneinrichtung außerdem sein chinesisches Geburtshoroskop berücksichtigen und seine persönliche sogenannte „Gua“- oder „Kua-Zahl“ errechnen. Die Gua-Zahl gibt an, ob die östliche oder die westliche  Himmelsrichtungen für den jeweiligen Bewohner günstig bzw. ungünstig sind.

Fazit und Tipps

Das eigene Haus oder die Wohnung komplett im Feng Shui-Stil einzurichten ist häufig nicht möglich, schließlich lässt sich der Grundriss eines Hauses nicht so einfach verändern. Folgende Einrichtungsideen aus dieser asiatischen Harmonielehre lassen sich jedoch ganz einfach umsetzen:
 

  • Misten Sie aus und befreien Sie sich von überflüssigen Dingen, die sich über die Jahre angesammelt haben. Im Feng Shui glaubt man nämlich daran, dass zu viele Dinge den Energiefluss, das Qi hemmen.
  • Achten Sie darauf, in den Zimmern genügend Freiräume zu schaffen. Wie bereits erwähnt, sollte im Feng Shui die Mitte eines Raums stets frei bleiben. Verzichten Sie oder auf klobige Möbel in zu kleinen Räumen und lassen Sie nicht wahllos Kleidung und Gegenstände herumliegen.
  • Überlegen Sie sich ganz bewusst, mit welchen Accessoires Sie arbeiten. Im Feng Shui gilt: weniger ist mehr. Pflanzen, Schnittblumen, eine Schale mit Wasser oder frischem Obst sowie ein Windspiel, ein kleiner Zimmerbrunnen oder Steine und Kristalle sollen für die richtige Energie im Raum sorgen.
  • Auch die richtige Beleuchtung der Räume ist von großer Bedeutung. Lassen Sie so viel Tageslicht wie möglich herein, schützen Sie sich gegebenenfalls mit leichten, lichtdurchlässigen Vorhängen vor grellem Sonnenlicht. Arbeiten Sie in dunklen Räumen oder Raumecken mit künstlicher Beleuchtung und verwenden ein warmes, gleichmäßiges Licht.
  • Wenn Sie mögen, passen Sie die Farbgestaltung ihrer Möbel, Wände und Accessoires den Himmelsrichtungen und den damit zusammenhängenden fünf Elementen an.

Hollywood-Stars lieben den Einrichtungsstil Shabby Chic. Dieser Trend rückt Individualität ins Zentrum und verabschiedet sich vom optischen Einheitsbrei. Hier werden Möbel und Accessoires in Szene gesetzt, die einem am Herz liegen – etwa Flohmarkt-Funde, Dachbodenschätze oder Kindheitserinnerungen. Die Einheitlichkeit ist dabei zweitrangig. Lesen Sie bei uns, wie Sie diesen Trend mit wenigen Handgriffen nachahmen können.

Shabby Chic: Individuell und lässig
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Shabby Chic: Weg von der Perfektion

Übersetzt heißt Shabby Chic „schäbiger Schick“ und steht für Möbel mit Ecken und Kanten, abgeblättertem Lack, Kratzern und Kerben, die eine Lebensgeschichte erzählen. Angesagt sind matte Pastelltöne wie Rosé, Türkis, Hellblau, Violett oder zartes Gelb, kombiniert mit Grautönen, Beige oder Altweiß.

Der Trend geht weg vom perfekt durchgestylten Zimmer und hin zum individuellen Raum. Hier werden allgemein Objekte, die eine individuelle Bedeutung haben, in den Vordergrund gerückt. Dazu gehören Möbel und Accessoires, Lampen und Schnickschnack jeglicher Art. Im Geschäft können Sie für den Look ein kleines Vermögen ausgeben, oder selbst ein altes Möbelstück aufwerten. Wer Lust auf frischen Wind in der Wohnung hat, aber keine neuen Möbel anschaffen möchte, für den ist der lässig-elegante Stil genau das Richtige. Ob der zusammengewürfelte Stil eine gute Kration ergibt, liegt dabei stets im Auge des Betrachters.

