Frau bereitet Pakete für den Versand vor.

Entrümpeln und verkaufen

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Entrümpeln und aufräumen ist nicht erst seit der Netflix-Serie um Marie Condo ein gesellschaftliches Thema geworden: Haben Sie den jährlichen Frühjahrsputz bereits hinter sich gebracht und jede Menge Nippes aussortiert, den Sie jetzt verkaufen oder verschenken möchten? Doch wie bringt man alte Kleider, Bücher oder technische Geräte erfolgreich an die Frau oder den Mann? Wir haben die verschiedenen Verkaufsmöglichkeiten unter die Lupe genommen: Wie lukrativ sind die jeweiligen Plattformen, wie einfach lassen sich die Verkäufe realisieren und wie schnell kommt man zum Erfolg?

Lohnt sich der lokale Flohmarkt?

Flohmärkte finden regelmäßig in fast jeder Stadt statt. Sie sollten sich allerdings vorab informieren, wie teuer die Standgebühr ist. Je nachdem, wie viel und was Sie zu verkaufen haben, können Sie bereits im Vorfeld absehen, ob sich die Standgebühr rentiert.

Falls Sie sehr viele Artikel zum Verkauf anbieten können, sollten Sie für die Vorbereitung auf den Flohmarkt einen Tag einplanen. Überlegen Sie sich frühzeitig, wie Sie Ihr Hab und Gut in gutem Licht präsentieren können und welche Produkte besonders auffällig platziert werden sollen. Für den Transport zum Marktplatz benötigen Sie eventuell ein Fahrzeug, das Sie sich organisieren müssen.

Ein Flohmarkt lebt von der Gemeinschaft, der Schnäppchenjagd und der Lust an Nippes: Wer sich mit anderen Leuten zusammenschließt, kann dabei viel Spaß haben. Von Vorteil ist es, ein paar besonders tolle Stücke als Lockmittel für die Kunden gut zu positionieren.

Der große Nachteil eines Flohmarktes: Je nach Wetter und Standort kann das Publikum groß oder klein ausfallen, es gibt keine Verkaufsgarantie und wer sich schwer damit tut, ein wenig zu handeln, bleibt eventuell auf seinem Kram sitzen. In diesem Fall sind digitale Versteigerungs-Plattformen wie eBay eine Alternative.

Kleinanzeigen im Internet

Neben dem sehr bekannten Marktführer eBay gibt es weitere kostenlose Plattformen, die Sie zum Verkaufen von nicht mehr benötigten Gegenständen nutzen können. Auf Quoka beispielsweise kann man leicht und bequem Kleinanzeigen einstellen – dabei müssen jedoch einige kostenpflichtige Voreinstellungen geändert werden. Wer dies beachtet, hat die Möglichkeit, in verschiedenen Rubriken und nach Regionen getrennt Anzeigen kostenlos aufzugeben. Die Bandbreite der Angebote und auch der User ist sehr groß. Eine Garantie, dass sich ein Abnehmer findet, besteht natürlich nicht. Bezahlung und Warenübergabe regeln Käufer:innen und Verkäufer:innen untereinander.

Verkauf auf dem Online-Flohmarkt

Einen digitalen Flohmarkt bietet beispielsweise die App Stuffle. Die Anwendung ist laut Test einfach in der Handhabung und sowohl für iOS- als auch Android-Nutzer:innen nutzbar. Die Nutzerbewertungen sind überdurchschnittlich positiv. Das Einstellen der Angebote ist kostenlos und erfolgt mit Foto und einer kurzen Beschreibung. Kaufende und Verkaufende handeln dann direkt die Details aus.

Wie gut funktioniert Kleiderkreisel?

Neben den „Alleskönnern“ wie eBay und Quoka gibt es auch digitale Plattformen, die auf bestimmte Waren spezialisiert und damit zielgenauer sind. Eine gute Möglichkeit, um etwa Kleidung im Internet anzubieten, bietet die Plattform Kleiderkreisel. Bevor man auf der Website die aussortierte Kleidung einstellen kann, müssen sich Nutzer:innen – wie üblich – zunächst einmal kostenlos registrieren.

