Ein Mann sitzt an einem Schribtisch und sieht konzentriert auf den Monitor seines Laptops.

So erkennen Sie Betrugsobjekte

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Es klingt zu gut, um wahr zu sein: Drei Zimmer, Einbauküche, Badewanne und ein traumhafter Balkon in bester Lage für einen unschlagbaren Preis. Wer so ein Traumangebot sichtet, zögert nicht lange. Das Problem: Möglicherweise handelt es sich um ein Betrugsobjekt, denn auch Betrüger nutzen Immobilienportale für ihre Zwecke. Immonet erklärt, wie Sie Fake-Anzeigen entlarven und sich vor kriminellen Anbietern schützen können.

Trotz aller Bemühungen, Betrugsobjekte schnellstmöglich zu identifizieren und Anbieter zu überprüfen: Betrüger werden immer professioneller und einige Hinweise auf unlautere Absichten erkennt man erst nach der Kontaktaufnahme. Daher sollten Sie Angebote bei der Immobiliensuche immer genau prüfen und vor allem keine voreiligen Geschäfte eingehen. Betroffen sind nicht nur Interessenten für Mietwohnungen, auch unter den Verkaufsobjekten finden sich gefälschte Angebote.

Günstiger Preis oder gar Schnäppchen

Ein Hinweis darauf, dass es sich um ein Betrugsobjekt handeln könnte, ist ein besonders attraktiver bzw. sehr günstiger Preis. Natürlich stößt man auch auf echte Schnäppchen, doch sollten Sie genau prüfen, ob die Anzeige tatsächlich echt ist.

Ob der Preis einer Immobilie tatsächlich ungewöhnlich niedrig ist, finden Sie mit Hilfe des örtlichen Mietpreisspiegels heraus. Insbesondere für ortsfremde Wohnungssuchende ist dieser ein gutes Hilfsmittel, um einzuschätzen, wie realistisch die Miete angesetzt wurde. Bei auffallend niedrigen Mieten – aber auch ungewöhnlich günstigen Kaufpreisen – ist vor allem im Zusammenspiel mit weiteren Auffälligkeiten Vorsicht geboten.

Bilder wie aus einem Hotel-Prospekt

Fotos verraten viel über ein Objekt. Erinnern Sie die Bilder in ihrer Hochglanz-Aufmachung jedoch eher an Werbeaufnahmen oder sind die Fotos optisch inszeniert wie die Bilder auf Hotelseiten, ist Skepsis angebracht. Vor allem, wenn eher unwichtige Details – zum Beispiel einzelne Gegenstände, Türknäufe oder die Einrichtung – gezeigt werden, handelt es sich wahrscheinlich um Fälschungen. Passen Fotos und die Beschreibung der Immobilie nicht zusammen, ist dies ebenfalls ein Warnzeichen, dass es sich um ein Betrugsobjekt handelt.

Ungewöhnlicher Baustil

Wenn Sie sich in dem Viertel auskennen, in dem das Objekt angeboten wird, ist das ein großer Vorteil. Erscheint die Wohnung auf den Bildern zum Beispiel wie ein Luxusobjekt oder ein designter Loft in einem modernen Hochhaus, obwohl in der Wohngegend nur Altbauten stehen, ist das ein Indiz für eine gefälschte Immobilienanzeige. Weckt das inserierte Objekt Ihr Misstrauen, fragen Sie nach der konkreten Adresse und prüfen Sie die Immobilie bei einem Spaziergang oder mit Google Maps.

Falsche Adresse

Wird in der Immobilienanzeige die Adresse angegebenen, ist eine Überprüfung leicht möglich: Existiert die angegebene Straße und Hausnummer überhaupt? Wenn nicht, handelt es sich um ein gefälschtes Angebot.

Wenn die Adresse tatsächlich existiert, suchen Sie diese auf und überzeugen Sie sich persönlich davon, dass die Beschreibung der inserierten Immobilie zum Objekt vor Ort passt. Noch schneller funktioniert eine Prüfung mit Google Maps und der Streetview-Funktion: Passen die reale Hausansicht und die Fotos nicht zusammen, ist das ein eindeutiger Hinweis auf ein gefälschtes Angebot.

