Wer eine günstige Immobilie im Zuge einer Zwangsversteigerung erwerben möchte, muss sich gründlich vorbereiten. Um sich mit dem Ablauf und den Gepflogenheiten einer Zwangsversteigerung vertraut zu machen, sollte ein interessierter Bieter probeweise gerichtlich anberaumte Termine besuchen. So lässt sich ganz unverbindlich das etwas spezielle Prozedere einer Zwangsversteigerung kennenlernen.
Natürlich müssen Sie erst einmal in Erfahrung bringen, wo Sie geeignete Immobilien finden. Bei Immonet können Sie deutschlandweit nach Immobilien in der Zwangsversteigerung suchen. Außerdem lohnt es sich, die amtlichen Bekanntmachungen in der Zeitung oder in den Aushängekästen der örtlichen Amtsgerichte zu durchstöbern. Die Justizvollzugsanstalten in ganz Deutschland haben im Internet eine Plattform eingerichtet, auf der sich ebenfalls Zwangsversteigerungs-Objekten auffinden lassen.
Haben Sie ein Objekt in der Zwangsversteigerung ins Auge gefasst, sollten Sie so viele Informationen wie möglich über die Immobilie einholen. Die bekommen Sie zum Beispiel beim zuständigen Amtsgericht. Das gewährt interessierten Bietern auf Antrag Einsicht in das Verkehrswertgutachten, das für jede Immobilie in der Zwangsversteigerung erstellt werden muss. Bei der Gelegenheit sollten Sie auch beim Amtsgericht Einsicht in die Grundbuchakten beantragen. Denn dort finden Sie Informationen über etwaige Rechte Dritter an der Immobilie sowie weitere Belastungen des Objekts. Notieren Sie dabei unbedingt das Aktenzeichen des Objektes. Die Gläubigerbanken haben in der Regel ein großes Interesse daran das Objekt zu veräußern und geben Kaufinteressenten gern Auskunft. Dabei sollten Biet-Interessenten beachten, dass die Gläubiger mit kritischen Informationen eher zurückhaltend umgehen. Ist das Objekt vermietet, lohnt sich auch eine unverbindliche Anfrage bei den aktuellen Mietern. So lassen sich auf unkonventionelle Art Informationen aus erster Hand beschaffen.
Solide Informationen über das Gebäude bekommen Sie natürlich am besten bei einer Besichtigung. Im Falle einer Zwangsversteigerung sind Besichtigungstermine zwar oftmals nicht möglich. Sollten Sie aber doch Zugang zum Objekt bekommen, nehmen Sie auf jeden Fall einen entsprechenden Sachverständigen mit. Fachleute können Ihnen gesicherte Angaben zu etwaigen baulichen Mängeln machen. Geeignete Sachverständige finden Sie hier.
Wer bei einer Zwangsversteigerung mitbieten möchte, braucht ein solides Finanzierungskonzept. Klären Sie deshalb vor dem Versteigerungstermin die Gesamtfinanzierung des Objekts. Sie müssen nach Ihrem ersten Gebot die Sicherheitsleistung in Höhe von 10 Prozent des Verkehrswerts hinterlegen. Das geht per vorheriger Überweisung an die Gerichtskasse, selbstschuldnerischer Bankbürgschaft oder mit einem von Ihrer Bank ausgestellten Verrechnungsscheck. Der volle Kaufpreis ist nach vier bis sechs Wochen fällig.
Beim Biete-Termin sind keine großartigen Formalitäten zu beachten. Haben Sie Ihr etwaiges Finanzierungskonzept vorbereitet und die Anzahlungsmodalitäten geklärt, ist das Wichtigste für Sie vorbereitet. Achtung: Zum Termin sollten Sie auf jeden Fall Ihren Personalausweis oder Reisepasse mitbringen, um sich ausweisen zu können.
Weiterlesen:
Mehr Themen rund um Immobilien aus Zwangsversteigerungen
Termine in Ihrer Nähe finden
Lokale Tageszeitungen, das Amtsgericht oder Banken können Auskunft über die Daten der nächsten Zwangsversteigerung geben.
So bieten Sie richtig
Bevor Sie mitbieten, sollten Sie sich im Vorfeld mit den Besonderheiten und dem Prozedere im Amtsgericht vertraut machen.
Chance auf Luxusimmobilie
Luxusimmobilien liegen bei einer Zwangsversteigerung meist mehr als 50 Prozent unter dem eigentlichen Wert.
Das perfekte Eigenheim finden
Immobilien aus einer Zwangsversteigerung sind preiswert – perfekt ist ein Gebäude jüngeren Datums. Doch wie kommen Sie an die Infos?
Tipps zur Zwangsversteigerung
Auf Versteigerung vorbereiten
Immobilien erfolgreich ersteigern
Finanzierung und Gebühren