Von Accessoires bis Sportkleidung kann bei Kleiderkreisel alles angeboten werden, was mit Mode zusammenhängt. Den Preis legen die anbietenden User:innen fest. Das Angebot umfasst in erster Linie gebrauchte Damenkleidung, aber auch die Kategorie Herrenkleidung existiert und das Angebot wächst stetig. Verkauft wird entweder bei einem persönlichen Treffen oder per Post und Überweisung – das regeln die Beteiligten untereinander. Wie der Name schon sagt, können Kleider auch getauscht werden. Der ähnlich funktionierende Mamikreisel bietet Tauschmöglichkeiten für Umstandsmode, Kinderkleidung und Spielzeug.

Was sind professionelle Ankaufsportale?

Für elektronische Produkte gibt es im Netz verschiedene professionelle Ankaufsportale. Dazu zählen beispielsweise Flip4new, Wirkaufens und Medimops. Die Preise enstehen meist durch einen Alogrithmus der aufkaunden Unternehmen, die in erster Linie auf Erfahrungswerte von Angebot und Nachfrage zurückgreifen. Die Preise können nach einer genauen Beschreibung des Objekts direkt abgefragt werden.

Sind die Anbieter:innen mit dem Verkauf zum angebotenen Preis einverstanden, können sie die Ware per Post versenden. Die Kosten dafür übernehmen die Käufer:innen, also die anbietenden Unternehmen. Das Geld wird nach Prüfung des Verkaufsobjekts meist nach wenigen Tagen überwiesen. Die Preise liegen meist unter den ebay-Spitzensätzen, dafür ist das Risiko aber auch geringer und die Abwicklung insgesamt schneller.

Ähnlich funktionieren auch Angebote von Großhandelsunternehmen für Bücher: Momox, Buchankauf24 oder Rebuy. Auch Amazon kauft von Privatleuten, allerdings nur ausgewählte Titel und in Form eines Einkaufsgutscheins für die Plattform. Das Prinzip ist ähnlich wie bei elektronischen Produkten, einen Unterschied gibt es allerdings: Da Bücher in der Regel weniger einbringen, müssen mehrere Exemplare verkauft werden, um die Mindestumsätze der Händler zu erreichen. Sie liegen zwischen zehn (Momox) und 30 Euro (Rebuy).

Um das Beste für sich herauszuholen, ist es empfehlenswert, die Preise der mittlerweile zahlreichen Portale miteinander zu vergleichen. Diese Arbeit erleichtern Vergleichsportale wie beispielsweise Bonavendi oder Werzahltmehr, die ihren – für die Kundin oder den Kunden kostenlosen – Service auch als App anbieten.

Spenden für einen guten Zweck

Wer das Aussortierte nach dem Entrümpeln einfach nur loswerden möchte und dabei weniger Wert auf ein Plus im Portemonnaie legt oder gerne etwas Gutes tun möchte, kann gut erhaltene Kleidung, aber auch Bücher und andere Medien, Haushaltswaren, Spielzeug und Heimtextilien in den Oxfam-Läden abgeben. Insgesamt 42 Geschäfte betreibt die internationale Hilfs- und Entwicklungsorganisation in Deutschland. Der Erlös aus dem Verkauf der Secondhandwaren kommt Hilfsprojekten und der Arbeit der Organisation zugute.

Auch Möbel müssen nicht auf den Sperrmüll und können gespendet werden. In jeder Stadt nehmen Sozialkaufhäuser oder verschiedene Wohlfahrtsverbände  gebrauchte Einrichtungsgegenstände an und vermitteln sie an Bedürftige weiter. Meist holen sie die Möbel auch direkt bei den Spender:innen ab. Informationen und Kontakte bekommen Sie bei Ihrer Stadtverwaltung.

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