Sie müssen kein Heimwerker-Profi sein, um einer Vintage-Kommode den Shabby Chic zu verpassen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie im Handumdrehen ein Möbelstück aufwerten können. Sie benötigen dafür:  

Eine Shabby Chic Kommode – so geht's
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  • ein altes Möbelstück, z.B. eine Kommode
  • Folie und Klebeband zum Schutz für den Boden
  • grobes und feines Schmirgelpapier
  • einen Schleifklotz
  • ggf. Holzbeize und Spachtel
  • einen Schwamm
  • mattweiße Farbe oder
  • farbige Acrylfarbe
  • einen flachen Pinsel oder eine Farbwalze
  • Klarlack (seidenmatt oder glänzend)
  1. Schritt 1 - Vorbereitung Reinigen Sie die Kommode gründlich und breiten Sie darunter eine Folie aus, um den Boden vor Farbspritzern zu schützen. Falls die Kommode lackiert ist, entfernen Sie den Lack mit  Holzbeize. Das Beizmittel auftragen, kurz einwirken lassen und mit einem Spachtel den Lack abkratzen. Bei einer unlackierten Kommode wickeln Sie das grobe Schleifpapier um den Schleifklotz und schmirgeln Sie in Richtung der Holzmaserung. Befreien Sie die Kommode anschließend von Holz- und Farbresten.
  2. Schritt 2 - Anstrich Entfernen Sie Henkel, Knäufe oder Griffe, um diese nicht mit Farbe zu verschmutzen. Als nächstes tragen Sie die gewünschte Grundierung auf. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Möchten Sie eine weiße Kommode, pinseln Sie die weiße Farbe sorgfältig auf. Wenn Sie bunte Farbe verwenden möchten: Tragen Sie die Acrylfarbe mit einem Pinsel auf, lassen diese trocknen und tupfen eventuell danach mit einem Schwamm eine weitere Farbe darüber.
  3. Schritt 3 - Feinschliff Sobald die Farbe getrocknet ist, schleifen Sie mit feinem Schmirgelpapier vorsichtig über die Kommode, damit das Holz durch die Farbe schimmert. Am besten über Kanten und Vertiefungen schmirgeln. Achtung: Hier sollten Sie nicht zu viel abschleifen! Wer einen starken, abgenutzten Effekt möchte, kann später noch ein zweites Mal nachschleifen. Anschließend können Sie die Kommode mit einer Schicht Klarlack versiegeln, um möglichst lange Freude an Ihrem Möbelstück zu haben. Jetzt müssen Sie nur noch die Knäufe wieder anmontieren und fertig ist Ihre neue, alte Kommode! Natürlich können Sie auch Stühle, Schränke oder Tische nach dieser Anleitung gestalten.

Dekoration

Zu Ihrer Vintage-Kommode passen angesagte Accessoires aus edlen Materialien wie Wolldecken aus  Strick, Vorhänge aus Spitze, gehäkelte Tischdecken und Papiertapeten mit Blumen oder Paisley-Mustern. Im Trend liegen auch Schirmleuchten, Kronleuchter, Treibholz, frische Schnittblumen in alten Vasen oder bunte Kissenbezüge aus Samt. Trauen Sie sich, Muster und Materialien zu mixen und probieren Sie aus, was Ihnen gefällt. Beim Shabby Chic muss nicht immer alles zusammenpassen. Das oberste Gebot des Stils ist, alles nach seinen persönlichen Vorstellungen einzurichten.

Tipp: Weniger ist mehr – zu viele Accessoires wirken meistens überladen.

Das Bauhaus wurde 2019 bereits 100 Jahre alt. Seine schnörkellosen Formen, klaren Farben und Linien sind so zeitlos, dass dieser Stil bis heute modern und Vorbild für viele zeitgenössische Designer und Architekten ist. Im Zentrum dieses Stils stehen die Reduktion auf das Wesentliche und die Funktionalität des Raumes und der Möbel.

Bauhaus-Design neu aufgelegt
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Zeitlos modern: Bauhaus-Design vor knapp 100 Jahren erfunden

Walter Gropius gründete 1919 eine Kunstgewerbeschule unter dem Namen Bauhaus in Weimar mit dem Ziel, interdisziplinär zu arbeiten. Kunst, Handwerk, Technik und Architektur sollten miteinander verbunden werden. Bekannte Künstler, Designer und Architekten wie Mies van der Rohe, Wassily Kandinsky, Paul Klee, László Moholy-Nagy und Oskar Schlemmer lehrten in den 1920er Jahren am Bauhaus in Weimar und Dessau.

Mit ihren Ideen brachten sie einen völlig neuen, einen für damalige Zeiten revolutionären Stil hervor, der sich zu einem der erfolgreichsten und bekannsten Designs des 20. Jahrhunderts entwickeln sollte. In Abgrenzung zum prunkvollen Historismus und zum verspielten Jugendstil, prägten schlichte Eleganz, die Reduktion auf das Wesentliche und eine große Funktionalität die Ästhetik des Bauhauses. Jene neue Sachlichkeit hielt in den 1920er Jahren Einzug in die Bereiche Malerei, Grafik und Fotografie, Architektur, Keramik, Bühnen-, Möbel- und Textildesign.

