Nachteile von Hochbetten
Für Räume mit einer sehr niedrigen Decke eignen sich Hochbetten ab einer bestimmten Höhe nicht mehr. „Dann läge man auf dem Hochbett wie in einer Kiste eingequetscht und das ist ja nicht Sinn der Sache“, sagt Geismann. Zudem ist der Aufbau von Hochbetten vergleichsweise aufwendig, auch das Bettenmachen oder Neubeziehen kann sehr anstrengend sein.
Hochbetten eignen sich folglich nur für fitte und gesunde Menschen, mit einer Verletzung kann der Aufstieg unangenehm (oder unmöglich) sein. Wer sein Hochbett nicht auf Beine stellen, sondern ausschließlich in der Wand verankern möchte, muss eine Genehmigung vom Vermieter einholen. Da die Wände eine sehr hohe Last tragen müssen, kann auch eine Genehmigung des Bauamtes notwendig werden. Das ist ein Aufwand, der sich oft nicht lohnt. Zudem muss die Wandbeschaffenheit eine solche Vorrichtung überhaupt tragen können.
Kinderhochbetten und Sicherheit
Insbesondere bei Hochbetten für Kinder spielt der Aspekt Sicherheit eine große Rolle. Schließlich ist das Bett für die Kinder nicht nur Schlaf-, sondern auch Spielplatz. Hochbetten eignen sich generell nur für Kinder ab einem Alter von sechs Jahren. „Spielende und tobende Kleinkinder unter sechs Jahren können die Gefahr des Herunterstürzens noch nicht einschätzen“, so Karoline Becker von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“. Eltern sollten daher auch den Entwicklungsstand ihres Nachwuchses berücksichtigen.
Hochbett: Das sollten Sie beim Kauf beachten
Damit Eltern nur wirklich sichere Betten ins Haus holen und diese keine Gefahr für den Nachwuchs darstellen, ist es sinnvoll, bei der Wahl eines Hochbettes auf einige Aspekte besonders Wert zu legen. „Es sollte eine ausreichend hohe Brüstung vorhanden sein. Laut Norm soll die Höhe zwischen der Oberkante der Matratze zur Oberkante der Brüstung mindestens 16 Zentimeter betragen, empfohlen sind jedoch 30 Zentimeter“, sagt Becker. Normalerweise wird die Matratze mit dem Bett mitgeliefert. Ist das nicht der Fall oder ist eine Neuanschaffung notwendig, berechnet man am besten die entstehende Höhe der Brüstung. „Wählt man ein hohes Matratzenmodell, ist die Brüstung nicht mehr hoch genug“, erklärt Becker. Zur Orientierung ist daher eine Markierung der maximalen Matratzenhöhe am Bett erforderlich.
Der Lattenrost sollte zudem fest im Bettenbodenrahmen liegen. „Das Bettgestell sollte nicht aus Spanplatten, sondern aus Holz oder Metall gefertigt sein und es dürfen keine scharfen, spitzen Kanten vorhanden sein“, so Becker weiter.
Wichtig für die Sicherheit der Jungen und Mädchen ist außerdem die Leiter. „Sie muss fest mit dem Bett verbunden sein und möglichst über einen Handlauf verfügen“, sagt Becker. „Der Abstand der Leitertritte muss zwischen 20 und 30 Zentimeter liegen. Die Stufentiefe sollte mindestens 9 Zentimeter und die nutzbare Breite der Stufenauftritte sollte mindestens 30 cm betragen“, sagt Becker. Sie rät dazu, die Stabilität beispielsweise durch einen Rütteltest am Ausstellungsmodell zu prüfen. Kommen da Zweifel auf, sollte man sich lieber für ein anderes Modell entscheiden.
Das Bett sollte nachweislich die EU-Sicherheitsanforderung DIN EN 747-1 erfüllen. Auch ein GS-Siegel (GS steht für Geprüfte Sicherheit) sollte vorhanden sein. „Die Prüfzeichen vom TÜV bieten eine gute Orientierung in puncto Sicherheit“, sagt Geismann. Sie empfiehlt auch auf Umwelt- und Gesundheitsaspekte zu achten. „Hochbetten von europäischen Herstellern sind in der Regel sehr gut geprüft“, sagt Geismann. Umweltzeichen wie „Blauer Engel“ geben zusätzliche Gewissheit. Vor allem muss aber natürlich dem Kind das ausgesuchte Modell gefallen. Lassen Sie Ihre Kleinen bereits im Geschäft ausprobieren, ob sie das Bett gut erklimmen können. Für Kinder mit einem sehr unruhigen Schlaf eignen sich Hochbetten weniger gut.
Hochbett: Das sollten Sie bei der Nutzung beachten
„Auch wenn das vom Hersteller nicht vorgegeben wird: Hochbetten sollten immer fest an der Wand angeschraubt werden“, rät Geismann. Da die Kleinen gerne mal unsachgemäß mit Kindermöbeln umgehen, sollten diese immer gesichert sein, um Unfällen vorzubeugen.
Bei der Nutzung helfen einige Vorkehrungen, um die Sicherheit zu erhöhen – schließlich halten sich die Kinder in einer gewissen Höhe auf. „Stellen Sie Regeln auf, zum Beispiel ‘Nicht auf dem Bett toben und springen!‘“, sagt Becker. Denn allzu leicht kann es passieren, dass ein Kind herunterfällt, wenn es auf dem Bett steht oder hüpft. In diesem Zusammenhang ist auch die Wahl der Matratze entscheidend: Federkernmatratzen laden zum Springen geradezu ein. Deshalb sind sie für Hochbetten von Kindern nicht geeignet. „Verwenden Sie die mitgelieferte Matratze, da sonst die Sicherheitsmaße der Absturzsicherung nicht mehr gewährleistet sind“, sagt Becker – eine höhere Matratze verringere die Sicherheitshöhe.
Zudem empfiehlt die Bundesarbeitsgemeinschaft die Leitern mit einem Anti-Rutschbelag auszustatten und vor dem Bett einen weichen, stoßdämpfenden Untergrund auszulegen. Wenn ein Kind beim Klettern doch mal ungeschickt ist, dämpft ein weicher Untergrund den Fall. „Achten Sie darauf, dass die Leiter fest mit dem Bett verbunden ist“, sagt Becker. Wichtig ist auch, dass genügend Abstand zu Kabeln, Elektrogeräten, Steckdosen, Gardinen, Heizkörpern und Fenstern gewährleistet ist. Kinder sollten zum Beispiel nicht vom Bett aus ans Fenster klettern können. Von hängenden Kabeln geht die Gefahr der Strangulation aus. „Wenn Kleinkinder im Haushalt leben oder zu Besuch sind, sollte ein Hoch- oder Etagenbett gegens Hochklettern gesichert werden – zum Beispiel, indem Sie die Leiter tagsüber ganz abnehmen“, so Becker. Größere Kinder kommen mit Hochbetten aber gut zurecht. Und Bewegung und etwas Übung beim Klettern sind immer noch der beste Schutz vor ernsthaften Verletzungen.
Wie der Raum unter der Liegefläche am besten genutzt werden kann, hängt individuell von den bestehenden Raumverhältnissen ab. In den meisten Fällen ist der Platz jedoch recht dunkel und daher nicht unbedingt der beste Platz für den Schreibtisch eines Schulkindes. Ungenügend natürliches Licht bei den Hausaufgaben kann für Kinderaugen schädlich sein. Daher ist es besser, den Bereich als Stauraum für Schränke oder Regale zu nutzen oder eine Kuschel- oder Spielecke einzurichten.