Bauherrenversicherung: Finanzieller Schutz für den Hausbau

Bauherrenversicherung:
Finanzieller Schutz für den Hausbau

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Wenn Sie ein Haus bauen (lassen), kommen Sie schnell mit dem Thema Bauherrenversicherung in Berührung: Mehrere Policen schützen vor dem finanziellen Verlust, wenn auf der Baustelle etwas schiefgeht oder jemand verletzt wird. So kann bspw. eine Bauherrenhaftpflichtversicherung vor Schadensersatzansprüchen in Millionenhöhe bewahren. Hier erfahren Sie, welche Bauherrenversicherungen sinnvoll sind.

Dringend empfohlen

Bauherrenhaftpflicht

Feuerrohbauversicherung

Sinnvoll

Bauleistungsversicherung

Bauhelferunfallversicherung
für Helfer aus dem Familien- oder Freundeskreis

Bauherren-Rechtschutz

Es gibt kein Gesetz, das Bauherren dazu verpflichtet, eine bestimmte Versicherung für den Hausbau abzuschließen. Allerdings setzen Banken für die Baufinanzierung oft den Abschluss der wichtigsten Policen voraus. Dazu gehören in der Regel die Feuerrohbauversicherung bzw. Wohngebäudeversicherung sowie ab einer bestimmten Hausbaukosten-Höhe eine Bauleistungsversicherung. Dringend empfohlen wir auch eine Bauherrenhaftpflichtversicherung, die im Ernstfall vor dem finanziellen Ruin bewahrt. 

Unser Tipp: Sparen Sie bei der Baufinanzierung: Hier können Sie Zinsen vergleichen und unverbindliche Angebote einholen:

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Wer ist überhaupt Bauherr?

Wenn Sie ein Haus bauen bzw. bauen lassen, sind Sie Bauherr – auch dann, wenn Sie die Arbeiten an ein Bauunternehmen oder einzelne Handwerker übertragen. Sie können zwar einzelne Bauherrenpflichten delegieren, die letztendliche Verantwortung für das Bauprojekt tragen Sie aber selbst. Es gibt eine Ausnahme: Wenn Sie einen Neubau vom Bauträger kaufen, bleibt dieser bis zur Übergabe des Hauses Bauherr. Sie sind lediglich Käufer, was auch bedeutet, dass Sie wenig bis keine Mitspracherechte haben und zum Beispiel auch nicht ohne Einladung die Baustelle betreten dürfen.

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten Policen für den Hausbau, denn im schlimmsten Fall haften Sie mit Ihrem gesamten Vermögen für Sachschäden und Unfälle, die auf Ihrem Grundstück passieren.
Beispiele: Ein nicht gesichertes Gerüst stürzt auf parkende Autos, durch die Bauarbeiten senkt sich das Nachbargrundstück oder ein Fußgänger stolpert bei Dunkelheit über Bauschutt, der auf den Gehweg gelangt ist. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt vor den finanziellen Folgen. Gedeckt sind zum Beispiel:

  • Sachschäden Dritter bzw. Ansprüche auf Schadensersatz
  • Behandlungs- und Krankenhauskosten
  • Verdienstausfall
  • Schmerzensgeld 

Tipp:

Beim Um- oder Anbau reicht oft eine private Haftpflichtversicherung. Fragen Sie bei Ihrem Versicherer nach, was der Versicherungsschutz alles umfasst. Bauvorhaben sind bei der normalen Haftpflichtversicherung meist ausgenommen, da sehr hohe Summen versichert werden müssen.

Wie viel kostet eine Bauherrenhaftpflichtversicherung?

Die Kosten für eine Bauherrenhaftpflicht liegen bei circa 0,1 Prozent der Bausumme für die gesamte Bauzeit. Wenn Sie ein 500.000 Euro teures Haus bauen, müssten also mit etwa 500 Euro rechnen. Diese Prämie zahlen Sie einmalig.