Einige Bauhaus-Klassiker

  • Der „Barcelona-Sessel“, (thuis-inrichting.nl) den Mies van der Rohe für den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1929 in Barcelona entworfen hat, zählt zu den populärsten Möbelstücken des Bauhauses.
  • Auch der „Stahlclubsessel B 3“, besser bekannt unter dem Namen „Wassily-Stuhl“, ist ein absoluter Bauhaus-Klassiker. Marcel Breuer entwarf dieses moderne Stahlrohrmöbel 1925 am Bauhaus in Dessau.
  • Eine kompakte Verbindung aus Funktionalität und Ästhetik ist die legendäre Tischleuchte von Wilhelm Wagenfeld aus dem Jahr 1924. Zwar gibt es viele Kopien dieser Lampe, aber die einzige Originalversion stellt die Firma TECNOLUMEN ® (tecnolumen.de) in Bremen her. Der transparente Schaft und der Fuß sind aus Klarglas, der Lampenschirm aus mundgeblasenem Opalglas.
  • In der Weberei am Bauhaus entstanden auch Stoffbezüge, Kissenhüllen, Wandbehänge, Teppiche und Kleidungsstücke. Das Textildesign orientierte sich an der Bildsprache der Bauhäusler Johannes Itten, László Moholy-Nagy und Wassily Kandinsky. Noch heute hat die Firma „Vorwerk“ Teppiche (vorwerk-teppich.de) in ihrem Sortiment, die nach Entwürfen von Bauhaus-Schülerin Bella Bronner und Gunta Stölzl entstanden sind.

Beim Ethno-Stil ist alles erlaubt: Der bunte Mix aus unterschiedlichen Kulturen, überbrückt geographische Entfernungen, verbindet Gegensätzliches und interpretiert sich ständig neu. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Verbinden Sie beispielsweise traditionelle Dekorationsgegenstände aus Afrika mit den satten Farben Indiens oder die schlichte Geradlinigkeit Asiens mit opulenten Stoffen und auffälligen Mustern aus dem Orient.

Ethno-Wohnstil: Farbe für die Wohnung
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Räume nicht überfrachten

Auch wenn Sie sich im Ethno-Wohnstil so richtig austoben dürfen, sollten Sie sich dennoch überlegen, welche Möbel, welche Stoffe und welche Dekogegenstände miteinander harmonieren, damit Sie ihre Räume nicht überfrachten. Arbeiten Sie mit naturbelassenen Möbeln aus Rattan, Holz und Bambus und setzen Sie Akzente mit prunkvollen Lampen, Vasen und Schalen oder mit außergewöhnlichen Skulpturen.

Anregungen für den Ethno-Wohnstil

  • Farben: Kräftige Wandfarben in Indigoblau, Safran-Gelb oder Scharlach-Rot lassen sich wunderbar mit antiken Vasen, goldenen Stoffen und Möbeln in dunklen, warmen Holztönen kombinieren. Wenn Sie es richtig bunt mögen, können Sie bei der Farbauswahl der Gardinen, Kissen oder Teppichläufer bewusst mit Farben arbeiten, die im heftigen Kontrast zum Wandton stehen.
  • Möbel: Da der Ethno-Stil bunt und opulent daher kommt, können Sie sich bei den Möbeln ruhig etwas zurückhalten. Verzichten Sie auf gemusterte Polster sowie auf Materialien wie Lack, Stahl und Glas. Zum Ethnostil passen viel besser Möbel aus natürlichen Materialien. Arbeiten Sie mit Holz, Bambus und Rattan. Sehr passend sind Bodenkissen bzw. Sitzpoufs aus geflochtener Baumwolle, aus Stoff oder im Tierfellmuster. Als kleine Beistelltischchen eignen sich zum Beispiel Messing- und Mosaiktische. Sehr hübsch kommt in diesem Kontext übrigens auch eine Baumscheibe als Couchtisch zur Geltung.
  • Accessoires: Gezielt gesetzte Dekogegenstände geben dem Ethno-Stil den letzten Schliff. Eine bunte Patchworkdecke auf dem Sofa, ein Bambus-Windspiel am Fenster, holzgeschnitzte Figuren und afrikansiche Masken, asiatische Fächer und Lampions oder aufwendig bemalte Keramikschalen und marrokanische Lampen sind nur einige Beispiele.  

