Luftaufnahme einer Wohnsiedlung mit verschiedenen Dächern und Dachformen

Rund ums Dach: Formen, Begrünung, Terrasse und Dämmung

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Die Dachform prägt die äußere Erscheinung eines Gebäudes und gehört zu den wichtigen Entscheidungen beim Hausbau: Das Dach hat nämlich nicht nur eine optische Funktion, sondern spielt für die Wärmedämmung und den Gebäudeschutz eine große Rolle. Erfahren Sie hier alles zur Planung, Gestaltung, zu den Kosten und Wissenswertes für einen späteren Dachausbau.

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Welche Bauweise bevorzugen Sie?

Wenn Sie sich für den Bau oder Kauf eines Hauses entschieden haben, werden Sie sich früher oder später auch mit der Frage der Dachform beschäftigen. Als Laie ist es anfangs meist schwierig, den verschiedenen Namen wie Walmdach, Satteldach oder Pultdach die optisch korrekte Dachform zuzuordnen. Zur besseren Orientierung stellt Immonet die klassischen Dachformen vor.

Das Satteldach: Die häufigste Dachform
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Die am häufigsten vorkommende Dachform in Deutschland ist das Satteldach. Es besteht aus zwei entgegengesetzt geneigten Dachflächen, die am Dachfirst (die obere waagerechte Kante) aufeinandertreffen. Beim Satteldach ist die Form jedoch nicht starr vorgegeben, sondern kann in bestimmten Punkten variiert werden. So kann sowohl die Dachneigung unterschiedlich konstruiert als auch die Traufenhöhe (die Traufe oder auch Tropfkante des Daches ist die untere Begrenzung einer geneigten Dachfläche) individuell angepasst werden. Sollten Sie sich also für das Satteldach als Dachform entscheiden, erhalten Sie einen variablen Klassiker.

Moderne Häuser haben häufig ein Pultdach
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Das Pultdach besitzt nur eine geneigte Dachfläche – die untere Kante bildet die Dachtraufe, die obere den Dachfirst. Pultdächer wurden früher überwiegend für landwirtschaftliche Hallen, Produktionsstätten oder Nebengebäude genutzt. Erst in den 1990ern mauserte sich diese Dachform zum Stilelement und ist seitdem aus dem Dachdesign moderner Häuser kaum mehr wegzudenken. Neben der interessanten Optik gibt es weitere Vorteile: Bei intelligenter Planung dient das Pultdach mit seiner abfallenden Seite als guter Schutz vor Witterungseinflüssen und bietet viel Platz für die Implementierung von Solarkollektoren – eine gelungene Kombination aus Funktion und Design.

Das Zeltdach: Dachform für Individualisten
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Das Zeltdach besteht in der Regel aus vier geschrägten Dachflächen, die sich wie ein Zelt oder eine Pyramide zu einer Spitze im Firstpunkt verjüngen. Die Dachart wird deshalb auch als Pyramidendach bezeichnet und ist relativ selten zu finden. Das liegt in erster Linie an den Voraussetzungen: Um ein Zeltdach konstruieren zu können, muss der Grundriss nahezu quadratisch sein. Am häufigsten findet man diese auf perfekte Symmetrie ausgerichtete Dachform bei Turmhäusern oder Kirchtürmen. Doch insbesondere auf Individualisten übt das Zeltdach aufgrund seiner Seltenheit einen gewissen Charme aus.

Walmdach und Krüppelwalmdach
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Das Walmdach gehört ebenso wie das Satteldach zu den am häufigsten vorkommenden Dachformen. Es besitzt sowohl auf den Traufseiten als auch auf den Giebelseiten geneigte Dachflächen, die Walme. Beliebig variieren lässt sich diese Dachform mittels verschiedener Gauben.
Eine spezielle Form des Walmdachs ist das Krüppelwalmdach, bei dem es im Vergleich zum Satteldach oder Walmdach nicht zum Verlust von nutzbarem Dachraum kommt. Die Dachflächen reichen an den Stirnseiten nicht bis zur Traufhöhe hinunter und bieten somit beispielsweise Platz für Fenster und damit mehr Licht im Dachgeschoss.

Bebauungsplan: Welche Dachform ist erlaubt?

Achten Sie bereits bei der Grundstücksuche auf den örtlichen Bebauungsplan. Er schreibt vor, wie Sie Ihr Dach gestalten dürfen. Die Vorgaben können vom Grad der Nachneigung über eine ganz bestimmte Dachform bis hin zu Farbe und Material der Dacheindeckung reichen. Im Hinblick auf die Dach- und Gebäudehöhe sollten Sie auf folgende Angaben achten:

  • Firsthöhe (FH): Abstand in Metern zwischen Boden und First. Der First ist die höchste Stelle des Daches. 
  • Traufhöhe (TH): Abstand in Metern zwischen Boden und Traufe. Die Traufe ist der untere Abschluss eines Daches und wird auch als Tropfkante bezeichnet, da sich hier der Regen sammelt. In der Regel befinden sich die Dachrinnen an der Traufe. 

Neben der Dachform prägt auch die Eindeckung die optische Erscheinung Ihres Hauses. Die Auswahl an Materialien und Farben ist groß. Achten Sie hier ebenfalls darauf, ob der Bebauungsplan Vorgaben enthält. Hier finden Sie die beliebtesten Dacheindeckungen: 

Dachdeckung: Was passt zu Ihrem Haus?
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1. Dachziegel

Dachziegel sind der Klassiker bei der Dacheindeckung. Man unterscheidet bei Ziegeln zwischen Dachpfannen, die eine Hohlform aufweisen, und flach auf dem Dachgerüst aufliegenden Dachplatten. Ziegel bestehen aus einem gebrannten Ton-Lehm-Mix, sind leichter als Betonsteine und in vielen Farben erhältlich. Die feinen Poren des Tons geben Feuchtigkeit umgehend wieder ab und trocknen schnell. Dadurch bieten Tonziegel schlechte Lebensbedingungen für Moose, die sich gar nicht erst absetzen können.

2. Dachsteine

Dachsteine bestehen aus einem Mix von Zement, Sand und Wasser und sind in der Anschaffung günstig. Allerdings haben sie ein hohes Eigengewicht. Da bei der Herstellung der Betonsteine der gewünschte Farbton beigemischt werden kann, sind sie in den unterschiedlichsten Farbvarianten erhältlich.