Schlechtes Deutsch oder englische Korrespondenz

Auch die Beschreibung einer Immobilie kann Betrüger verraten, Texte in fehlerhaftem Deutsch sind Hinweise auf falsche Offerten. Aus dem Ausland agierende Betrüger nutzen manchmal Übersetzungsprogramme, die an der Sprachqualität erkennbar sind. Ist der Anzeigentext auf Deutsch formuliert und beantworten die Anbieter Ihre Anfrage auf Englisch, sollten auf jeden Fall die Alarmglocken klingeln – ein deutliches Indiz für ein Fake-Objekt.

Fehlende Informationen

Ein Anhaltspunkt für Betrugsobjekte sind auch fehlende Informationen. In der Regel erscheinen seriöse Wohnungsangebote mit einer ganzen Reihe von Fakten, wie der Höhe der Warm- und der Kaltmiete und dem Energieausweis. Betrüger präsentieren ihre Lockangebote aber oft nur mit der Angabe der Warmmiete. Auch wenn die Höhe von Warm- und Kaltmiete identisch ist, ist das ein Warnzeichen. Vor allem bei Verkaufsobjekten gehört der Energieausweis ins Inserat.

Konkreter Ansprechpartner fehlt oder klingt merkwürdig

Steht unter dem angebotenen Objekt kein Anbieter – das kann ein Makler oder eine Privatperson sein –, sollten Sie vorsichtig sein. Betrüger schreiben gern „Von Privat“ oder ähnlich schwammige Formulierungen.

Aber auch wenn ein Makler oder Eigentümer angegeben ist und die Suche im Internet einen realen Treffer hervorbringt, muss das keine Garantie für ein echtes Angebot sein. Es gibt durchaus Fälle, in denen Betrüger die Kontaktdaten von Maklern nutzen (möglicherweise sind Vor- und Nachname vertauscht) oder deren Nutzerprofile kapern, um dann unter dem Namen der seriösen Dienstleister gefälschte Immobilienanzeigen zu schalten. Zudem benutzen Betrüger oft Mailadressen mit auffälligen Domains, zum Beispiel "@ein-Fussballspiel-dauert-90-minten.de". 

Tipp: Recherchieren Sie die genannten Ansprechpartner im Internet. Sofern eine Telefonnummer angegeben ist, rufen Sie dort an.

Wichtig zu wissen

Auch Betrüger lernen dazu und gestalten ihre Anzeigen oft so realistisch, dass sie nicht unbedingt durch offensichtliche Fehler oder falsche Informationen auffallen. Nicht selten werden reale seriöse Anzeigen anderer Immobilienportale kopiert – Fotos, Text und Preis sind dann plausibel, die Anzeigen sind nicht direkt als Fälschung zu erkennen. Diese Masche können Sie aufdecken, indem Sie die Überschrift der Anzeige googeln. Erscheint eine ganz ähnliche Anzeige auf einem anderen Portal, wobei sich die Namen der Anbieter unterscheiden, ist Vorsicht geboten.

Der Inserent erzählt eine emotionale Geschichte

Sie haben Kontakt mit dem Wohnungsanbieter aufgenommen und erhalten als Antwort eine E-Mail in lupenreinem Deutsch. Der Anbieter ist in einiger Not, wie er schildert: Die Mutter erkrankt, er als Sohn muss sie in ihren letzten Wochen pflegen, hat wenig Zeit und will die Wohnung schnell vermieten. Er macht ein scheinbar kulantes Angebot: Sie dürfen die Wohnung allein besichtigen, der Besitzer schickt Ihnen den Schlüssel zu – aber natürlich erst gegen die Vorab-Zahlung einer Kaution.

Hier nutzen Betrüger die natürliche Zurückhaltung vieler Menschen aus: Nervende Nachfragen will man dem leidgeprüften Sohn lieber ersparen, außerdem hätte man die Wohnung wirklich sehr gerne. Was soll da schon passieren? Leider passiert vor allem eins: Das Geld ist auf Nimmerwiedersehen weg, denn die Wohnung existiert gar nicht.  

Wer es mit solchen hanebüchenen, emotionalen Geschichten zu tun hat, bei dem sollten sämtliche Warnlichter angehen. Die Phantasie der Betrüger ist groß: Da arbeitet der Wohnungsbesitzer angeblich im Ausland oder wurde durch Krankheit im Ausland aufgehalten. Ein ausländischer Wissenschaftler hat die Wohnung bei seinem Forschungsaufenthalt in Deutschland gekauft, lebt aber nun wieder in seinem Ursprungsland und will sie deshalb über eine Agentur aus seiner Heimat verkaufen. Der Kontakt läuft dann über den angeblichen Makler weiter.