Man muss kein Häuschen im Grünen bewohnen, um sich für eine Einrichtung im Landhausstil zu begeistern. Dieser gehört zu den Klassikern, die jede Mode überdauern. Vielleicht liegt es daran, dass er in allen seinen Erscheinungsformen, von englisch-stilvoll bis reduziert-modern, gemütlich und einladend wirkt. Durch die Verwendung natürlicher Materialien ist er naturverbunden, familienfreundlich und unangestrengt. Einrichtungen im Landhausstil überdauern alle Modetrends. Massivholz und massive Verarbeitung stehen im Fokus.

Landhausstil: Gemütlichkeit und natürliches Wohnen
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Landhausstil: Ruhe und Gemütlichkeit

Der Landhausstil steht für Tradition und bleibende Werte. In der heutigen schnelllebigen Zeit strahlt er wie kein anderer Wohnstil Ruhe und Gemütlichkeit aus. Möbel im Landhausstil unterscheiden sich von heutigen Massenprodukten vor allem durch ihre stabile Machart, in der größtenteils Massivholz zum Einsatz kommt. Diese Möbel sind zwar bei der Anschaffung etwas teurer, überdauern aber bei guter Pflege Generationen.

Vollholzmöbel ohne Schadstoffe

Vollholzmöbel belasten die Raumluft nicht mit schädlichen Ausdünstungen und sind daher auch aus ökologischer Sicht eine lohnende Investition. Wer gerne im Landhausstil wohnen möchte, findet restaurierte alte Möbel und auch immer mehr Nachbauten in Stilrichtungen verschiedener Kulturen.

Beliebt ist nach wie vor weiße Möbel im Landhausstil. Schöne Intarsienarbeiten aus Keramik lockern die Elemente auf und verzaubern mit südländischem Flair. Der Landhausstil kommt in größeren Räumen besonders gut zur Geltung.

In punkto Gemütlichkeit und Geborgenheit hat in der Wohnung ein Raum die Nase vorn: die Wohnküche und das an die Küche angrenzende Esszimmer. An seinem Beispiel lässt sich besonders gut zeigen, welche Elemente den Landhausstil ausmachen.

Landhausstil: Esstisch als Mittelpunkt

Beim typischen Landhausstil steht ein massiver Esstisch im Mittelpunkt, die Platte ist meist naturbelassen und gewachst. Ein Tisch, an dem gegessen und geklönt wird, an dem die Kinder ihre Hausaufgaben machen und die Eltern beim Frühstück die Zeitung lesen. Hier spielt sich ein großer Teil des Familienlebens ab.

Moderne Esstische lassen sich anhand einer einfachen Technik zu einer bis zu drei Meter langen Tafel ausfahren. Dabei dient bei einem Festmahl eine integrierte Glasplatte in der Mitte des Tisches zum Abstellen heißer Töpfe. Dazu darf der Servierwagen mit ausklappbaren Seitenteilen nicht fehlen. Das unterstreicht den eleganten Landhausstil-Charakter.

Statt eines Sets gleicher Stühle gibt es eine Eckbank, mit Flechtrücken oder gepolstert, oder ein kleines Sofa. Prädestiniert für diesen Einsatz ist der zum Sofa erweiterte Ohrensessel. Er strahlt durch seine Form Behaglichkeit und Ruhe aus und wirkt mit einem schönen Leinenstoff mit großzügigen Blumenmotiven oder im rot-weißen Karo geradezu modern.

Ergänzt wird das Sitzangebot durch einige Stühle mit Holzlehne – Polsterstühle wirken leicht zu vornehm für den ländlichen Look. Wer es leicht und unbeschwert mag, kombiniert Stühle mit Flechtrücken. Das Naturmaterial Peddigrohr passt ebenso gut zum Landhausstil wie die handwerkliche Verarbeitung.

Geschirr unterbringen

Fehlt noch der Stauraum für Gläser, Geschirr und was man sonst in nächster Nähe zum Esstisch braucht. Besonders gut zum Landhausstil passt eine Weichholzvitrine. Im oberen Teil stehen Teller und Gläser dekorativ hinter den Glastüren. Unten verbergen sich Tischwäsche, Servietten, Schüsseln und Schalen, in den Schubladen findet das Besteck seinen Platz. Für einen Hauch von Glamour sorgt ein Leuchter mit farbigen und klaren Kristallen. Wenn es schlichter sein soll, bietet sich beispielsweise eine Leuchte mit Messingschirmen an.

