1. Eingangsbereich
Häufig wartet bereits vor dem Betreten der Wohnung das erste Hindernis: die Treppe zur Eingangstür. Um sie auch mit einer starken Bewegungseinschränkung zu überwinden, werden ein Treppenlift oder eine Rampe notwendig. Der Eingangsbereich sollte zudem ausreichend groß sein, um dort bei Bedarf Fortbewegungshilfen wie einen Rollator abzustellen. Türgriff, Klingel und Briefkasten sollten sich in einer Höhe von 80 bis 100 Zentimetern befinden. Gleiches gilt im Inneren für Lichtschalter und Notfallknöpfe. Unter Umständen ist eine Türanlage mit elektrischem Öffnungsmechanismus sinnvoll. Die Türen sollten in einer altersgerechten Wohnung generell mindestens 90 Zentimeter breit sein, um sich im Bedarfsfall auch mit einem Rollstuhl uneingeschränkt bewegen zu können.
Bei Hörgeschädigten müssen spezielle Türklingeln, Rauchmelder, Telefone und Gasmelder installiert werden, die zusätzlich zum Ton deutliche visuelle Signale aussenden. Ein Hausnotrufsystem vermittelt zusätzlich Sicherheit.
2. Badezimmer
Auch die tägliche Körperhygiene wird immer schwieriger, je eingeschränkter die Beweglichkeit ist. Ein barrierefreies Badezimmer bietet ausreichend freie Fläche, um es auch als Rollstuhlfahrer benutzen zu können. Der Einstieg in die Dusche sollte ebenerdig sein. Falls Sie eine Badewanne behalten möchten, können Sie diese mit einem Hebesitz ausstatten.
Ein unterfahrbarer Waschtisch auf Sitzhöhe ermöglicht es, diesen auch im Rollstuhl oder auf einem Stuhl sitzend zu benutzen. Haltegriffe im Bereich der Toilette, Dusche, Badewanne und dem Waschbecken erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen. Zusammen mit rutschhemmenden Fliesen auf dem Boden sorgen Sie für mehr Sicherheit. Für den schlimmsten Fall sollte das Badezimmer über gut erreichbare Notfallknöpfe verfügen.
3. Küche
Töpfe, Pfannen, Geschirrspüler oder Kühlschrank: In einer barrierefreien Küche sollten Sie alles ohne Bücken und Strecken erreichen können. Elektrogeräte wie Backofen und Geschirrspüler befinden sich daher im Idealfall auf Hüfthöhe. Abhilfe schaffen auch sogenannte Apothekerschränke. Sie werden horizontal herausgezogen, sodass Sie an alle Gegenstände und Vorräte mühelos herankommen. Es gibt auch Schranksysteme, die sich mittels elektronischer Steuerung herausfahren und auf die gewünschte Höhe bringen lassen.
Für Rollstuhlfahrer sind unterfahrbare Arbeitsflächen hilfreich. Das gilt auch für Senioren, die nicht mehr lange stehen können und die meisten Tätigkeiten in der Küche im Sitzen erledigen wollen. Mit ausschwenkbaren Unterschränken oder Rollcontainern geht dabei kein wertvoller Stauraum verloren.
Vergessen, den Herd auszuschalten? Elektrogeräte mit Abschaltautomatik sorgen dafür, dass zunehmliche Vergesslichkeit kein Sicherheitsrisiko wird. Haltegriffe und ein rutschhemmender Bodenbelag erhöhen die Sicherheit zusätzlich.
4. Schlafzimmer
Auch die Möbel im Schlafzimmer können für körperlich eingeschränkte Menschen zum Hindernis werden. Beim Umbau sollten Sie darauf achten, dass das Bett eine bequeme Höhe hat und von drei Seiten zugänglich ist. Sogenannte Komfortbetten bieten eine höhere Liegefläche, die das Ein- und Aussteigen erleichtert. Lichtschalter in Bettnähe beziehungsweise eine Steuerung per Fernbedienung gewährleisten unfallfreie Toilettenbesuche während der Nacht.
Eine kontrastreiche Farbgestaltung sowie die ausreichende Beleuchtung aller Räume sind – besonders in Hinblick auf die nachlassende Sehkraft – von großem Vorteil. Zum Beispiel werden weiße Lichtschalter und Türgriffe an farbigen Wänden leichter erkannt als dunkle.