3. Dachpappe

Die mit dem Erdölgemisch Bitumen durchdrungene Pappe eignet sich nicht als Ersatz für Ziegel und Co., da sie zwar vor dem Eindringen von Feuchtigkeit schützt, aber kein Klimadämmer ist – und auch nicht besonders hübsch aussieht. Dachpappe wird ausschließlich als Klimamembran für die Dachdeckung von Wohnhäusern verwendet.

4. Schiefer

Das historische Deckmaterial Schiefer ist ein wasserabweisendes Sedimentgestein, das sich als sehr robust erwiesen hat. Da sich der Stein gut spalten lässt, werden Schieferplatten in den unterschiedlichsten Formen angeboten. Im Vergleich zu Dachziegeln haben sie mit etwa 80 Jahren eine längere Nutzungszeit, bewegen sich in den meisten Fällen aber im selben Preissegment wie Ziegel.

5. Metalldach

Ein Metalldach kann aus Zink, Kupfer, Edelstahl oder Aluminium bestehen. Der Vorteil eines Matelldachs besteht vor allem darin, dass es kein kostenintensives Unterdach benötigt. Da Metall bei Wärme und Kälte zu arbeiten beginnt, muss das Deckmaterial mit flexiblen Schiebenähten ausgerüstet werden. Andernfalls können sich durch die Eigendynamik Verschraubungen in der Dachkonstruktion lösen und das Dach durchlässig machen. Des Weiteren kann arbeitendes Metall geräuschvolles Knacken verursachen. Im Gegenzug sind die metallenen Materialien korrosionsbeständig und wartungsfrei. Zudem lassen sie sich gut und großflächig verarbeiten und passen sich dadurch auch an ungewöhnlich geformte Dachkonstruktionen an.

6. Reetdach

Nicht nur in Norddeutschland träumen viele Menschen von einem Friesenhaus mit charakteristischem Reetdach. Das Dach aus gebündeltem Schilfrohr – dem sogenannten Reet – ist allerdings nicht die günstigste und praktischste Dacheindeckung. Denn um Reet verwenden zu können, muss der Neigungsgrad mindestens 45 Grad betragen, damit Regenwasser ablaufen kann und nur die oberste Reetschicht nass wird. Andernfalls staut sich die Nässe, das Schilfrohr beginnt zu schimmeln und Algen bilden sich. Als Konsequenz daraus verrottet das Reet. Ein Dach aus Reet muss regelmäßig auf feuchte Stellen kontrolliert werden, zudem birgt es eine erhöhte Brandgefahr und ist sehr pflegeintensiv.

Auf das Dach entfallen in der Regel 8 bis 10 Prozent der Hausbau-Kosten. Der genaue Preis hängt jedoch von der Dachform, den Materialien und der Größe der Dachfläche ab. So ist ein aufwändiges Walmdach mit vielen Gauben wesentlich teurer als ein klassisches Satteldach mit einfachen Dachziegeln. Die Quadratmeterpreise beginnen bei 100 bis 120 Euro (inkl. Arbeit und Material). 

Anzahl, Größe und Art der Dachfenster bestimmen ebenfalls die Architektur des Hauses und den Grundriss im Inneren. Als Alternative zu Flächenfenstern sind Gauben sehr beliebt. Dabei handelt es sich um kleine Anbauten im Dachgeschoss, die mit Senkrechtfenstern versehen werden. Anders als bei normalen Dachfenstern treffen die Sonnenstrahlen so nicht senkrecht auf die Fensterfläche und heizen das Gebäude weniger stark auf.

Große Auswahl bei Dachfenstern
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Wie teuer sind Dachgauben?

Gauben gibt es in vielen verschiedenen Formen, die Auswahl reicht von Schlepp- und Flachgauben, Spitz- und Dreiecksgauben bis hin zu weit ausgebreiteten Fledermausgauben. Bei einer einfachen Gaube müssen Sie mit Mehrkosten von mindestens 1.300 Euro rechnen. Bei Dreiecks- oder Fledermausgauben sind es sogar rund 3.000 Euro.

Sind Gauben genehmigungspflichtig?

Ja, wenn Sie ein Haus mit Dachgauben bauen wollten, müssen diese im Einklang mit dem Bebauungsplan stehen. Nur so erhalten Sie eine Baugenehmigung. Wollen Sie Ihr Dachgeschoss im Nachhinein ausbauen und Dachgauben errichten, brauchen Sie – anders als bei einfachen Dachfenstern – ebenfalls eine Genehmigung von der Baubehörde.

Worauf ist bei der Platzierung von Dachgauben zu achten?

Häufig entsteht erst durch eine Gaube ein schöner, lichtdurchfluteter Wohnraum unter dem Dach. Großzügige Dachfenster bieten zudem auch architektonische Vorteile: Als attraktives Gestaltungselement lockern sie die Dachfläche auf und bilden häufig eine harmonische Einheit mit dem Ziegeldach.

Im Gegensatz zu einer Gaube aus einer ebenen Fläche bildet eine Fledermausgaube eine Dachwölbung. Diese kann mit dem Material der Dachfläche gedeckt werden. Die Platzierung spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Gaube sollte weder zu nah am Dachrand, noch zu hoch am First gebaut werden. Am besten lassen Sie sich bei der Dachfensterplanung von Fachleuten beraten. Der Abstand zum nächsten Dachfenster sollte mindestens 80 Zentimeter betragen. So können die Gauben leicht eingedeckt und später einfacher gewartet werden. Auch der Abstand zu den Fassadenfenstern muss ausreichend gewählt sein.

Soll eine Photovoltaikanlage auf dem Dach angebracht werden, muss sichergestellt sein, dass trotz der Gaube genug Fläche für die Montage vorhanden ist.

Aus welchem Material sind Dachgauben?

Die Schleppgaube können Sie mit dem gleichen Material wie das restliche Dach decken. Für die Fledermausgaube werden Holzbauteile verwendet, die mit Stroh, Reet oder Biberschwanzziegeln abgedeckt werden. Die Trapezgaube ist der Schleppgaube zwar ähnlich, unterscheidet sich aber durch ihre schrägen Seitenwände. Doch auch diese können mit dem gleichen Dachmaterial gedeckt werden.