Ein solches gemütliches Esszimmer im Landhausstil schafft einen zweiten Wohn- und Lebensraum, der nicht nur zu den Essenszeit genutzt wird. Wenn die Familie im Wohnzimmer fernsehen möchte, muss derjenige, der sein Buch vorzieht, nicht ins Bett oder die Badewanne ausweichen; er findet auf dem Küchensofa ein bequemes Plätzchen, um sich bei einem Glas Wein oder einer Tasse Tee zu entspannen.

Die Philosophie von Green Design beruht auf einem umweltverträglichen Lebensstil – die Natur soll möglichst wenig belastet werden. Dies umfasst sowohl das Material, das der Natur entnommen wird, als auch den Müll, den man ihr zumutet. Obwohl es Green Design in Deutschland schon seit den 1980er Jahren gibt, erfährt es erst in letzter Zeit durch technische Innovationen und modernes Design einen Boom. Nachhaltigkeit in Verbindung mit zeitlos ansprechender Optik geben dem Konzept Green Design neuen Schwung.

Green Design - Trendmöbel mit Öko-Touch
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Green Design vereint Ökologie und Genuss

Nach ökologischen Prinzipien gefertigte Möbel, auf die der Begriff "Nachhaltigkeit" zutrifft, gehören zum neuen Trend. Nicht nur schadstoffarm, hochwertig verarbeitet und optisch anspruchsvoll soll ein Möbelstück mit dem Label "Green Design" sein. Es soll auch langlebig sein und robust, damit es seinem Besitzer viele Jahre Freude bereitet und nicht so bald entsorgt werden muss. Daher ist neben dem Entstehungsprozess ein frisches, aber zeitloses Design entscheidend. Ästhetische Ansprüche unter ethischen Gesichtspunkten bestimmen das Konsumverhalten bei den Anhängern von Green Design.

Kriterien beim Green Design

Bei den Möbelanbietern legt man bei der Produktion großen Wert auf Beständigkeit, Strapazierfähigkeit und die Verwendung nachwachsender Rohstoffe. Rückstandsfrei und schadstoffarm verarbeitet, werden die Möbel auf möglichst kurzen Strecken transportiert. Die Rohstoffe stammen fast immer aus kontrolliert biologischem Anbau und können nach ihrer Nutzung wiederverwertet werden.

Jedoch ist man bemüht, den Möbelstücken zeitlose Formen zu geben, damit sie möglichst lange im Haushalt eines Green Design Anhängers verbleiben – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit durch Recycling: aus alt wird neu

Der Clou sind Möbel aus Bauholz, das die Designer teilweise direkt von Gerüstbaufirmen beziehen. Das Besondere: Das unbehandelte Holz ist durchzogen von Stempeln der Baufirmen, Spuren von Nägel-Einschlägen und verschiedenen Verfärbungen. Das macht jedes Möbelstück zu einem Unikat. Tische, Sideboards, Regale und Bänke sind dabei im puristischen Stil designt. In Kombination mit einer modernen Einrichtung entsteht so ein interessanter Kontrast zwischen Hochglanz und Rustikal.

"Müll de luxe" lautet ein anderes Konzept: Weggeworfene Möbel werden dabei auf Schadstoffe geprüft, zerlegt und umfunktioniert. Die hippen Einzelstücken können fortan in einem neuen Haushalt ein zweites Leben beginnen.

Lampen, Schalen und skurrile Objekte aus Altglas gibt es z.B. bei Sybille Homann. Hier kann man eine einzigartige Flaschengarderobe erwerben, bei der die Jacken an Flaschenhälsen aufgehängt werden. Die Firma SawadeeDesign ist mit der Kettensäge zur Stelle, wenn in Berlin Bäume gefällt werden. Aus den besten Teilen werden massive Sitzmöbel oder Tische gefertigt, die mitunter durch Stacheldrahtreste aus dem zweiten Weltkrieg obendrein ein Stück Geschichte erzählen. Arkadius Quittek bietet Buchenholz-Eisstielen aus Überproduktionen neue Karrierechancen als Designerlampe.

Die Mieten in Deutschlands Metropolen explodieren und in vielen Wohnungen herrscht Platzmangel, weil ein größeres Zuhause schlicht zu teuer ist. Da muss die Einrichtung mehr können. Das haben auch die Möbelhersteller begriffen und schaffen, wonach die Kunden verlangen: Möbel, die möglichst wenig Platz einnehmen, gleichzeitig möglichst viele Funktionen erfüllen – und dabei gut aussehen. Hier bekommen Sie einen Überblick der wichtigsten Trends bei den funktionalen Möbeln.

