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Die Aufsparrendämmung
Die Aufsparrendämmung wird von außen am freigelegten Dach installiert. Dabei wird über die ganze Fläche eine geschlossene Haube aus Dämmelementen verlegt, die über den Sparren liegt. Sie schützt daher sowohl den Wohnraum als auch die Dachkonstruktion. Unter und über dem Dämmmaterial sind weitere Schichten notwendig: Eine sogenannte Dampfsperre auf der Unterseite sowie ein Unterdach über der Dämmung. Sie sorgen dafür, dass das Dämmmaterial trocken bleibt.
Da das Dach für diese Methode neu gedeckt werden muss, bietet sich die Aufsparrendämmung vor allem dann an, wenn es ohnehin erneuert werden muss. „Vor jeder Aufsparrendämmung muss ein Fachmann beurteilen, ob das Dach die Belastung statisch auch tragen kann. Vor allem bei älteren Häusern kann das ein Problem sein“, sagt Dötterer.
Die Aufsparrendämmung gilt als bauphysikalisch beste Dämmmethode. Wärmebrücken können bei der Aufsparrendämmung leicht verhindert werden, schließlich wird das Dämmmaterial auf der ganzen Fläche verlegt. „Wichtig ist dabei ein luftdichter Abschluss der Dämmschicht, damit kein Kondensat entsteht, wo warme Innen- und kalte Außenluft aufeinandertreffen“, erklärt der Bausachverständige. Denn das hätte Schimmel und Wärmeverluste zur Folge und kann schnell alle Arbeit zunichtemachen.
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Nachteil der Aufsparrendämmung
Die Durchführung einer Aufsparrendämmung eignet sich nicht für Laien. „Nicht zuletzt, weil der Handwerker sich sicher auf dem Dach, also in luftiger Höhe, bewegen können muss“, sagt Dötterer. Zudem sei diese Dämmmethode handwerklich anspruchsvoll, da man Giebel und Mauerkrone abdichten müsse. Für die Aufsparrendämmung sollten folglich Fachleute engagiert werden – was diese Methode zur teuersten macht. „Pro Quadratmeter Dach muss man inklusive Arbeit und Materialien mit mindestens 100 Euro rechnen“, sagt Dötterer.
Besonders geeignet ist die Aufsparrendämmung für Häuser, deren Dachgeschoss bewohnt ist oder künftig bewohnt werden soll. Ein Umzug oder Ausräumen der obersten Etage ist nicht nötig, der Schmutz bleibt draußen. Ein weiterer Vorteil: Die Dämmung nimmt keinen Wohnraum weg. Zudem kann die Dämmschicht problemlos etwas dicker ausfallen, schließlich ist nach oben hin Luft.
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Die Zwischensparrendämmung
Die Zwischensparrendämmung wird von der Innenseite des Gebäudes aus durchgeführt. Dazu wird das Dämmmaterial in die Zwischenräume der Sparren eingeklemmt. Hier ist allerdings Sorgfalt geboten: Fugen oder Lücken müssen auf jeden Fall vermieden werden, um Wärmebrücken zu verhindern. „Das ist nicht immer ganz einfach, denn die Sparren sind oft nicht ganz grade. Darauf muss man beim Zuschneiden und Einbringen achten“, erklärt Dötterer. Im Anschluss wird eine Dampfbremsfolie montiert und verklebt, auch hier ist genaues Arbeiten wichtig, damit Luftdichtigkeit erreicht wird. Wird das Dachgeschoss als Wohnraum genutzt, wird zusätzlich eine Verkleidung angebracht.
Da das Dämmmaterial zwischen den Sparren liegt, gibt deren Höhe die Dicke des Materials vor. Sind sie zu flach, kann man eine ausreichende Dämmung erreichen, indem man die Sparren mit Kanthölzern verstärkt. So entsteht ein höherer Zwischenraum, in dem eine dickere Dämmschicht Platz findet. In solchen Fällen sollte man Material mit besonders niedriger Wärmeleitfähigkeit verwenden, weil sich dadurch mit einer dünnen Schicht Dämmmaterial der größtmögliche Effekt erzielen lässt.
Eine Zwischensparrendämmung wird meist dann gewählt, wenn kein kompletter Austausch des Daches gewünscht wird, der Wärmeschutz aber schnell und unkompliziert verbessert werden soll. Diese Methode lässt sich zudem in Eigenleistung durchführen und ist günstiger. Die Kosten liegen im Schnitt bei rund 50 Euro pro Quadratmeter.
Der Zeitaufwand ist für Laien allerdings größer als für Profis. „Für die Dachdämmung eines durchschnittlichen Einfamilienhauses muss man als Neuling mit rund zwei Arbeitstagen für das Anbringen der Dämmschicht rechnen. Weitere zwei bis drei Tage sollte man für die Luftdichtigkeitsschicht einplanen“, rät Dötterer – schließlich ist diese besonders wichtig. Passieren hier Fehler, kann das zu Wärmebrücken, Schimmel und Schäden an der Bausubstanz führen.
Ein Nachteil der Zwischensparrendämmung ist die Verkleinerung des Wohnraumes, wenn die Sparren verstärkt werden müssen. „Will man den Mindestwärmeschutz nach EnEV 2014 erreichen, sind die Platten mindestens zehn bis 20 Zentimeter dick. Da geht oben und an den Seiten Raum verloren“, rechnet Dötterer vor. Der Innenausbau eignet sich daher besonders für die Fälle, in denen genug Platz vorhanden ist.
Die Zwischensparrendämmung kann auch als Ergänzung zur Aufsparrendämmung durchgeführt werden, in der Praxis passiert das jedoch selten.
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Die Untersparrendämmung
Die Untersparrendämmung wird ebenfalls von innen durchgeführt. Sie eignet sich in erster Linie als Ergänzung zur Zwischensparrendämmung, vor allem dann, wenn die Höhe der Sparren zu niedrig ist. Es gibt grundsätzlich zwei Optionen, die Dämmung anzubringen.
Die erste Option besteht darin, eine Lattung quer zu den Sparren zu befestigen. Die entstandenen Zwischenräume werden wie bei der Zwischensparrendämmung lückenlos mit dem Dämmstoff gefüllt. An die Latten kann zudem die Verkleidung gehängt werden.
Die zweite Option beinhaltet Dämmplatten, die bereits mit Nut und Feder versehen sind und von unten an die Sparren geschraubt werden. So entsteht schnell eine durchgehende Dämmschicht.
Die Untersparrendämmung bietet den Vorteil, dass sie die Wärmebrücken der Sparren reduziert. Deren Holz weist in der Regel nämlich eine drei- bis viermal höhere Wärmeleitfähigkeit auf als das Dämmmaterial dazwischen. Außerdem lässt sich mit der Untersparrendämmung auch nachträglich eine vorhandene Zwischensparrendämmung ergänzen und so die Energiebilanz verbessern. Zudem schafft die Untersparrendämmung eine zusätzliche Installationsebene, in der Elektroleitungen verlaufen können.
Zu den Nachteilen zählt der Raumverlust, denn die Platten nehmen nicht gerade wenig Platz ein. Ergo geht mit dieser Dämmungsart Wohnraum verloren. Daher eignet sich diese Methode vor allem für Dachstühle, die wohnlich nicht genutzt werden sollen oder ohnehin viel Platz bieten.