Solche Geschichten sind immer falsch und haben nur ein Ziel: Sie hinters Licht zu führen.

Zahlungsaufforderungen an ausländische Kredit- oder Geldtransferinstitute

Ob angeblicher Makler oder der scheinbare Besitzer, der Betrüger fordert die Interessenten auf, ihm eine bestimmte Summe auf ein ausländisches Konto zu überweisen. Das Problem: In den meisten Fällen sieht der Betrogene sein Geld nie wieder, denn das Zurückholen einer Überweisung ist nur dann möglich, wenn das Geld noch nicht auf einem anderen Konto gutgeschrieben worden ist.

Seriöse Anbieter verlangen niemals Geld vor einer Besichtigung. Wer an den Anbieter vor Besichtigung Geld zahlen muss und dieses auf ein ausländisches Konto überweisen soll, hat es in jedem Fall mit einem Fake-Objekt zu tun. Hinter solchen Zahlungsaufforderungen stecken immer betrügerische Absichten. Häufig sollen die Überweisungen über Geldtransferinstitute wie Western Union oder ähnliche Anbieter erfolgen.

Daher gilt: Zahlen Sie niemals Geld vorab!

Der Trick mit den Portalen für private Übernachtungsunterkünfte

Auch Portale für private Übernachtungsunterkünfte – also Plattformen, die private Übernachtungen für Touristen vermitteln – werden gern von den Tätern genutzt. Die Betrüger fordern die Interessenten dann auf, das Geld an eine der Plattformen zu überweisen. Ihnen wird eine gefälschte Rechnung mit dem Briefkopf der Plattform zugeschickt und eine ausländische Bank als Geldinstitut genannt. In Wirklichkeit sind derlei Geschäfte gar nicht möglich.

Wenn Sie es mit einer der genannten Maschen zu tun haben, oder begründete Zweifel an der Seriosität eines Angebots bestehen, lassen Sie unbedingt die Finger von dem Objekt. Vor allem sollten Sie wirklich niemals vorab Geld überweisen. Auch ist es ratsam, bei einem Mailkontakt mit dem Anbieter möglichst wenige persönliche Informationen bekanntzugeben. Genaue Geburtsdaten oder gar Bankverbindungen gehören nicht in die Hände unbekannter Menschen.

Sind Sie auf Widersprüche gestoßen oder sicher, dass Sie es mit einem Betrugsobjekt zu tun haben, informieren Sie immonet telefonisch unter +49 40 822 1075 - 90 und per E-Mail an support@immonet.de. So helfen Sie, falsche Objekte schnell aus dem Netz zu verbannen und weitere Betrügereien zu verhindern. Außerdem haben Sie direkt im Exposé die Möglichkeit, über den Link „Exposé melden“ eine Beanstandung an immonet zu schicken, so dass die Anzeige umgehend geprüft werden kann.

immonet reagiert schnell, prüft die Anzeige und kann sie aus der Angebotsliste entfernen. Nur so lässt sich möglicher weiterer Schaden verhindern. Hilfreich ist es, die Nummer des Inserates zu nennen. Wertvoll für weitere Ermittlungen sind auch die Mails zwischen Betrüger und Interessent.

Wer sich nicht sicher ist, ob ein Wohnungsangebot real oder ein Fakeobjekt ist, sollte sich ebenfalls an immonet wenden. Die Mitarbeiter prüfen das Angebot, löschen es gegebenenfalls und geben Ihnen Rückmeldung.

Sind Sie bereits auf ein gefälschtes Angebot hereingefallen? Bitte informieren Sie immonet telefonisch unter +49 40 822 1075 - 90 und per E-Mail an support@immonet.de und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Nur so kann den Betrügern das Handwerk gelegt werden.

Die schlechte Nachricht für diejenigen, die bereits Geld überwiesen haben, ist leider: Die Chancen, sein Geld wieder zu erhalten, sind verschwindend gering.

Bei Verdacht auf Betrug:
Kontaktieren Sie immonet

Informieren Sie immonet telefonisch unter
+49 40 822 1075 - 90 oder per E-Mail an
support@immonet.de

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