Funktionale Möbel: Aktuelle Trends
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Technisierung und Urbanisierung bestimmen Trends

Die großen Wohntrends unserer Zeit sind eng verbunden mit dem Lebensstil des dritten Jahrtausends: Technisierung und Urbanisierung. Die Menschen zieht es in die Großstädte, viele leben als Singles. Ergo wird Wohnraum in den Metropolen knapper und teurer, die Menschen können sich immer weniger Raum zum Leben leisten.

Gleichzeitig nehmen die Besitztümer und die Ansprüche ans Wohnen jedoch nicht ab. Es braucht also geschickte Lösungen. Und so sind vor allem zwei Tendenzen auszumachen: High-Tech-Entwicklungen im Luxussegment und praktische Multifunktionslösungen. Vor allem letztere dürften in den nächsten Jahren immer öfter angeboten werden und auch für Durchschnitts-Haushalte erschwinglich werden.

Funktionale Möbel sollen genügend Stauraum bieten

„Ein großes Thema bei den aktuellen Möbeltrends ist Stauraum“, beobachtet Ursula Geismann, Trendanalystin und Designexpertin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie. Denn der ist vor allem in kleinen Wohnungen eng bemessen. „Da wird jede Ecke ausgenutzt“, sagt Geismann. Ein Beispiel sind Betten: Viele Modelle dienen heute nicht nur zum Schlafen, sondern bieten auch versteckten oder sichtbaren Stauraum – etwa unter der Matratze, die sich mit dem Lattenrost mit einem Griff hochklappen lässt. Das ist teils selbst bei Polsterbetten möglich.

An diesem Platz lassen sich leicht Ersatzdecken oder Saisonkleidung verstauen. Andere Varianten sind Betten mit integrierten Regalen oder Schränkchen im Kopfteil. Das ist praktisch und sieht sehr schick aus. Solche Betten sind nicht nur ideal für  kleine Jugendzimmer oder das Studentenappartement, sondern auch für Schlafzimmer in kleinen Großstadtwohnungen.

Sofa: Sitzen alleine reicht nicht mehr

Auch die Couch hat es in die Liga der Funktionsmöbel geschafft. Sitzen alleine reicht heute nicht mehr aus. Sofas sind Lümmelräume und manchmal auch technische Spielgeräte. Damit sie voll genutzt und für verschiedene Bedürfnisse umgestaltet werden können, bieten die Hersteller immer mehr Sitzgelegenheiten an, die sich individuell be- und verstellen lassen: Bereiche fürs bequeme Sitzen, ausziehbare Fußablagen, Zonen zum Liegen.

Zudem bietet der Markt Sofas, die den Beistelltisch direkt integriert haben. Die Couch kann aber auch zum Aufbewahrungsmöbel werden – für Gäste unsichtbar lassen sich etwa in breiten Lehnen Textilien oder Bücher unterbringen. Aber auch High-Tech-Sofas mit eingebauten Lautsprechern sind zu haben. Ob das zu Lasten der Wiedergabequalität geht und der eingesparte Platz dieses Manko ausgleichen kann, ist eine persönliche Entscheidung. Etwas Besonderes ist ein Multifunktions-Möbel allemal.

Möbelstücke müssen flexibel sein

„Die Wohnungen und Eigenheime werden in jüngster Zeit vermehrt mit offenen Grundrissen gestaltet. Damit will man sich in seinen Funktionsbereichen nicht festlegen und flexibel bleiben“, sagt Geismann. Der Wohnraum kann so immer wieder den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. Einbauwände sind dagegen aus der Mode gekommen. Durch die offenen Grundrisse werden andere Lösungen favorisiert, um Bereiche voneinander zu trennen: „Ein Raumteiler kann von der einen Seite Garderobe für den Flurbereich sein und von der anderen Seite als Aufhängung für einen Flachbild-Fernseher dienen“, berichtet Geismann.

Sideboards sind gleichzeitig TV-Möbel – das Gerät lässt sich rein- und rausfahren und bleibt, solange es nicht benötigt wird, unsichtbar. Verstecken ist generell ein Thema: Moderne Technik ermöglicht es via Bluetooth auf Kabel zu verzichten. Hauchdünne Lautsprecher verbergen sich hinter Tapeten. Extras, die momentan noch extravagant sind. Doch auch im nicht ganz so luxuriösen Bereich gehören diese Extras in einigen Jahren vielleicht zum Standard.