Glasdächer sorgen für natürliches Licht, lassen Räume größer wirken und sind aus der modernen Architektur nicht mehr wegzudenken. Einst als natürliche Lichtquelle in Industrieanlagen installiert, gewinnt das Glasdach in den eigenen vier Wänden immer mehr an Bedeutung. Es lässt sich in fast jedes Gebäude integrieren und sorgt durch die natürliche Helligkeit für ein angenehmes Wohngefühl.

Durch ein großes Glasdach fällt sehr viel Licht auf eine Galerie.
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Freie Sicht und Tageslicht-Atmosphäre

Dass Glas nicht nur für Fassadenfenster eingesetzt wird, sondern sich hervorragend als Werkstoff für ein witterungsbeständiges Dach eignet, ist nicht erst seit der Erfindung des Wintergartens bekannt. Durch den permanenten natürlichen Lichteinfall und die Wärmedurchlässigkeit entsteht unter einem Glasdach zu jeder Jahreszeit eine ganz besonders angenehme Tageslicht-Atmosphäre.

Glasdächer haben allerdings auch Nachteile: Die Räume heizen sich schneller auf, das Glasdach muss häufiger gereinigt werden, die Glasdichtungen müssen regelmäßig kontrolliert werden und die Installation ist sehr viel aufwendiger als eine Dacheindeckung.

Mittlerweile gibt es auch Glasdächer, die mit einer wasserabweisenden Schicht überzogen werden und sich den sogenannten Lotuseffekt zunutze machen. Als solcher wird die geringe Benetzbarkeit einer Oberfläche bezeichnet, so wie sie auch bei der Lotuspflanze beobachtet wurde. Wasser perlt in Tropfen ab und nimmt dabei auch alle Schmutzpartikel auf der Oberfläche mit. So entfällt das lästige Putzen, das – falls vom Profi durchgeführt – zusätzliche Kosten verursacht.

Glasdächer eröffnen neue Perspektiven

Ob Zwei- oder Dreifachwärmedämmglas, ob klares, leicht getöntes oder kräftig gefärbtes Glas – bei der Installation eines Glasdachs gibt es zahlreiche optische Varianten. Vor allem die neuen Schiebesysteme bei Glasdächern setzen innovative Maßstäbe, es entsteht ein „Cabrio-Feeling“ für zu Hause. Durch technisch ausgeklügelte Schiebesysteme kann das Glasdach ganz nach Belieben geöffnet und geschlossen werden. Doch selbstverständlich gibt es auch eine vollautomatische Lösung: Durch sensible Sensoren öffnen sich die Glasschiebedächer bei Sonnenschein bis zu 70 Prozent und schließen sich bei den ersten Regentropfen von allein.

Sicherheit wird reglementiert und kontrolliert

Neben allen Raffinessen steht beim Glasdach die Sicherheit im Vordergrund, denn ein Dach muss einiges aushalten können und darf nicht zum Risiko werden. Moderne Glasdächer sind dem herkömmlichen Ziegeldach in puncto Sicherheit ebenbürtig, denn die Standards sind reglementiert und werden kontrolliert. Beispielsweise wird die mögliche Belastung durch Schnee bei der Konstruktion mit einberechnet, damit selbst widrigste Witterungsumstände dem Glasdach nichts anhaben können. Dafür lässt sich das Naturschauspiel eines Gewitters unter einem sicheren Glasdach viel eindrucksvoller beobachten als durch ein Fenster.

Dachgärten sehen nicht nur toll aus, sondern helfen auch bei der Senkung der Betriebskosten. Lesen Sie hier, worauf Sie bei der Dachbegrünung achten müssen und wie Sie für ein bepflanztes Dach eine staatliche Förderung beantragen können.

Auf einem Holzhaus wurde das Dach begrünt
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Welche Vorteile hat eine Dachbegrünung

  • Natürlicher Gebäudeschutz: Durch eine Dachbegrünung werden der Schutz der Dachabdichtung und die Konstruktion des Daches verbessert, da es durch die Bepflanzung besser vor extremen Witterungsbedingungen geschützt wird. Ein bepflanztes Dach ist drei- bis viermal langlebiger als ein unbegrüntes Dach.

  • Wärmedämmung: Die natürliche Wärmedämmung sorgt dafür, dass Sie Heizkosten sparen. Im Sommer kühlen durch die Verdunstung des Regenwassers die Räume unter dem Dach schneller ab, sodass Sie auf eine Klimaanlage verzichten können.

  • Umweltfreundlichkeit: Die Bepflanzung auf dem Dach speichert Wasser, sodass Kanäle und Gewässer entlastet werden. Außerdem binden die Pflanzen Schadstoffe, nehmen Nährstoffe aus der Luft auf und verarbeiten sie. Und Sie schaffen einen neuen Lebensraum für Tiere, zum Beispiel für Schmetterlinge und Singvögel.

Welche Nachteile hat eine Dachbegrünung?

  • Hohe Anschaffungskosten: Die Kosten für ein Gründach sind oft höher als die einer normalen Dacheindeckung. Die Preise beginnen bei circa 40 Euro pro Quadratmeter.

  • Hoher Pflegeaufwand: Je nach Bepflanzung verursacht ein Dachgarten ähnlich viel Aufwand wie die normale Gartenarbeit.

So funktioniert die Dachbegrünung

Haben Sie ein ein- oder zweischaliges Dach, Schräg- oder Flachdach? Um diese und weitere wichtige Fragen vor der Planung Ihrer Dachbegrünung zu beantworten, sollten Sie einen Statiker oder einen Dachdecker beauftragen. Nur Experten können die Tragfähigkeit des Daches bestimmen, denn je nach Pflanzen und Menge an Regenwasser kann eine hohe Last von bis zu 180 Kilogramm pro Quadratmeter entstehen. Für die bauliche Umsetzung gibt es zudem Richtlinien vom Gartenbauverband.

Es gibt grundsätzlich zwei Arten der Bepflanzung: die extensive und die intensive Begrünung. Die extensive Methode eignet sich auch für Steildächer, ist weniger aufwendig und günstiger. Trockenresistente Pflanzen wie Margerite, Dachwurz, Felsennelke oder Thymian müssen nur zwei Mal im Jahr gedüngt werden. Die Kosten liegen bei rund 25 bis 40 Euro pro Quadratmeter.

