Modulhaus: Flexibles Bauen im Baukastensystem

Modulhaus: Flexibles Bauen
im Baukastensystem

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Ein Modulhaus lässt sich flexibel an Ihre aktuelle Lebenssituation anpassen: vom Single zum Paar, vom Paar zur Familie und später wieder zurück zum Paar. Möglich macht das ein Baukastensystem: Sie können Ihr Modulhaus mit einzelnen Elementen erweitern, ausbauen oder auch wieder zurückbauen.

  • Bei diesen Häusern werden Module nach dem Baukastenprinzip über- oder nebeneinander errichtet.
  • Die Elemente des Modulhauses werden fast vollständig vorproduziert.
  • Die Errichtung erfolgt meist innerhalb eines Tages und bis zum Einzug vergehen selten mehr als zwölf Wochen.
  • Modulare Häuser sind flexibel hinsichtlich Größe und Gestaltungsmöglichkeiten. Bei einem Umzug kommt das Haus einfach mit.
  • Es gibt auch Nachteile: So ist der Transport meist aufwändig und teuer. Die Container-Optik ist zudem nicht jedermanns Geschmack.

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Welche Bauweise bevorzugen Sie?

Ein Modulhaus – oft auch modulares Fertighaus genannt – besteht aus einzelnen Container-ähnlichen Elementen, die vorgefertigt, zusammengesetzt und vor Ort verankert werden. Jedes Modul bietet je nach Anbieter eine Wohnfläche von 25 bis 50 Quadratmetern. Je nach Grundstück und Bedürfnis kann Ihr Haus in jede Richtung wachsen – auch nach oben. Wird weniger Platz benötigt, zum Beispiel weil die Kinder ausgezogen sind, können Module auch wieder entfernt werden.

Material und Bauweise

Modulhäuser bestehen meist aus Holz oder Holzwerkstoffplatten. Aber auch Baumaterialien wie Aluminium, Stahl, Stein oder Beton können zum Einsatz kommen. Während bei Fertighäusern meist nur einzelne Wände vorproduziert werden, sind es beim Modulhaus bis zu 90 Prozent der jeweiligen Module.

Das Fundament

Wie jedes Haus braucht auch die modulare Variante einen stabilen Untergrund. Hier empfiehlt sich ein Punkt- oder Streifenfundament. Dazu werden je nach Größe Betonpunkte bzw. Betonstreifen je 80 Zentimeter tief in die Erde eingelassen. Diese Arbeit können Sie (falls Sie handwerklich erfahren sind) als Eigenleistung selbst ausführen oder einen Profi, zum Beispiel einen Maurer, beauftragen. Je nach Anbieter ist dies auch bereits in den Leistungen inbegriffen. Das Fundament kann parallel zur Fertigung der Module im Werk erfolgen.

Der Aufbau

Wie kommt das Modulhaus an seinen Platz? Ähnlich wie ein Container oder Mobilheim werden die Module mit einem Tieflader transportiert und durch einen Kran auf Ihr Grundstück gehoben. Die Elemente werden meist mit bereits fertigen Wasser-, Strom- und Gasanschlüssen geliefert und vor Ort an die öffentliche Ver- und Entsorgung angeschlossen. Wichtig für die Zeitplanung: Die Lieferzeit ab Vertragsabschluss liegt abhängig vom Hersteller bei acht bis zwölf Wochen.

Bestehendes Haus mit Modulelementen aufstocken

Modulhäuser sind relativ leicht und eigenen sich daher auch zum Anbau bzw. zur Aufstockung eines bestehenden Gebäudes. Je nach baulichen Begebenheiten kann es auf die oberste Etage gesetzt werden. Zudem sind Modulhäuser perfekt für schmale Grundstücke und Baulücken.

Bauantrag für Modulhäuser

Auch für kleine Modulhäuser oder den Anbau per Modul gilt: Da es sich um Wohnraum handelt, ist eine Baugenehmigung erforderlich – unabhängig davon, ob es im Boden verankert ist oder nicht. Erkundigen Sie sich dazu am besten im Bauamt Ihrer Stadt oder Gemeinde.

Günstig im Preis, schnell errichtet und flexibel gestaltbar: Modulhäuser haben viele Vorteile. Lesen Sie hier, was für diesen Haustypen spricht.  

  • Flexibilität
    Modulhäuser punkten am meisten durch ihre Flexibilität. Das gilt nicht nur für die Größe, den Standort und die Ausführung, sondern auch für die Gestaltungsmöglichkeiten. Da meist nur die Außenwände eine tragende Funktion haben, sind Sie bei Raumaufteilung und Grundrissplanung völlig frei.

  • Kurze Bauzeit
    In diesen beiden Punkten schlagen Modulhäuser sogar die herkömmlichen Fertighäuser. Da sie fast vollständig im Werk vorproduziert werden und keine aufwändigen Erdarbeiten nötig sind, können Sie bereits nach acht bis zwölf Wochen in Ihr Modulhaus einziehen.

  • Niedriger Preis
    Samt Innenausstattung bzw. Bemusterung können Sie mit etwa 100.000 Euro pro Modul rechnen. Falls Sie nur ein schmales Budget haben und handwerklich geschickt sind, können Sie einen Teil der Arbeiten selbst übernehmen und so die Hausbau-Kosten für ein Modulhaus weiter senken.

  • Mobilität
    Bei einem Umzug kommt das Modulhaus einfach mit – vorausgesetzt natürlich, Sie erhalten auf dem entsprechenden Grundstück in der neuen Heimat eine Baugenehmigung.  

  • Niedriger Verbrauch
    Modulhäuser verfügen oft über intelligente Heiz- und Belüftungstechnik. Teilweise sind sogar kleine Solaranlagen möglich. So können Sie mit einem Modulhaus Standards erreichen, die für ein Passivhaus und andere Energiesparhäuser nötig sind.

Nicht für jeden angehenden Bauherren ist das Modulhaus die richtige Wahl. Wenn Sie Wert auf eine solide Bauweise und individuelle Gestaltung legen, sind Sie mit anderen Haustypen oft besser beraten. Folgende Nachteile von Modulhäusern sollten Sie kennen.

  • Transport:
    Die große Teile des Modulhauses bereits zusammengesetzt an die Baustelle geliefert werden, ist der Transport meist aufwändig und teuer. Es muss sichergestellt sein, dass das Haus unter Brücken und durch Tunnel passt. Unter Umständen müssen Sie einen Schwertransport mit Polizeibegleitung beantragen.  

  • Trittschalldämmung:
    Die natürliche Schalldämmung im Inneren des Modulhauses ist relativ schlecht. Sie können mit speziellen Bodenunterlagen nachhelfen.

  • Container-Optik:
    Auch wenn in puncto Fassadengestaltung einiges möglich ist – von großen Glasfronten über Verblendfassaden bis zur Holzvertäfelung – leibt eine gewisse Container-Optik bestehen.

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