Möbel auf Rädern

Seit einigen Jahren ist der Trend zu beobachten, dass Möbelstücke kleiner werden. So lassen sie sich leichter transportieren und umstellen. Designer haben diese Entwicklung vorangetrieben und setzen immer mehr auf Möbel auf Rädern: TV-Bänke, Regale, Raumteiler und große Tische lassen sich – mit Rollen versehen – auch ohne Hilfe leicht von einer in die andere Ecke oder ins nächste Zimmer verschieben. Damit kann ein recht kleines Möbelstück gleich mehrere Funktionen übernehmen, etwa als Bücherregal, Beistelltisch oder Ergänzung zum Esstisch.

Auch Tische werden variabler

Roll- und größenverstellbare Tische können je nach Bedarf fürs Frühstück, für das große Dinner mit Freunden im Wohnzimmer oder für die gemeinsame Erledigung der Hausaufgaben der Kinder nahe am Fenster genutzt werden. So lässt sich das gleiche Möbelstück mehrfach einsetzen, ohne allzu viel Platz wegzunehmen.

Generell sind Tische dieses Jahr in den Fokus der Hersteller gerückt: Schließlich sind sie oft groß und sperrig, aber in jeder Wohnung unverzichtbar. Verstellbare Tische gehören immer mehr zum Standard, die Möglichkeiten sind vielfältig: Ausziehen, ausklappen oder den Tisch gleich ganz verschwinden lassen, indem er an die Wand geklappt wird oder in der Kücheneinrichtung verschwindet – wer sich umsieht, findet die passende Lösung.

Kleine Arbeitsplätze für den Laptop lassen sich mittlerweile bei mehreren Herstellern finden: Versteckt im Regal oder in den Schrankmöbeln nehmen sie keinen Platz weg und tauchen nur auf, wenn sie gebraucht werden. Tisch oder Sideboard – das ist vor allem in kleinen Wohnungen die Frage. Das Unternehmen „Collection C“ etwa beantwortet sie mit der Serien „flexx“: Kommoden und Sideboards in modernem und zeitlosen Design lassen sich mit einem Handgriff um einen Tisch ergänzen. Dieser ist in dem Möbel verborgen und verwandelt sich auf Rollen herausgezogen schnell in  einen kleinen Essplatz, einen Sekretär oder eine Schminkecke.

Ein weiteres Trendthema sind höhenverstellbare Tische. Und damit ist nicht nur der mitwachsende Schreibtisch für das Kinder- oder Jugendzimmer gemeint. „Das bessere Sitzen ist das Stehen. Die Menschen wissen das mittlerweile sehr genau und versuchen das auch umzusetzen“, sagt Geismann. Daher sind Tische, die sich nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in der Höhe verstellen lassen, stark im Kommen. Sie lassen sich als Stehpult, Bar, Arbeitsplatz oder Bistrotisch nutzen. „Höhenverstellbare Elemente sind auch in der Küche wichtig“, sagt Geismann.

Mehr Flexibilität in der Küche

Die Kücheneinrichtung ist traditionell langlebig und wenig beweglich. Gleichzeitig schränken Wasser- und Stromanschlüsse die Stellmöglichkeiten ein. Doch es kommt Bewegung in den Markt, denn auch in der Küche wünschen sich die Menschen Flexibilität. Zudem wachsen Wohnzimmer und Küche in modernen Bauten zusammen. Außerdem wollen auch kleine Küchenräume ausgeschöpft werden –  ohne vollgestellt zu wirken.

Sehr beliebt sind daher ergänzende Arbeitsplatten, die sich, solange sie nicht benötigt werden, platzsparend und unauffällig im Küchenschrank verstecken lassen. Ausgezogen kann die Platte beispielsweise zum Gemüseschneiden oder für ein schnelles Mittagessen genutzt werden. Im Trend liegen außerdem hochklappbare Tischlösungen, die im Küchenregal stecken.

Funktionale Lösungen bietet in der Küche vor allem der technische Bereich. So werden unsichtbare Induktionskochfelder beliebter, die sich komplett in der Arbeitsplatte verstecken: Erst Salat vorbereiten, dann am gleichen Ort das Steak braten – so wird wenig Raum optimal genutzt.