Die intensive Begrünung ist aufwendiger und bedeutet im Kern, einen vollwertigen Garten auf dem Dach anzupflanzen. Für diese Methode sollte man einen Gärtner beauftragen. Der Pflegeaufwand ist so hoch wie bei einem gewöhnlichen Garten.

Fördermittel und Sparmaßnahmen

Manche Städte fördern die Bepflanzung von Dächern mit finanziellen Zuschüssen oder einem Nachlass bei den Abwassergebühren. Die Förderung obliegt den Gemeinden und wird vom Garten-, Bau- oder Grünflächenamt geregelt. Die Höhe der Förderung ist in jeder Stadt anders. Vom Baureferat München zum Beispiel wird unter bestimmten Voraussetzungen die extensive Begrünung mit bis zu 15 Euro pro Quadratmeter und maximal 50 Prozent der Kosten gefördert. Erkundigen Sie sich hier direkt bei Ihrer Stadtverwaltung nach Förderungsmöglichkeiten.

Als indirekte Förderung bieten manche Gemeinden eine gesplittete Abwassergebühr an. Hier ermittelt man Schmutz- und Niederschlagswasser getrennt, was Kosten spart, wenn Sie selbst Eigentümer des Gebäudes sind. Pro Jahr können Sie durchschnittlich 0,46 Euro pro Quadratmeter einsparen. Die KfW-Förderbank vergibt für energiesparende Sanierungsmaßnahmen, zu denen auch die Dachbegrünung zählt, zinsgünstige Darlehen.

Eine Dachterrasse mitten in der Stadt ist der Traum vieler Wohnungsbesitzer. Der Bau ist zwar nicht günstig, dafür bietet die Terrasse auf dem Dach hervorragende Möglichkeit, dem Alltagsstress zu entfliehen. Hier erfahren Sie, was Sie bei der Planung beachten sollten.

Moderne Dachterrasse mit Hängematte, Pergola und Ausblick auf die Dächer einer Stadt
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Bautechnische Voraussetzungen

Um eine Terrasse zu bauen, ist eine Änderung am vorhandenen Dach fast unumgänglich. Für einen Garten auf dem Dach benötigen Sie eine ausreichend gute Statik. Die Decke muss gleichermaßen tragfähig und dicht sein. Ein wichtiges Kriterium für die Lage der Terrasse ist neben der Himmelsrichtung vor allem die Konstruktion des Dachstuhls. Und auch haustechnische Anlagen spielen bei der Bestimmung der Lage eine Rolle, beispielsweise kann der Schornstein einem Umbau im Weg stehen. Ebenfalls sollte vorab geklärt werden, ob die Deckenkonstruktion verstärkt werden muss. Am besten lassen Sie sich von einem Fachmann beraten.

Damit von der Dachterrasse kein Wasser in die anliegenden Wohnräume laufen kann, ist ein Höhenunterschied von 15 Zentimetern zwischen Terrasse und der Oberkante der Terrassentürschwelle vorgeschrieben. Der Dachbalkon sollte über mindestens zwei Abläufe zur Entwässerung verfügen, wenn er allseitig umschlossen ist und die Gefahr besteht, dass sich Wasser staut.

Dämmung und Dichtung

Durch den Bau der Dachterrasse müssen die Decken oft neu isoliert und gedämmt werden. Auf die Dämmung wird ein so genannter Flachdachaufbau gebracht, der sicherstellt, dass keine Feuchtigkeit in die darunter liegende Wohnung dringt.

So sorgen Sie für Sicherheit

Dachterrassen müssen immer mit einem Geländer oder eine Mauer gesichert werden. Ab einer Höhe von zwölf Metern über dem Erdboden muss das Geländer oder die Mauer mindestens 1,10 Meter hoch sein, tiefer liegende Dachterrassen werden durch 90 Zentimeter hohe Geländer geschützt. Um Kindern keinen Anreiz zum Klettern zu bieten, sollten die Stäbe nicht horizontal angebracht sein. Damit kein Kinderkopf hindurch passt, müssen vertikale Stäbe einen maximalen Abstand von 12 Zentimetern haben. Wichtig: Dachterrassen müssen von der örtlichen Baubehörde genehmigt werden.

Der Blick über deutsche Häuserdächer zeigt ein uneinheitliches Bild bezüglich der Schornsteinabdeckung: Einige Häuser haben eine, andere wiederum nicht. Finden die Hausbesitzer die Abdeckung einfach schick und nutzen sie zur Zierde oder erfüllt sie einen wichtigen Zweck? Aus Sicht der Anbieter bestehen natürlich keine Zweifel, dass es sich bei der Abdeckung um ein Muss handelt. Schornsteinfeger haben diesbezüglich eine differenziertere Meinung.

Gemauerter Schornstein mit einer Metall-Schornsteinabdeckung
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Schornsteinabdeckung wird kontrovers diskutiert

Hersteller von Schornsteinabdeckungen argumentieren, dass der Schornstein den Einflüssen von Wind und Wetter schutzlos ausgesetzt ist. Regne es beispielsweise häufig in den Schornstein, könne das nach einer gewissen Zeit zur Zerstörung desselben führen. Zudem würden die Abgastemperaturen im Schornstein durch modernen Heizanlagen immer niedriger, wodurch die Schornsteine nicht mehr trockneten. Wasser von oben verstärke diesen Effekt, so die Hersteller. Eine Schornsteinabdeckung könne die Lebensdauer eines Schornsteins folglich deutlich erhöhen.

Tipp

Es ist in jedem Fall empfehlenswert, den jeweils zuständigen Bezirks-Schornsteinfeger zu fragen, ob eine Schornsteinabdeckung am eigenen Haus Sinn macht.

Die Frage, ob eine Schornsteinabdeckung sinnvoll ist, kann nicht pauschal beantwortet werden, meint der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks. Ob eine Abdeckung tatsächlich benötigt wird, hängt laut den Experten von verschiedenen Faktoren wie dem Material und der Lage des Schornsteins ab. Ferner spielten auch die Feuerungsanlage und die klimatischen Verhältnisse eine Rolle. Eine Schornsteinabdeckung ist nach Ansicht des Verbandes „dort sinnvoll, wo ungünstige Zugverhältnisse herrschen und der Einfall von Fallwinden diese beeinflussen oder sehr große Niederschlagsmengen einfallen". Entbehrlich sind die Abdeckungen nach Expertenmeinungen in der Regel, wenn es allein darum geht, die Lebensdauer des Schornsteins von 80 auf 120 Jahre zu erhöhen.