Achtung: Versicherungsnehmer, die mit ihrem Baupartner Eigenleistungen vereinbart haben, also selbst mit anpacken, müssen dies ihrem Versicherer mitteilen. Der Tarif wird dann in der Regel teurer.

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung greift nur bei der Schädigung Dritter, nicht aber im Schadensfall des Bauherren selbst. Hier kommt die Bauleistungsversicherung ins Spiel: Sie zahlt zum Beispiel dann, wenn die Baugrube überschwemmt worden ist, ein Sturm den Rohbau beschädigt hat oder Baumaterial gestohlen bzw. beschädigt wurde. Ab einer bestimmten Bausumme – oft ab 500.000 Euro, manchmal aber auch schon weniger – fordern Kreditgeber den Abschluss dieser Versicherung.

Wie viel kostet eine Bauleistungsversicherung?

Bauleistungsversicherungen kosten in der Regel einmalig zwischen 250 und 800 Euro. Achten Sie beim Vergleich der Anbieter genau darauf, welche Leistungen bzw. Schadensfälle nicht mit abgesichert sind.

So sichern Sie sich bei einer Insolvenz des Baupartners

Nicht abgedeckt ist bei allen Bauherrenversicherungen die Pleite des Baupartners. Um dieses Risiko gering zu halten, sollten Sie unter anderem darauf achten, dass dieser eine Baufertigstellungsbesicherung abgeschlossen hat. Hier finden Sie weitere 5 Tipps für die Wahl des richtigen Baupartners.

Die Bauleistungsversicherung hat einen Haken: Sie kommt nicht für Schäden durch Feuer, Blitzschlag oder Explosion auf. Dafür ist eine Rohbauversicherung nötig. Oft ist diese der Wohngebäudeversicherung vorgelagert, die zu den wichtigsten Versicherungen für Hausbesitzer gehört. Das heißt: Die Feuerrohbauversicherung wird bei Fertigstellung in die Gebäudeversicherung umgewandelt. Bis dahin ist sie bei den meisten Anbietern beitragsfrei. Später liegt der Beitrag bei 200 bis 300 Euro pro Jahr.

Falls Sie Hilfe von Freunden und Verwandten oder anderen privaten Bauhelfern erhalten, die zum Beispiel am Wochenende beim Hausbau mit anpacken, sollten Sie eine Bauhelferversicherung abschließen. Sie zahlt bei einem Unfall unter anderem die Bergung sowie Behandlungs- und Krankenhauskosten. Wichtig: Diese Versicherung gilt nicht für Bauherren und deren Ehepartner. Falls Sie Eigenleistungen einbringen wollen, benötigen Sie eine private Unfallversicherung.  

Wie viel kostet eine Bauhelferunfallversicherung?

Die Kosten für die Bauhelferunfallversicherung beginnen bei einmalig 100 Euro, richten sich aber nach der Anzahl der privaten Bauhelfer und wie viele Arbeitsstunden diese leisten. Sie sollten daher genau dokumentieren, wer wann wie lange auf der Baustelle tätig war und der Versicherung die Namen der Personen mitteilen.

Streit wegen Baumängeln oder Ärger mit der Baugenehmigung: Für juristische Streitereien gibt es spezielle Bauherren-Rechtsschutzversicherungen, die unter anderem die Kosten für Anwälte und Gerichtsprozesse übernehmen. Falls Sie bereits einen Rechtsschutz besitzen, sollten Sie klären, ob der Versicherungsschutz den Hausbau umfasst. Oft gibt es spezielle Bausteine für den Bereich „Wohnen“. Diese Tarife beginnen bei circa 25 Euro pro Monat. Wichtig ist, dass Sie diese bereits vor Baubeginn abschließen.

 

Bauherr zu sein, ist für die meisten eine völlig neue Erfahrung, die man in der Regel auch nur einmal im Leben macht. In unserem Hausbau-Ratgeber finden Sie Infos und Tipps, wie Sie sorgenfrei ins Eigenheim kommen. 

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