Ausblick

Interessant sind Multifunktionsmöbel nicht zuletzt auch für ältere Menschen. Doch in diesem Marktsegment sieht Trendanalystin Geismann noch Potenzial. „Die Möbelhersteller haben da lange den Pflegebereich vor Augen gehabt. Diese Möbel sind oft praktisch und funktional, aber eben nicht ansprechend“, sagt Geismann. Dabei würden sich die Ansprüche an das Design im Alter gar nicht ändern: Funktional, aber weiterhin schön soll es auch für die älteren Herrschaften sein. „Da wird noch einiges an Entwicklung kommen“, ist sich Geismann sicher.

Die ersten Ansätze sind bereits da: „Herunterfahrbare Küchenmöbel oder auch mit einem Rollstuhl unterfahrbare Arbeitsplatten können Senioren ein längeres und selbstständiges Leben im Zuhause ermöglichen“, so Geismann.

Möbel sind das Herzstück eines jeden Raums. Entscheiden Sie sich lieber für weniger und größere Möbel statt für viele Kleinteile und setzen Sie dabei gezielt Akzente. Zum Beispiel mit einer Sofalandschaft, die – platzsparend an der Wand untergebracht – viel Freiraum zum Leben bietet. Oder wählen Sie Möbel mit Füßen, dann bleibt der Fußboden sichtbar. Das schafft optische Weite. Wir haben die wichtigsten Tipps zusammengefasst, um kleine Räume optimal einzurichten.

Kleine Räume optimal einrichten
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Setzen Sie auf Doppelfunktionen

Falls Sie es praktisch mögen, sollten Sie bei der Einrichtung auf Möbel mit Doppelfunktionen setzen: den Wohnzimmertisch mit integrierter Ablagefläche für Bücher und Zeitschriften, den Bücherschrank mit eingearbeitetem Schreibtisch oder die Couch mit großzügigen Schubladen als Stauraum. Solch praktischen Funktionen lassen sich auch in Raumkonzepte generell integrieren. So kann das Schlafzimmer gleichzeitig als Arbeitsraum dienen, die Küche ein gemütliches Wohnzimmer sein. Optisch ansprechende Raumteiler wie ein Bücherregal, ein schöner Vorhang oder ein Halbschrank können ganz ästhetisch zeigen, wo die Grenzen zwischen Essen und Ausruhen verlaufen.

Flexible Möbel

Ihre Zimmer werden zum Raumwunder, wenn die Möbel bereit für manche Verwandlung sind. Zum guten Essen unter Freunden gehört ein flexibler Klapp- oder Ausziehtisch in jede kleine Wohnung. Die Couch als wandelbares Schlafsofa ist ein Muss. Klappstühle sollten Sie griffbereit haben, falls die gemütliche Tafelrunde einmal ein wenig größer gerät.

So schaffen Sie Stauraum

Jede Wohnung birgt ungenutzte Ecken, Schrägen oder Winkel. Nehmen Sie Ihre Räume einmal kritisch unter die Lupe. Schnell werden Sie entdecken, in welche Nische ein Mini-Wandschrank passt und hinter welchen Fronten ein ungenutzter Arbeitsplatz verschwinden kann oder wo sich mit wenigen Handgriffen ein Vorhang anbringen lässt. Optimal angepasste Einbauschränke wie von Möbelanbietern wie beispielsweise Mycs (mycs.com) sorgen ebenfalls für mehr Platz.

Was kleine Räume optisch größer macht

Helligkeit schafft Weite: Kleine Räume wirken optisch größer, wenn sie in hellen Farben gestrichen und gestaltet sind. Das gilt auch für Gardinen oder Dekostoffe. Sorgen Sie für Lichtquellen – am besten indirekte Strahler oder Lampen –, die in Möbelstücke eingebaut sind. Auf dramatische Farbakzente müssen Sie deshalb noch lange nicht verzichten. Wichtig ist dabei, kräftige Farben stets mit Weiß oder Naturtönen zu kombinieren.

Tricks für den Boden

Mit extra großen schwarz-weißen Fliesen, die diagonal verlegt werden, wirkt jede Mini-Küche gleich ein paar Quadratmeter größer. Ansonsten sollte der Boden einheitlich verlegt sein, um größer zu wirken. Tipp: Er sollte eine Nuance dunkler als die Wände sein.

Die Kunst des Weglassens

Kleine Räume werden optisch weiter, wenn Türen einfach ausgehängt oder durch Glastüren ersetzt werden. Guter Trick: Bringen Sie gegenüber von Fenstern einen Spiegel an, der den Blick aus dem Fenster wiedergibt. Das sorgt für Weite. Ein schmaler Spiegel über die ganze Länge der Wanne zum Beispiel macht das Bad größer.

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