Formen und Materialien der Schornsteinabdeckung

Eine Schornsteinabdeckung gibt es in unterschiedlichen Formen und Materialien. Besonders beliebt sind Abdeckungen aus Edelstahl oder Kupfer. Diese sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch langlebig. Auf dem Markt werden aber auch Keramikabdeckungen angeboten. Je nach Bedarf kann man die Abdeckungen entweder direkt auf den Schornstein anbringen oder man verwendet eine Kaminhaube. Da der Schornsteinfeger in erster Linie für das Reinigen des Schornsteins zuständig ist, sollte bei Verdacht auf Rissbildung oder sonstige Schäden im Betonschornstein auch der Rat eines Dachdeckers eingeholt werden. Der Fachmann kann schnell feststellen, wo die Probleme liegen.

Mit einem nachträglichen Dachausbau lässt sich mehr Wohnraum schaffen. Oft reichen schon kleinere Umbauten, zum Beispiel um die stillen Platzreserven unter der Dachschräge leichter nutzen zu können. Erfahren Sie hier, was Sie bei der Planung Ihres Dachausbaus beachten sollten.

Tipps für den Dachausbau
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Wie viel kostet der Dachausbau?

Ein Dachausbau kostet ungefähr 500 Euro pro Quadratmeter weniger als ein Neubau. Sie sollten dennoch mit circa 300 bis 500 Euro pro Quadratmeter rechnen. Entscheidend für den Preis ist auch, ob zum Beispiel neue Stromleitungen verlegt werden oder Heizungen im Dachgeschoss eingebaut werden sollen.

Wie viel Wohnraum unter dem Dach ist möglich?

Abhängig vom Neigungsgrad des Daches und dem möglichen Kostenrahmen für den Umbau lässt sich die ungenutzte Fläche im Bestfall in eine komplette Dachgeschosswohnung umwandeln. Doch zunächst muss anhand der bestehenden Dachform und -neigung die maximale Raumkapazität berechnet werden.

Bei einem Dachboden mit einem Neigungswinkel von 35 bis 50 Grad lässt sich eine ganze Wohnebene gestalten, während sich bei weniger als 35 Grad nur kleine Projekte wie etwa ein zweites Schlafzimmer oder eine kleine Galerie verwirklichen lassen. Da die Gestaltung des Daches meist nicht durch tragende Bauteile eingeschränkt ist, können Bauherren ihren Vorstellungen freien Lauf lassen.

Vor allem doppelstöckig konstruierte Böden eignen sich nach Entfernen der Zwischendecke zum Ausbau loftartiger Wohnungen. Achtung: Vor der Planung des Dachausbaus sollten sich Bauherren beim örtlichen Bauamt erkundigen, ob eine Baugenehmigung für das Bauvorhaben notwendig ist.

Dachstuhl zur Wohnung ausbauen

Wer auch ein Badezimmer und eine Küche einbauen möchte, sollte in der Planung die sanitären Anlagen direkt berücksichtigen. Auf diese Weise lassen sich Installationen in den Zwischenwänden bündeln, Abwassergeräusche räumlich besser einplanen und Leitungen kostengünstiger verlegen.

Ausbau in Eigenregie oder mit dem Profi?

Wer Kosten sparen möchte und handwerklich begabt ist, kann Arbeiten wie den Trockenausbau oder das Verlegen des Fußbodens selbst erledigen und mit Eigenleistungen sparen. Elektrische Arbeiten sowie Sanitär- und Heizungsinstallationen sollten aber Fachleuten überlassen werden, weil dazu Expertenwissen notwendig ist und die Sicherheit im Vordergrund steht. Vor der Planung des Bauvorhabens ist unbedingt der Rat eines Sachverständigen einzuholen, da dem Ausbau manchmal eine teure Sanierung des Dachstuhls vorausgeht.

Die richtige Dämmung

Eine ausreichende Dämmung ist beim Dachausbau nicht nur für ein ganzjährig angenehmes Wohnklima sowie die Regulierung von Hitze und Kälte wichtig, sondern auch vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Die Anforderungen der Energiesparverordnung zur Wärmedämmung besagen beispielsweise, dass die Dämmstoffe mindestens 16 Zentimeter dick sein müssen. Wird der Dachboden nicht als Wohnraum ausgebaut, genügt es, die Geschossdecke zu dämmen. Rollläden schützen zusätzlich vor Wärmeverlust über die Fensterflächen und zugleich vor sehr starker Sonneneinstrahlung im Sommer.

Planen Sie Schallschutz ein

Auch beim Schallschutz sollte bei alten und für ihre Hellhörigkeit bekannten Holzbalkendecken umsichtig geplant werden. Eine Zwischendecke mit Federbügeln oder ein auf zehn Millimeter dicken Filzbahnen verlegter Teppich schafft Abhilfe. Den besten Schallschutz bietet die Füllung des Leerraumes in der Decke mit Magerbeton oder Lehm.

Beachten Sie Bau- und Brandvorschriften

Dachwohnungen unterliegen strengen Brandschutzvorschriften, die den Einbau schwer entflammbarer Dämmstoffe notwendig machen. Weiterhin ist eine feststehende Treppe vorgeschrieben. Wendeltreppen sind zwar schön anzuschauen, erfordern jedoch viel freistehenden Raum in der unteren Wohnung.

Im Winter kalt und zugig, im Sommer sehr heiß – ist ein Hausdach nicht gut gedämmt, wird es darunter für die Bewohner schnell unangenehm. Außerdem macht sich ein ungedämmtes Dach auch finanziell bemerkbar: Bis zu 30 Prozent der Heizwärme gehen so verloren. Wer mittelfristig sparen will, sollte daher für eine vernünftige Isolierung des Daches sorgen. Welche Möglichkeiten Hausbesitzer haben, was sie selbst machen können und worauf sie dabei achten müssen, lesen Sie hier.

So dämmen Sie Ihr Dach richtig
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Gedämmtes Dach hat viele Vorteile

Ein gedämmtes Dach ist für ein angenehmes Klima im Haus wichtig. Der finanzielle Aufwand zu Beginn zahlt sich zudem schnell über eingesparte Heizkosten aus. Weitere Vorteile einer Dämmung sind der verbesserte Schallschutz des Hauses und die verringerte Brandgefahr, so Wolf-Dieter Dötterer, Bausachverständiger und Vorstandsmitglied im Bundesverband der Gebäudeenergieberater.

Auf die vorgeschriebenen Höchstwerte achten

Das Gebäudeenergiegesetz GEG (vormals Energieeinsparverordnung EnEV) gibt Kennzahlen für eine Dachdämmung vor. Gemessen wird der Wärmedurchgangskoeffizient, auch bekannt als U-Wert. Je kleiner der Wert, umso besser die Dämmeigenschaften. „Für die Dämmung eines Steildachs gilt in der Regel der maximale Wärmedurchgangskoeffizient von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin“, erklärt Dötterer. Für Flachdächer schreibt die Verordnung einen U-Wert von maximal 0,20 W/(m² K) vor. Ausnahmen gelten aber zum Beispiel für denkmalgeschützte Häuser. Wer in einem vor 1983 erbauten oder zuletzt renovierten Haus wohnt und sein Dach neu deckt, muss diese Mindestwerte erfüllen.

Arten der Dämmung

Für Steildächer existieren drei Arten der Dachdämmung, die sich bezüglich Effektivität, Aufwand und Kosten unterscheiden. Welche Variante zu Ihrem Haus passt, richtet sich nach dem baulichen Zustand, aber auch den individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten.

  • Die Aufsparrendämmung

    Die Aufsparrendämmung wird von außen am freigelegten Dach installiert. Dabei wird über die ganze Fläche eine geschlossene Haube aus Dämmelementen verlegt, die über den Sparren liegt. Sie schützt daher sowohl den Wohnraum als auch die Dachkonstruktion. Unter und über dem Dämmmaterial sind weitere Schichten notwendig: Eine sogenannte Dampfsperre auf der Unterseite sowie ein Unterdach über der Dämmung. Sie sorgen dafür, dass das Dämmmaterial trocken bleibt.

    Da das Dach für diese Methode neu gedeckt werden muss, bietet sich die Aufsparrendämmung vor allem dann an, wenn es ohnehin erneuert werden muss. „Vor jeder Aufsparrendämmung muss ein Fachmann beurteilen, ob das Dach die Belastung statisch auch tragen kann. Vor allem bei älteren Häusern kann das ein Problem sein“, sagt Dötterer.

    Die Aufsparrendämmung gilt als bauphysikalisch beste Dämmmethode. Wärmebrücken können bei der Aufsparrendämmung leicht verhindert werden, schließlich wird das Dämmmaterial auf der ganzen Fläche verlegt. „Wichtig ist dabei ein luftdichter Abschluss der Dämmschicht, damit kein Kondensat entsteht, wo warme Innen- und kalte Außenluft aufeinandertreffen“, erklärt der Bausachverständige. Denn das hätte Schimmel und Wärmeverluste zur Folge und kann schnell alle Arbeit zunichtemachen.

  • Nachteil der Aufsparrendämmung

    Die Durchführung einer Aufsparrendämmung eignet sich nicht für Laien. „Nicht zuletzt, weil der Handwerker sich sicher auf dem Dach, also in luftiger Höhe, bewegen können muss“, sagt Dötterer. Zudem sei diese Dämmmethode handwerklich anspruchsvoll, da man Giebel und Mauerkrone abdichten müsse. Für die Aufsparrendämmung sollten folglich Fachleute engagiert werden – was diese Methode zur teuersten macht. „Pro Quadratmeter Dach muss man inklusive Arbeit und Materialien mit mindestens 100 Euro rechnen“, sagt Dötterer.

    Besonders geeignet ist die Aufsparrendämmung für Häuser, deren Dachgeschoss bewohnt ist oder künftig bewohnt werden soll. Ein Umzug oder Ausräumen der obersten Etage ist nicht nötig, der Schmutz bleibt draußen. Ein weiterer Vorteil: Die Dämmung nimmt keinen Wohnraum weg. Zudem kann die Dämmschicht problemlos etwas dicker ausfallen, schließlich ist nach oben hin Luft.

  • Die Zwischensparrendämmung

    Die Zwischensparrendämmung wird von der Innenseite des Gebäudes aus durchgeführt. Dazu wird das Dämmmaterial in die Zwischenräume der Sparren eingeklemmt. Hier ist allerdings Sorgfalt geboten: Fugen oder Lücken müssen auf jeden Fall vermieden werden, um Wärmebrücken zu verhindern. „Das ist nicht immer ganz einfach, denn die Sparren sind oft nicht ganz grade. Darauf muss man beim Zuschneiden und Einbringen achten“, erklärt Dötterer. Im Anschluss wird eine Dampfbremsfolie montiert und verklebt, auch hier ist genaues Arbeiten wichtig, damit Luftdichtigkeit erreicht wird. Wird das Dachgeschoss als Wohnraum genutzt, wird zusätzlich eine Verkleidung angebracht.

    Da das Dämmmaterial zwischen den Sparren liegt, gibt deren Höhe die Dicke des Materials vor. Sind sie zu flach, kann man eine ausreichende Dämmung erreichen, indem man die Sparren mit Kanthölzern verstärkt. So entsteht ein höherer Zwischenraum, in dem eine dickere Dämmschicht Platz findet. In solchen Fällen sollte man Material mit besonders niedriger Wärmeleitfähigkeit verwenden, weil sich dadurch mit einer dünnen Schicht Dämmmaterial der größtmögliche Effekt erzielen lässt.

    Eine Zwischensparrendämmung wird meist dann gewählt, wenn kein kompletter Austausch des Daches gewünscht wird, der Wärmeschutz aber schnell und unkompliziert verbessert werden soll. Diese Methode lässt sich zudem in Eigenleistung durchführen und ist günstiger. Die Kosten liegen im Schnitt bei rund 50 Euro pro Quadratmeter.

    Der Zeitaufwand ist für Laien allerdings größer als für Profis. „Für die Dachdämmung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses muss man als Neuling mit rund zwei Arbeitstagen für das Anbringen der Dämmschicht rechnen. Weitere zwei bis drei Tage sollte man für die Luftdichtigkeitsschicht einplanen“, rät Dötterer – schließlich ist diese besonders wichtig. Passieren hier Fehler, kann das zu Wärmebrücken, Schimmel und Schäden an der Bausubstanz führen.

    Ein Nachteil der Zwischensparrendämmung ist die Verkleinerung des Wohnraumes, wenn die Sparren verstärkt werden müssen. „Will man den Mindestwärmeschutz nach EnEV 2014 erreichen, sind die Platten mindestens zehn bis 20 Zentimeter dick. Da geht oben und an den Seiten Raum verloren“, rechnet Dötterer vor. Der Innenausbau eignet sich daher besonders für die Fälle, in denen genug Platz vorhanden ist.

    Die Zwischensparrendämmung kann auch als Ergänzung zur Aufsparrendämmung durchgeführt werden, in der Praxis passiert das jedoch selten.

  • Die Untersparrendämmung

    Die Untersparrendämmung wird ebenfalls von innen durchgeführt. Sie eignet sich in erster Linie als Ergänzung zur Zwischensparrendämmung, vor allem dann, wenn die Höhe der Sparren zu niedrig ist. Es gibt grundsätzlich zwei Optionen, die Dämmung anzubringen.

    Die erste Option besteht darin, eine Lattung quer zu den Sparren zu befestigen. Die entstandenen Zwischenräume werden wie bei der Zwischensparrendämmung lückenlos mit dem Dämmstoff gefüllt. An die Latten kann zudem die Verkleidung gehängt werden.

    Die zweite Option beinhaltet Dämmplatten, die bereits mit Nut und Feder versehen sind und von unten an die Sparren geschraubt werden. So entsteht schnell eine durchgehende Dämmschicht.

    Die Untersparrendämmung bietet den Vorteil, dass sie die Wärmebrücken der Sparren reduziert. Deren Holz weist in der Regel nämlich eine drei- bis viermal höhere Wärmeleitfähigkeit auf als das Dämmmaterial dazwischen. Außerdem lässt sich mit der Untersparrendämmung auch nachträglich eine vorhandene Zwischensparrendämmung ergänzen und so die Energiebilanz verbessern. Zudem schafft die Untersparrendämmung eine zusätzliche Installationsebene, in der Elektroleitungen verlaufen können.

    Zu den Nachteilen zählt der Raumverlust, denn die Platten nehmen nicht gerade wenig Platz ein. Ergo geht mit dieser Dämmungsart Wohnraum verloren. Daher eignet sich diese Methode vor allem für Dachstühle, die wohnlich nicht genutzt werden sollen oder ohnehin viel Platz bieten.

Die Dämmung von Flachdächern

Flachdächer sind besonderen Belastungen und Anforderungen ausgesetzt. Dazu gehören etwa starke Temperaturschwankungen, Wind und Niederschläge. Außerdem soll das Dach begehbar sein. Daher muss die Dämmung eines Flachdachs hochwertig und widerstandfähig sein. Dabei stehen prinzipiell drei Arten der Dämmung zur Auswahl.

  • Kaltdach-Dämmung

    Das besondere Kennzeichen der Kaltdach-Dämmung ist eine Luftschicht zwischen der Außenseite des Daches und der Dämmschicht. In den Freiraum zwischen Raumdecke und Dachabdichtung wird zunächst eine Dampfsperrfolie von außen eingeblasen oder von innen angebracht. Sehr wichtig dabei ist eine lückenlose Verarbeitung, um Wärmebrücken zu vermeiden. Auf die Folie kommt das Dämmmaterial. Darüber verbleibt eine mindestens zehn Zentimeter hohe Lüftungsebene, die Dämmschicht und Dachkonstruktion voneinander trennt.

    Diese Form der Dämmung benötigt relativ viel Raum und eignet sich für Flachdächer mit einer geringen Neigung. „Diese Methode wird heute selten und nur noch bei Holzbalkendecken angewendet, da sie komplex ist und schnell bautechnische Probleme auftauchen können“, sagt Dötterer. Daher sollte die Ausführung unbedingt Fachleuten überlassen werden.

  • Die Warmdach-Dämmung

    Bei der Warmdachdämmung wird der Dämmstoff zwischen der Raumdecke und der Außenseite des Daches luftdicht eingeschlossen. Dafür wird zunächst eine Dampfsperrfolie luftdicht verlegt, obenauf liegen druckfeste Dämmplatten. Eine Holzschalung kann zusätzlich aufgebaut werden. Darüber wird wiederum die Dachabdichtung luftdicht aufgebracht. „In der Regel wird Bitumen geklebt. Es werden meistens mehrere Lagen verarbeitet“, erklärt Dötterer.

    Die Anforderungen an die Dichtigkeit des Daches sind hoch, schließlich kann durch Löcher eindringendes Wasser nicht ablaufen oder verdampfen. Das führt dann schnell zu Schimmel oder der Zerstörung der Dämmmaterialien.

    Eine Warmdach-Dämmung ist die heute gebräuchlichste Methode. Sie erfordert einerseits wenig Raum, ist aber andererseits ein komplexes Gebilde und nicht einfach zu installieren. Daher sollte sie nur von Fachleuten angebracht werden. Außerdem ist eine regelmäßige Wartung des Daches unerlässlich, um Schäden früh zu erkennen.

  • Die Umkehrdach-Dämmung

    Bei der Umkehrdach-Dämmung wird die Isolierung auf die bereits vorhandene Dachabdichtung aufgebracht. Zuvor sollte der Untergrund gründlich gereinigt werden. Nur so kann verhindert werden, dass Steinchen oder andere spitze Elemente die vorhandene Abdichtung beschädigen. Die Abdichtung selbst sollte vor den weiteren Arbeiten gründlich auf ihre Dichtigkeit geprüft werden. Bei Bedarf muss hier nachgebessert werden.

    Als Dämmmaterial eignen sich druckfeste Dämmplatten. Auf diese wird dann wiederum eine Abdichtungsschicht aus Bitumen aufgebracht. Will man zuoberst eine Kiesschicht auf das Dach aufbringen, sollte zuerst ein Schutzvlies verlegt werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Auch eine Begrünung des Daches ist möglich, wenn die Gebäudestatik es zulässt. Dieses Vorhaben sollte jedoch frühzeitig mit einem Bausachverständigen abgeklärt werden.

    Die Umkehrdach-Methode ist die einfachste und günstigste Art der Flachdachdämmung. Sie kann auch von Laien durchgeführt werden. „Allerdings stellen Flachdächer immer eine große Herausforderung dar. Wenn da Fehler passieren, ist die Bautechnik schnell beeinträchtigt. Das sollte man zuvor gut abwägen“, rät Dötterer.

    Bei der Dämmung von Flachdächern ist es unumgänglich, ein Gefälle von mindestens zwei Grad zu erreichen. Dieses ist gesetzlich vorgeschrieben und soll das Abfließen von Regenwasser ermöglichen. Im Handel gibt es spezielle Dämmplatten, die diese Neigung bereits aufweisen.

Diese Materialien eignen sich für die Dachdämmung

Für die Dämmung von Dächern stehen eine ganze Reihe von Materialien zur Verfügung. Zu den organischen Dämmstoffen zählen Mineral- und Steinwolle. Sie sind die günstigsten Dämmmaterialien und kosten rund 20 Euro pro Quadratmeter. Da sie oft in Rollen oder als Mattenware verkauft werden und zudem flexibel sind, eignen sie sich besonders für die Zwischensparrendämmung, aber auch für die Kaltdach-Dämmung.

Polystyrol, auch bekannt unter dem Handelsnamen Styropor, und Polyuretan sind die am häufigsten eingesetzten künstlichen Dämmmaterialien. Sie sind zwar teurer als andere Materialien, aber die beste Wahl für Flachdächer.

Ökologische Baustoffe liegen im mittleren Preissegment. Zu ihnen zählen Hanf, Holzflex, Cellulose, Lehm und Holzspan. „Sie punkten vor allem aus ökologischer und gesundheitlicher Sicht“, erklärt Dötterer. Während sich die flexiblen Holzflex-Materialien besonders gut für die Zwischensparrendämmung eignen, sind Holzfaserdämmplatten eine gute Wahl bei der Aufsparrendämmung. „Ganz besonders überzeugen sie beim sommerlichen Hitzeschutz. Da sie eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit haben und erst nach zwölf Stunden Wärme abgeben, sorgen sie an den heißen Tagen für ein angenehmes Klima im Haus“, erklärt Dötterer.

Generell dürfen nur vom Deutschen Institut für Bautechnik zugelassene Materialien verwendet werden. Diese müssen mindestens den Brandschutz-Standard B2 aufweisen, das entspricht „normal entflammbar“. B1 gilt als schwer entflammbar, A-Klassen als nicht entflammbar.

Vorbereitung und Abschluss der Dachdämmung

Je nach Dachkonstruktion existieren verschiedene Varianten der Dämmung. Um die optimale Methode für das eigene Haus zu finden, ist es sinnvoll, sich vorher Rat von einem Bausachverständigen einzuholen. Dieser ist ohnehin notwendig, wenn man Fördergelder beantragen möchte. Sie werden von der KfW, Kreditanstalt für Wiederaufbau, für Baumaßnahmen vergeben, die zu einer Energieeinsparung beitragen.

Die Anforderungen der KfW sind strenger als die Mindestwerte, die das Gebäudeenergiegesetz vorsieht – zum Beispiel muss im Steildach ein U-Wert von 0,14 erreicht werden. Diese einzuhalten lohnt sich aber doppelt. Einerseits durch die eingesparte Wärmeenergie und andererseits durch die staatlichen Zuschüsse. Je nach erreichtem Standard können so einige Tausend Euro Förderung eingestrichen werden. Hausbesitzer können auch günstige Kredite beantragen, wenn die Dachdämmung zum Niedrigenergiehausstandard führt. So lassen sich die Ausgaben für die neue Dachdämmung deutlich senken.

Wer am Ende der Arbeiten sicher gehen möchte, dass in der Dachabdichtung keine Löcher sind, die zu Schäden an der Bausubstanz führen, kann dies mit einem Blower-Door-Test absichern. Mithilfe von Unterdruck und Infrarotkamera werden Lecks aufgespürt, die noch ausgebessert werden können.

Wenn der Dachboden in einem Haus nicht bewohnt wird, ist eine einfache Dämmung mittels Polyurethan-Schaumplatten möglich. Im Vergleich zu anderen Methoden ist diese Variante der Wärmedämmung recht günstig und zudem auch von Hobbyhandwerkern zu installieren.

Wärmedämmung durch PU-Schaumplatten
© Danler / iStock

Einfaches Verlegen von PU-Schaumplatten

Wenn der Dachboden als Trocken- oder Abstellraum genutzt und nicht bewohnt wird, reicht eine Dämmung mit Plattenelementen aus. Diese können sogar von Hobbyhandwerkern eingebaut werden. Die PU-Schaumplatten (PU steht für Polyurethan) sind in Stärken zwischen sieben und 13 Zentimetern erhältlich und auf der Oberseite mit einer Holzwerkstoffplatte versehen. Somit kann der Dachboden direkt nach der Verlegung betreten werden.

Die Verlegung selbst ist einfach. Durch eine umlaufende Nut- und Federtechnik verzahnen sich die Elemente und lassen so keine Wärmelücken frei. Besonders angenehm beim Verlegen sind das geringe Gewicht und die handliche Größe der Platten, die ca. 60 mal 120 Zentimeter groß sind. Ein Transport auch durch enge Bodentreppen ist somit kein Problem.

Energie sparen durch PU-Schaumplatten

Mit PU-Schaumplatten spart man bares Geld, weil keine Wärme mehr nach außen dringen kann, man also weniger heizen muss. Ein Quadratmeter des Dämmstoffs spart in der Stärke von zehn Zentimetern über 6.300 Kilogramm Kohlendioxid (CO2) ein – allein durch die Senkung des Brennstoffverbrauchs. Die Nutzungsdauer liegt dabei bei 50 Jahren. Wem die Umwelt wichtig ist, der sollte auch auf die Rohstoffgewinnung, die Herstellung, den Transport, den Einbau und die Entsorgung achten. Der Dämmstoff erzeugt laut Hersteller gerade mal 35 Kilogramm Kohlendioxid.

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